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Windräder im Biosphärenreservat: Landtagsabgeordneter Reichert (CDU) will Fakten

Blick vom Großen Rauhberg (Felsen) auf Hauenstein und den bislang windkraftfreien Pfälzerwald.
Foto: W. G. Stähle

Mainz/Hauenstein (Südwestpfalz). In zwei Kleinen Anfragen an die Landesregierung erkundigt sich der Hauensteiner Landtagsabgeordnete Christof Reichert (CDU) bei der Landesregierung nach Fakten zum Thema Windkraftanlagen im Biosphärenreservat Pfälzerwald.

Er wolle wissen, „wie es um die Windenergie in unserem Landkreis und der Westpfalz insgesamt bestellt ist und ob es noch Vorrangflächen für Anlagen – außer unseren Wald – gibt.“ Zudem interessiere ihn, „wie das Land den Pfälzerwald für Anlagen nutzen möchte und wie viele Anlagen konkret geplant sind“.

Damit geht die kontroverse Diskussion weiter, ob auch im Biosphärenreservat Pfälzerwald Windkraftanlagen errichtet werden sollen. Diese war von Ministerpräsidentin Malu Dreyer Anfang März dieses Jahres neu eröffnet worden mit der Aussage „auch im Pfälzerwald gibt es Stellen, wo Windkraftanlagen stehen können, es kann kein Tabu für unsere Wälder geben“.

Seitdem ist als potentieller Standort für bis zehn Anlagen der Langerkopf im Gespräch, Teil des bewaldeten Höhenzuges Mosisberg (610 m ü. NN, Gemarkung Hofstätten, zu Ortsgemeinde Wilgartswiesen und Verbandsgemeinde Hauenstein).

Mit „ich glaube nämlich, wir haben hier unser ‚Soll‘ schon mehr als erfüllt“, positioniert sich der direkt gewählte Abgeordnete erneut gegen Windräder im Biosphärenreservat. In einem Brief der Ministerpräsidentin Dreyer an Christian Baldauf, den Vorsitzenden der CDU-Landtagsfraktion, erwäge  Dreyer, auch Gebiete, die beispielsweise durch Borkenkäfer zerstört wurden und andere vorbelastete „Kalamitätsflächen“ für den Bau von Windkraftanlagen freizugeben, so Christof Reichert. „Mich würde auch interessieren, mit wie vielen Einnahmen aus der Verpachtung der Flächen man rechnet und ob es schon Kontakte zu Betreibern von Anlagen gibt oder sogar bereits Vorverträge“, begründet Christof Reichert seine Anfragen weiter.

Zudem wolle er erfahren, wie die Landesregierung die Kommunen in die Entscheidung einbinden will, nachdem der Koalitionsvertrag der Ampelregierung vorsehe, die Genehmigung von Windkraftanlagen zukünftig auf die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) zu übertragen, womit die Kommunen vor Ort außen vor wären. (Werner G. Stähle)

Christof Reichert
Foto: C. Reichert

 

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