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Wörth: Abschied an der IGS – Ein Lehrer-Quartett sagt „Adios“

Vier lehrerinnen, die Generationen von Schülern mitgeprägt haben, sagen "good bye": Sonja Schalck, Marika Greslon Elisabeth Michelbach und Marianne Ochsenreither. Fotos: Lumi [1]

Vier Lehrerinnen, die Generationen von Schülern mitgeprägt haben, sagen „good bye“: Sonja Schalck, Marika Greslon, Elisabeth Michelbach und Marianne Ochsenreither (v.li.).
Fotos: Lumi

Wörth – Am letzten Schultag vor den Sommerferien endet der Unterricht immer nach der vierten Stunde und die Schüler verabschieden sich in ihre Ferien.

An der IGS Wörth – vorher auch schon in der Realschule plus – wird dann aber noch gefeiert, wenn es gilt, Lehrer in den Ruhestand zu verabschieden.

Dieses Mal sagten gleich vier Lehrerinnen „Adios IGS“ und gehen nach vielen Dienstjahren in den wohl verdienten Ruhestand: Sonja Schalck, Marianne Ochsenreither, Elisabeth Michelbach und Marika Greslon. Alle vier waren der gleichen Meinung: „Wir gehen mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Es gibt noch ein Leben nach der Schule. Das wollen wir so lange als möglich genießen, wenn wir gesund sind.“

Ein imposantes Rahmenprogramm sorgte für reichlich Abwechslung zwischen den Reden von Direktor Karlheinz König und seinem Stellvertreter Michael Trauthwein sowie der Vorsitzenden des Personalrats Heidi Steinbracher und der Vorsitzenden der Fachkonferenz Chemie Cornelia Trommer-Klimpke.

Sketch mit Werner König, Margarete Winter-Bramdl, Monika Follenius und Patricia Supper. [2]

Sketch mit Werner König, Margarete Winter-Bramdl, Monika Follenius und Patricia Supper.

So ist es schon eine lange Tradition, dass der Lehrerchor speziell auf die zu verabschiedenden  Lehrer zugeschnittene Lieder nach bekannten Melodien präsentiert. Das war auch wieder mit  zwei Beiträgen der Fall, begleitet von den beiden Lehrern Werner König und Hendrik Becker mit ihren Gitarren.

Darüber hinaus wurden in einem von Lehrerin Patricia Supper geschriebenen, gehaltvollen Sketch die Charaktereigenschaften der vier Lehrerpersönlichkeiten äußerst präzise skizziert –  dargeboten von den Kollegen Werner König, Margarete Winter-Brandl, Monika Follenius und Patricia Supper.

Elisabeth Michelbach sprach für die vier Kolleginnen die Dankesworte. Die Lehrer Stefan Reiser und Martin Schwind am Klavier und Victoria Siegert am Saxophon sowie Schüler Sascha Fuhr am Schlagzeug und eröffneten beziehungsweise beendeten die Feierstunde.

Die vier verabschiedeten Lehrerinnen betonten auch gleichzeitig, dass sie sich in der IGS und vorher Realschule plus sehr wohl gefühlt haben. „Wir hatten das Glück, in einem Team engagierter Kollegen gut zusammen arbeiten zu können“ betont Sonja Schalck, das Wörther „Urgestein“, das über 42 Jahre hier verbrachte.

Sie kam bereits am 1.Febrauer 1974 an die damalige Grund- und Hauptschule Dorschberg, ehe sie nach der Trennung in die Hauptschule versetzt wurde und 1992 die Umwandlung in die Regionale Schule, später Realschule plus mitmachte. Vom Beginn der IGS (2010) unterrichtete sie in dieser und führte eine Klasse als Tutorin von der fünften bis jetzt zur zehnten Klassenstufe, während sie zuvor als Klassenlehrerin der Orientierungsstufe eingesetzt war. Ihre Fächer waren Mathematik, Chemie und das Wahlpflichtfach Natur und Umwelt.

Jahrelang leitete sie die Fachkonferenz Chemie in allen Schulformen, als Personalrätin war sie in der Regionalen Schule und der Realschule plus tätig. Mit viel Erfolg hat sie mit zahlreichen Schülern an Chemie-Wettbewerben teilgenommen, die Schule bei Ganztagsschulkongressen vertreten und dort chemische Experimente vorgeführt, die auch im Fernsehen gezeigt wurden.

