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Wörth: Emotionale Verabschiedung von Direktor Karlheinz König an der IGS

Verabschiedungsfahrt im Cabrio - begleitet von der Feuerwehr. Fotos: v. privat [1]

Verabschiedungsfahrt im Cabrio – begleitet von der Feuerwehr.
Fotos: v. privat

„Dass Sie Lehrer geworden sind, ist ein Segen“, sagte der Leitende Regierungsschuldirektor Philipp Gerlach bei der Verabschiedung von Direktor Karlheinz König von der IGS Wörth.

In seiner Ansprache skizzierte er den Lebenslauf des „Altwörther“ Pädagogen und dessen „abwechslungsreiche, erfolgreiche Karriere“ – untermauert mit Zitaten aus seinen ausgezeichneten dienstlichen Beurteilungen.

Eigentlich war diese Verabschiedung ja erst für das Jahr 2019 vorgesehen – so zumindest hätten es sich das Schulleitungsteam, das Lehrerkollegium, die Elternschaft, die Schüler und nicht zuletzt der 67-jährige Direktor selbst gewünscht. Jedoch waren alle Bemühungen, den Verabschiedungstermin doch noch hinausschieben zu können, erfolglos. Die rechtlichen Voraussetzungen sind so, dass ein Beamter maximal um drei Jahre verlängern kann, was bei König der Fall war. Gerne hätte er seine Schule noch bis zum ersten Abitur geführt.

Nach dem Besuch der Grundschule in Wörth wechselte König an das Carl-Bosch-Gymnasium in Ludwigshafen, das er bis zur achten Klassenstufe besuchte, ehe er bis zum Abitur Schüler des Helmholtz-Gymnasiums in Karlsruhe war.

Nach der Bundeswehrzeit studierte er in Mannheim Germanistik, Anglistik und Philosophie. „Für mich war schon lange selbstverständlich, dass ich Lehrer werde“, sagt König. So sammelte er schon während des Studiums praktische Unterrichtserfahrungen bei seiner ehemaligen Deutschlehrerin, obwohl es für Gymnasiallehrer damals eigentlich keine Praktika gab.

1976 kam König ins Referendariat am Max-Planck-Gymnasium in Trier und im Februar 1979 ans Europa-Gymnasium Wörth. Er unterrichtete hier über Jahre hinweg Ethik, Deutsch und Englisch und in der Oberstufe auch Philosophie.

Später war er zusätzlich Leiter einer Theater AG, die mit ihrer Aufführung der „Dreigroschenoper“ von Berthold Brecht 1987 in der Wörther Festhalle für nachhaltige Eindrücke sorgte.

1999 wurde König auf eigenen Wunsch an die damals im Aufbau befindliche IGS Kandel versetzt, wo er ab 2000 als MSS-Leiter für den Aufbau der Oberstufe zuständig war. Hier blieb er bis 2007, ehe er zum stellvertretenden Schulleiter des Max-Slevogt-Gymnasiums in Landau ernannt wurde. Im Januar 2010 kam er dann nach Wörth, um mit einem Planungsteam die neue Integrierte Gesamtschule (IGS) aufzubauen.

„Karlheinz König ist kein Mann der großen Worte, der sich gerne in den Vordergrund drängt. Seine Stärke liegt ganz klar im Zuhören. Er hatte zu jeder Zeit für jeden ein offenes Ohr und nahm die Anliegen eines jeden Kollegen und Schülers sehr ernst. Er blieb immer ruhig und sachlich, was den Umgang mit ihm sehr angenehm machte. Man konnte immer zu ihm kommen, egal ob es kurz vor 8 oder nach 16 Uhr war. Man hatte immer das Gefühl, ernst genommen und wertgeschätzt zu werden und ein Gesprächspartner auf Augenhöhe zu sein. Er war ein Schulleiter mit Herz. Bei all seinen Entscheidungen kam neben der reinen Faktenlage auch die Menschlichkeit nicht zu kurz – eine Charaktereigenschaft, die ihn ganz persönlich ausmacht und die  alle sehr an ihm schätzen“ schilderte ihn sein Stellvertreter Michael Trauthwein.

Der stellvertretende Vorsitzende des Elternbeirats, Martin Obst meinte: „Die IGS Wörth ist ein großer Erfolg – und Sie, Herr König, sind der Spirit dieser IGS. Sie haben diese Schule mit Ihrer ruhigen Art, mit Besonnenheit, Weitsicht und Sachverstand aufgebaut und geführt.“

Der Bürgermeister der Stadt Wörth, Dr. Dennis Nitsche, würdigte den positiven Geist, der in dieser Schule herrsche, während der Erste Beigeordnete des Landkreises, Dietmar Seefeld, die angenehme Zusammenarbeit hervorhob und betonte: „Herr König, Sie haben bleibende Spuren hinterlassen.“

Ihren Wehmut über das Ausscheiden ihres Direktors brachten die Schülersprecherinnen Lena Cichon und Johanna Kleer zum Ausdruck. Für den Personalrat lobte Heidi Steinbrecher das harmonische Verhältnis des Schulleiters zu seinem Kollegium und bedauerte nochmals, dass es nicht mit einer weiteren Verlängerung seiner Dienstzeit geklappt hatte.

Schulleitungsteam [2]

Schulleitungsteam

Musikalisch umrahmt wurde die zweistündige Verabschiedungsfeier vom Schulchor unter der Leitung von Victoria Siegert und Martin Schwind, von Stefan Reiser am Klavier sowie vom Lehrerchor, der drei Udo Jürgens-Lieder mit ganz auf König zugeschnittenen Texten präsentierte. In dem Sketch „Schulleitungsrunde“ traten das Schulleitungsteam sowie die beiden Sekretärinnen Katja Kober und Veronique Taghikhahan und Dr. Andreas Borm in Aktion.

Am letzten Schultag erfuhr der Schulleiter dann noch eine besondere Verabschiedung durch das Kollegium und die Schüler.

Von seiner Haustür im Bergfeld wurde er im Cabriolet abgeholt und – begleitet von der Feuerwehr – durch ein Spalier winkender Schüler am Straßenrand zur IGS gefahren, wo noch einige Überraschungen auf ihn warteten.

Schulchor [3]

Schulchor

 

Lehrerchor [4]

Lehrerchor

 

Karlheinz König bei seiner Abschiedsrede. [5]

Karlheinz König bei seiner Abschiedsrede.

 

Philipp Gerlach von der Aufsicht- und Dienstdirektion. [6]

Philipp Gerlach von der Aufsicht- und Dienstdirektion.

 

Bürgermeister Dr. Dennis Nitsche. [7]

Bürgermeister Dr. Dennis Nitsche.

 

Direktor-Stellvertreter Michael Trauthwein. [8]

Direktor-Stellvertreter Michael Trauthwein.

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