Wissing: Durchbruch für B10-Tunnelstrecke bei Annweiler

21. November 2019 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Politik regional, Regional

Tunnel bei Annweiler.
Foto: Pfalz-Express

Annweiler – Drei Jahre lang hat der Landesbetrieb Mobilität die technisch aufwändigen Planungen für die Tunnelstrecke zwischen dem Wellbachtal (B 48) und der Anschlussstelle Annweiler Ost vorangetrieben. Nun gibt es eine Vorzugsvariante.

„Die Planungen waren aufwändig, die Verhandlungen mit dem Bundesverkehrsministerium erfolgreich: Wir haben bei Annweiler und Birkweiler einen Durchbruch für den weiteren Ausbau der B10 erreicht“, hat Verkehrsminister Dr. Volker Wissing (FDP) die nun fertiggestellte Planung des LBM begrüßt.

Er selbst habe mit seinem Amtsantritt dafür gesorgt, dass man mit den Planungen vorankomme. Die Bundesstraße sei die Lebensader der Region.

Nach den letzten Abstimmungen mit dem Bundesverkehrsministerium wird Anfang nächsten Jahres das Raumordnungsverfahren für die Tunnellösung bei Annweiler beantragt. In das Verfahren will der LBM (Landesbetrieb Mobilität) mit einer parallel zur jetzigen B 10 verlaufenden Tunnelstrecke mit Abrückung bei Rinnthal gehen.

Die neue Tunnelstrecke nähme die Richtungsfahrbahn Pirmasens auf. Die Fahrtrichtung Landau liefe dann durch die vorhandenen B 10-Tunnelbauwerke. Die Kosten für diese Variante werden auf 275 Millionen Euro geschätzt.

Für den Abschnitt Klemmentalbrücke – Godramstein habe der LBM „eine sehr gute Lösung auch im Sinne der Anwohner“ gefunden, so Wissing. Bei Siebeldingen-Birkweiler soll die B10 um 10 bis 14 Meter tiefergelegt werden und unter einer Überdeckelung verschwinden.

„Es konnte in langwierigen Verhandlungen erreicht werden, dass diese seitens des Landes schon länger favorisierte Lösung vom Bund mitgetragen wird“, so Wissing. Diese Variante kostet rund 12 Millionen Euro mehr. Insgesamt kommt die letzte Kostenschätzung damit auf rund 58 Millionen Euro. „Die Debatten über Lärm und hohe Lärmschutzwände ist damit beendet. Birkweiler wird durch den Rückbau des Straßendamms enorm profitieren“, sagte Wissing.

Kritik vom BUND

Ulrich Mohr vom Naturschutzverband „BUND Südpfalz“ kritisierte das Vorhaben als „noch nie dagewesenen Verwüstungen an Natur und Landschaft des deutsch-französischen Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen“. Die Politiker hätten in Sachen Klimaschutz nicht dazugelernt, so Mohr.

Info

Für den Tunnel bei Annweiler werden im anstehenden Raumordnungsverfahren vier Hauptvarianten und vier Untervarianten betrachtet. Dabei werden im Wesentlichen verkehrliche Vor- und Nachteile, die Wirtschaftlichkeit (Kosten) und die Umweltverträglichkeit verglichen und bewertet.

Die im Verfahren zu bewertenden Varianten sind:

·         eine Parallelführung zur jetzigen B 10 (Vorzugsvariante)

·         ein Basistunnel mit je einer Tunnelröhre für die Fahrtrichtung Landau und die Fahrtrichtung Pirmasens. Der vorhandene B 10-Tunnel würde den regionalen Verkehr von der B 48 aus Richtung Bad Bergzabern zur B 10 aufnehmen.

·         ein Basistunnel für die Fahrtrichtung Pirmasens. Die Fahrtrichtung Landau würde dann durch die bestehende Tunnelstrecke der B 10 geführt werden.

·         eine großräumige Trassierung südlich der Ortslage Annweiler mit zahlreichen Kunstbauwerken (Tunnel und Brücke).

 

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