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Willkommen in einer magischen Welt: 6 Tipps für die Eishöhlen-Erkundung in Island

Island hat Spektakuläres zu bieten.
Fotos: Iurie Belegurschi

Bereits überirdisch weiß Island Jahr für Jahr jede Menge Touristen zu verzaubern. Schwarze Strände, Gletscherseen und heiße Quellen führen Reisenden die wilde Natur der Insel auf beeindruckende Art und Weise vor Augen.

Doch auch unter dem Eis der Gletscher Islands hört das Erlebnis nicht auf. Hier bilden sich unter gewissen Umständen Höhlen, die sich begehen lassen.

Vor der Erkundungstour sollten sich Urlauber allerdings zwingend informieren, denn Eishöhlen bergen auch potenzielle Gefahren in sich. Die nachfolgenden sechs Tipps helfen dabei.

1. Den Unterschied zwischen Eishöhle und Gletscherhöhle kennen

Wer eine Reise nach Island plant und eine Eishöhle besichtigen möchte, freut sich auf blaues, weißes oder sogar schwarzes Eis und faszinierende Formationen. Umso größer ist die Überraschung, wenn das Erlebnis ganz anders als erwartet ausfällt, denn Eishöhlen und Gletscherhöhlen sind nicht dasselbe.

Eishöhle

Die meisten Touristen möchten nämlich eigentlich keine Eishöhle besuchen, sondern vielmehr eine Gletscher-Eishöhle.

Da Eishöhlen Naturhöhlen sind, die nicht gänzlich aus Eis geformt wurden, zeigen sie sich optisch anders als Gletscher-Eishöhlen, die von Saison zu Saison neu entstehen. Letztere bilden sich im Zuge der natürlichen Bewegung der Eismassen, die sich langsam aber stetig unter ihrem eigenen Gewicht verformen, und werden dabei auch maßgeblich vom Schmelzwasser des Gletschers geformt.

Daher ist es wichtig, vor der Buchung die große Auswahl an Eishöhlen-Touren in Island [1] zu sichten und die Angebote herauszufiltern, die tatsächlich in Gletscher-Eishöhlen führen.

2. Die Reisesaison berücksichtigen

Gletscher-Eishöhlen entstehen, anders als Naturhöhlen, immer wieder neu. Da sich die Eiskappen Islands in ständiger Bewegung befinden, verschließen sich die Höhlen im Laufe des Jahres, um sich wenige Monate später in einem gänzlich neuen Erscheinungsbild wieder zu öffnen.

Gletscher-Eishöhle

Wer die blauen Gletscher-Eishöhlen in Islands größtem Gletscher besichtigen möchte, sollte deshalb idealerweise zwischen November und Ende März anreisen. Außerhalb dieses Zeitraums besteht beispielsweise die Möglichkeit einen künstlich angelegten Eistunnel im Langjökull oder eine neu entdeckte, eher schwarze Eishöhle im Mýrdalsjökull zu besuchen.

3. Die Erkundungstour rechtzeitig buchen

Da die Gletscher-Eishöhlen Saison vergleichsweise kurz ist, kommen etliche Globetrotter während dieser Zeit nach Island. Entsprechend hoch ist die Nachfrage nach geführten Touren, weswegen diese oft schon Monate im Voraus komplett ausgebucht sind. Es reicht folglich nicht aus, die Eishöhlen-Erkundung erst nach der Anreise zu buchen. Am besten ist es, bereits ein halbes Jahr zuvor nach freien Plätzen zu suchen – dann besteht auch die Möglichkeit, den persönlichen Favoriten zu buchen.

4. Niemals ohne einen Guide in Höhlen aufbrechen

Angesichts der begrenzten Teilnehmerzahl bei Eishöhlen-Touren in Island liegt der Gedanke nahe, sich selbst auf den Weg zu machen und die magische Welt auf eigene Faust zu erkunden. Davon ist jedoch dringend abzuraten, weil Gletscher und ihre Höhlen sehr gefährlich sein können. Unerfahrene Reisende unterschätzen das Risiko. So gibt es in Gletschern teilweise viele Meter tiefe Spalten, die nur ein erfahrener Guide zu umgehen weiß.

Zudem kann es passieren, dass die Höhle aufgrund der aktuellen Wetterlage, beispielsweise bei Regen oder Temperaturen über null Grad, instabil wird. Wer sich dann trotzdem darin befindet, schwebt in Lebensgefahr.

Genau wie beim einstigen Ausbruch des Bardarbunga [2] zeigt sich anhand der isländischen Eishöhlen, dass die Natur unberechenbar bleibt. Experten wissen das und gehen in puncto Sicherheit keine Kompromisse ein, weswegen Teilnehmer stets mit professioneller Ausrüstung ausgestattet werden.

5. Die Anfahrt nicht selbst vornehmen

Nicht nur im Inneren einer Eishöhle gilt es, Risiken zu kennen. Auch außerhalb zeigt sich eine weitere Bedrohung. Geführte Touren beginnen daher nicht erst am Eingang, sondern bereits mit dem Transfer der Urlauber.

Wer selbst ins Auto steigt und die Straße in Richtung Gletscherhöhle ohne fundierte Ortskenntnis befährt, könnte unwissentlich sogenanntes „Toteis“ befahren. Dabei handelt es sich um einen Teil des Gletschers, der sich abgespalten hat, deswegen nicht mehr in Bewegung ist und langsam schmilzt. Es ist durchaus möglich, mit dem Auto durch das Toteis zu brechen.

6. Eine Kamera mitnehmen

Sind alle wichtigen Punkte berücksichtigt und wurden Plätze bei einer geführten Tour gebucht, kann es am vereinbarten Tag endlich losgehen. Natürlich stellt die Erkundung dieser spektakulären Eiswelt ein Erlebnis dar, an das sich Weltenbummler auch Jahre später noch bildlich erinnern möchten. Eine Kamera sollte daher unbedingt im Reisegepäck verstaut werden.

Spannend ist das Fotografieren außerdem, weil sich die Gletscherhöhlen extrem verändern können. Wer ein Jahr später erneut anreist und dieselbe Höhle besucht, wird beim Vergleich seiner Fotografien erkennen, wie anders die Umgebung aussieht. Damit alles reibungslos funktioniert, hat fotocommunity.de verschiedene Tipps zum Fotografieren bei Kälte [3] zusammengestellt.

Nur auf ihre Kamera konzentrieren sollten sich Besucher aber nicht. Trotz des geführten Charakters gilt es, sich aufmerksam durch die Eishöhle mit ihrem teilweise glatten Untergrund zu bewegen.

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