Marianne Ochsenreither wurde nach einem kurzen Gastspiel in der Grundschule Weingarten im Dezember 1990 an die Hauptschule Dorschberg versetzt und unterrichtete dann auch in der Regionalen Schule und der Realschule plus als Klassenlehrerin in den Stufen fünf bis sieben und als Fachlehrerin für Deutsch, Physik und Textverarbeitung – später IT  in der IGS – in allen Klassenstufen.

Sie war die „Vorreiterin“, als 2001 die Regionale Schule Wörth eine der  ersten 40 „Klippert“-Schulen mit  eigenverantwortlichem Lernen in Rheinland-Pfalz wurde. Innerhalb der Schule fungierte sie als Koordinatorin, in anderen Schulen wurde sie als Multiplikatorin und Moderatorin eingesetzt. Zum Aufbau der IGS, die zum Schuljahr 2010/2011 startete, wurde sie in das Planungsteam berufen, das die pädagogische Vorbereitungen  treffen musste. Auch sie führte eine Klasse als Tutorin von der fünften bis zur zehnten Klasse.

Elisabeth Michelbach kam 1990 vom deutschen Nicolaus Lenau Gymnasium in Temeswar –zwei Nobelpreisträger in Literatur und Chemie stammen von dort – aus Rumänien nach Baden-Württemberg und wurde als Realschullehrerin  mit Physik und Chemie eingestellt, ehe sie in Wörth 1993 an der Regionalen Schule eine Planstelle erhielt. Hier war sie in den Klassenstufen fünf bis zehn eingesetzt und unterrichtete noch Mathematik und das Wahlpflichtfach Natur und Umwelt.  Ab 2011 wurde sie in die IGS übernommen.

An der Regionalen Schule und der Realschule plus war sie viele Jahre Personalrätin und auch als Vorsitzende dieses Gremiums tätig.  Mit ihrer Kollegin Schalck bildete sie die vielen Jahre ein eingespieltes Team im Physik/Chemie – Bereich. Deshalb freuen sich beide auch, dass im neuen Schuljahr ihr ehemaliger  Schüler Florian Rehberg ihre Nachfolge in Chemie antreten wird. Er hatte bereits in der Ganztagsschule eine Arbeitsgemeinschaft Chemie geleitet.

Als letzte der vier Lehrerinnen verschlug es Marika Greslon 2000 nach Wörth. Sie hatte zunächst von 1975 bis 1981 an einer Gesamtschule in Berlin unterrichtet, wo sie auch verbeamtet wurde. Sie ließ sich dann zwei Jahre beurlauben und ging nach Frankreich, wo sie auch noch weiter für das Lehramt an Gymnasien studierte und  die französische Nationalität dazu annahm.

Als sie sah, dass sie dort nicht verbeamtet wird, bewarb sie sich nach sieben Jahren nach Rheinland-Pfalz, wo auch gerade Lehrer für das Fach Französisch gesucht wurden. So kam sie 1993 nach Hagenbach, wo sie an der Grund- und Hauptschule ebenfalls sieben Jahre verbrachte und Deutsch, Französisch und Erdkunde,  ehe sie mit denselben Fächern nach Wörth wechselte,  Vorsitzende der Fachkonferenz Französisch und Initiatorin des Austausches mit Ingwiller war.  Abgeordnet an die IGS, unterrichtete sie dort auch Gesellschaftslehre.

Alle vier ausscheidenden Lehrerinnen betonten, dass sich im Laufe ihrer Dienstzeit viel in und um die Schule verändert habe.

Die Lehrer hätten sich auf ganz neue Methoden umstellen müssen, da inzwischen die Medienkompetenz eine Grundqualifikation der Jugend sei, die auch selbstbewusster, selbstständiger geworden sei und sehr offen oftmals ihre Meinung äußere. Zudem müsse die Schule zahlreiche Aufgaben übernehmen, für die früher die Eltern zuständig waren. (lumi)

Lehrerchor. [3]

Lehrerchor.

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