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Wirtschaftsweiser warnt vor Weimarer Verhältnissen in Europa

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Der Pforzheimer Peter Bofinger ist deutscher Ökonom und Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Würzburg. Foto: Peter Bofinger/GNU

Berlin – Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger hat nach dem Erfolg von Silvio Berlusconi bei den Wahlen in Italien vor Weimarer Verhältnissen in Europa gewarnt.

„Eine überzogene Sparpolitik destabilisiert die Demokratie. Wir haben das in Deutschland in der Weimarer Zeit unter Reichskanzler Brüning erlebt“, sagte Bofinger. „Das italienische Wahlergebnis ist deshalb ein Warnsignal, das man nicht übersehen sollte“, sagte das Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR). Es sei „nicht überraschend, dass Bürger für Populisten und Extremisten anfällig werden, wenn die Wirtschaft immer mehr einbricht und die Arbeitslosigkeit steigt, ohne dass ein Licht am Ende des Tunnels erkennbar ist“, so Bofinger. „Wenn man daran festhält, dass die Südländer trotz Rezession immer neue Sparprogramme auflegen, muss man sich nicht wundern, dass die etablierten Parteien immer mehr an Zustimmung verlieren.“

Die Spar- und Deflationspolitik in den frühen 1930er-Jahren unter Reichskanzler Heinrich Brüning gilt heute als eine der Ursachen für den Zusammenbruch der ersten deutschen Demokratie in der Weimarer Republik. (dts Nachrichtenagentur)

 

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