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Wörth/Maxau: Arbeiten an Rheinbrücke im Zeitplan – wütende Autofahrer bewerfen Arbeiter mit Gegenständen

Arbeiten auf der Rheinbrücke.
Fotos: Pfalz-Express/Licht
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Wörth/Maxau – Die fast dreimonatige Verzögerung des Baubeginns zur Sanierung der Rheinbrücke hat die Beteiligten bislang in einem nicht so guten Licht da stehen lassen.

Nachdem es mehrmals zu Verschiebungen wegen Problemen bei der Herstellung der Probeplatten aus hochfestem Beton [1] gekommen war, starteten die Maßnahmen am 9. November.

Jürgen Genthner

Auf der Brücke wird jetzt gefräst, geschweißt und gelötet. Fertig gestellt sein soll die Ertüchtigung im Dezember 2019. Wie die Arbeiten aussehen, zeigte am Mittwoch Jürgen Genthner, Baureferatsleiter des Regierunspräsidiums Karlsruhe, bei einem Pressetermin. Die Länder wechseln sich übrigens ab: Würde die zweite Rheinbrücke gebaut, wäre Rheinland-Pfalz zuständig.

Nach den Verzögerungen liege man nun gut im Zeitplan, sagte Genthner. Baufirmen hätten zuvor die technischen Anforderungen nicht erreichen können, als Reaktion darauf „wurde einiges geändert.“

Während oben auf der Fahrbahn gearbeitet wird, hat die Brücke auch ein – ziemlich vibrierendes – Innenleben, einen sogenannten „Widerraum“. Darin gibt es sogar ein Büro. Dort werden regelmäßig Messungen zur Belastungen, Tragfähigkeit und Materialermüdung der Brücke und der Stahlkonstruktionen durchgeführt, an denen auch das KIT beteiligt ist.

Beton ist 6,5 Zentimeter dick

Auf der Fahrbahn selbst werden aktuell die alten Beläge 6,5 Zentimeter tief abgefräst – so dick sind die neuen Platten, die dann eingelegt werden. Würde man die Betonplatten dicker machen, müsste man auch die Übergangskonstruktionen ändern, die die Brücke bei Temperaturschwankungen ausgleichen. „Dadurch würde sich die Bauzeit wesentlich verlängern“, sagte Genthner dem Pfalz-Express.

Zwischen den Jahren wird nicht gearbeitet, weiter geht es am 7. Januar mit den Vorarbeiten zur Betonieren der Fahrbahn in Richtung Wörth. Anfang Juli soll die Gegenfahrbahn in Richtung Karlsruhe an die Reihe kommen.

Im April und September kommt es dann dicke für die Autofahrer: An jeweils zwei Wochenenden wird die Brücke voll gesperrt. Auch einige Sperrungen in der Nacht sind angesetzt.

Ungeduldige Autofahrer werfen mit Gegenständen

Schon jetzt haben offenbar einige Autofahrer wenig Geduld, wenn sie – mal wieder – im Stau stehen: Arbeiter auf der Brücke würde immer wieder beschimpft und von fahrenden Autos aus mit Gegenständen beworfen, sagte Genthner. „Das ist alles andere als schön.“ (cli)

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