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Wohnen als Grundrecht – Caritas-Zentrum Landau erhält Landesförderung für Housing-First-Modellprojekt

Elisabeth Traunmüller freut sich mit Dr. Maximilian Ingenthron über die Landesförderung.
Foto: caritas

Landau. Das Caritas-Zentrum Landau hat sich in enger Abstimmung mit der Stadtverwaltung Landau erfolgreich um eine weitere Landesförderung im Bereich der Wohnungslosenhilfe beworben.

Mit dem Förderprogramm „Housing First in Rheinland-Pfalz“ erprobt das Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung (MASTD) modellhaft einen international erfolgreichen Ansatz zur Beendigung von Wohnungslosigkeit. Durch den positiven Bescheid der Landesförderung wird die Wohnungslosenhilfe der Caritas in Landau um 1,5 Stellen erweitert. Das Projekt beginnt im Frühjahr 2023 und läuft zunächst für drei Jahre.

Housing-First ist ein innovativer Ansatz im Bereich der Wohnungslosenhilfe, der darauf beruht, dass zunächst eigener Wohnraum für die Wohnungslosen bereitgestellt wird, bevor weitere Hilfsangebote greifen können. Damit zielt das Konzept in besonderem Maße auf eine Normalisierung der Wohnverhältnisse als Grundlage von Hilfen ab. Das Modellprojekt ist für Menschen entworfen, die ein hohes Maß an Unterstützung benötigen, um ihre Wohnungslosigkeit zu beenden. Mit der Hilfe von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern können dann weitere individuelle Probleme, wie z.B. Sucht oder Arbeitslosigkeit angegangen werden.

„Ich freue mich sehr über die Zusage der Förderung, die uns ermöglicht, unsere erfolgreiche Arbeit in der Wohnungsnotfallhilfe gemeinsam mit der Stadt Landau zu erweitern. Beim Housing-First-Modellprojekt geht es um Menschenwürde, ein Recht auf Selbstbestimmung und Verlässlichkeit. Wohnen ist ein Menschenrecht, das Housing-First-Konzept stellt diese Perspektive und Einstellung in den Mittelpunkt“, betont Elisabeth Traunmüller, die Leiterin des Caritas-Zentrums.

Aufbauend auf den positiven Entwicklungen der gemeinsamen Anstrengungen von Stadt und Caritas-Zentrum, ermöglicht die zusätzliche Landesförderung nun die Ergänzung der präventiven und aufsuchenden Hilfsangebote um ein weiteres Instrument zur Bekämpfung der Wohnungslosigkeit.

„Niemand soll in Landau obdachlos sein. Wir als Sozialamt arbeiten gemeinsam mit dem Caritas-Zentrum daran, dieses Ziel zu erreichen. Durch die erneute Landesförderung für das Caritas-Zentrum können wir die Hilfsangebote an die unterschiedlichen Problemlagen der Wohnungslosen anpassen und weiterentwickeln und so einen wichtigen Schritt bei der Verwirklichung des Rechts auf Wohnen machen“ ergänzt Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron.

Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen der vergangenen Jahre verstärkten den Druck auf den Wohnungsmarkt und damit die Notwendigkeit, die Obdachlosigkeit und Wohnungsnotlagen nachhaltig zu bekämpfen. In diesem Zusammenhang betreut das Caritas-Zentrum bereits mit städtischer Finanzierung sozialarbeiterisch die Notunterkunft für obdachlose Menschen am Prießnitzweg. Darüber hinaus bietet es präventive und begleitende Hilfen im Rahmen der Fachberatungsstelle Wohnraumsicherung an, die vom Land Rheinland-Pfalz und der Stadt Landau finanziell gefördert werden.

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