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Wörth: Infoabend zum Klimawandel: „Nicht wegzudiskutieren“

V.li.: Bürgermeister Dr. Dennis Nitsche, Mario Daum, Andreas Rahm und Dr. Hans Schipper. [1]

V.li.: Bürgermeister Dr. Dennis Nitsche, Mario Daum, Andreas Rahm und Dr. Hans Schipper.

Wörth – In Wörth hat der SPD-Stadtverband einen Informationsabend zum Thema „Klimawandel“ veranstaltet.  

Der Stadtverbandsvorsitzende Mario Daum hatte den Klimatologen Dr. Hans Schipper vom Süddeutschen Klimabüro am KIT, und den energie- und umweltpolitischen Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Andreas Rahm, als Referenten eingeladen.

Das Interesse war groß, viele Bürger waren der Einladung ins Bürgerhaus in Maximiliansau gefolgt.

Mario Daum eröffnete die Veranstaltung und merkte an, dass es auch heute noch Menschen und Parteien gebe, die die Tatsache des Klimawandels verleugneten: „Wir brauchen da nicht ins Weiße Haus nach Washington schauen, auch in unserer Gesellschaft gibt es Parteien, die den Klimawandel mit einem Anstieg der Temperaturen gleichsetzen. Und wenn dann im November Schnee fällt, wird dies als Beweis angeführt, dass es keinen Klimawandel gibt. Lange Trockenperioden, Temperaturen bis zu 15°C an Weihnachten 2015 oder die Zunahme von extremen Wetterereignissen werden dabei beiseite gelassen.“

In seinem Vortrag sprach Klimatologe Schipper davon, dass in den vergangenen 200 Jahren durch den „menschenverursachten CO2-Ausstoß“ das bisherige Gleichgewicht aus der Balance gebracht worden sei und sich das Klima deshalb verändere.

Die Auswirkungen des Klimawandels bekäme Deutschland noch sehr abgeschwächt zu spüren. Viel stärker treffe es die ohnehin schon ärmeren Regionen dieser Welt wie die afrikanischen Länder oder Inselstaaten wie Fidschi.

In der Oberrheinregion äußere sich der Klimawandel durch längere Trockenperioden, Starkregenereignisse und durchschnittlich wärmere Temperaturen (besonders in Städten). All das habe weitreichende Folgen für Flora und Fauna, manche Spezies verlören an Lebensraum und neue Arten würden heimisch.

Schipper betonte, dass es in den vergangenen Jahrtausenden stets klimatische Schwankungen gegeben hatte. Seit dem 19. Jahrhundert jedoch zeichneten sich starke klimatische Veränderungen ab, die durch CO2-Ausstoß verursacht würden.

Der energie- und umweltpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Andreas Rahm, erläuterte in seinem Vortrag die klimatischen Veränderungen in Rheinland-Pfalz.

Dabei ging er auf die politischen Maßnahmen ein, die die Landesregierung in den vergangenen Jahren auf den Weg gebracht hat. Das Land stelle allerdings einen kleinen Baustein dar – es gebe noch weitere Handlungsebenen wie die Kommune, der Bund und die EU, so Rahm.

Über die großen Maßnahmen wurde in den vergangenen Tagen auf der UN-Weltklimakonferenz diskutiert. Rheinland-Pfalz sei bereit, seinen Beitrag zu leisten, sagte Rahm und erklärte die Thematiken der Energiewende und die konkreten Maßnahmen der rheinland-pfälzischen Landesregierung.

In der Diskussion bemängelten einige Bürger, dass die Wirtschaftsinteressen stets über der Umwelt stünden. Das werde durch das in der Welt bestehende Wirtschaftssystem und Profitgier bestärkt.

Mit Blick auf Wörth sagte Bürgermeister Dr. Dennis Nitsche, dass es an jedem selbst liege, einen ersten, zweiten oder weitere Schritte zu tun. Er verwies auch auf das Klimaschutzkonzept der Stadt Wörth. Darauf aufbauend sollen weitere Maßnahmen folgen.

Daum schloss die Veranstaltung: „Der Klimawandel ist nicht wegzudiskutieren und es liegt an uns allen selbst, ob wir einen kleinen Beitrag für den Klimaschutz leisten oder nicht!“ (red)

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