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Wildwochen Südpfalz eröffnet: „Mehr Bio geht nicht“

Lecker und Gesund: Gerichte aus Wild. Foto: Christian Ernst [1]

Lecker und gesund: Gerichte aus Wild.
Foto: Christian Ernst

Niederhorbach – Mit einer von Jagdhornbläsern umrahmten Feierstunde im „WeinRestaurant Fritz Walter“ in Niederhorbach wurden am Mittwochabend die „Wildwochen Südpfalz“ feierlich eröffnet.

Die Wildwochen sind eine Initiative der Kreisgruppen Südliche Weinstraße und Germersheim des Landesjagdverbands Rheinland-Pfalz e.V. und der Tourismusvereine Südliche Weinstrasse und Südpfalz-Tourismus Landkreis Germersheim.

Rund 30 Gastronomen, die sich an der Aktion beteiligen, bringen im November und Dezember Wildbret aus dem Pfälzerwald, dem Bienwald und den Rheinauen auf den Tisch. Sie haben ihre Häuser mit einem entsprechenden Schild markiert und werden von den beiden Tourismusvereinen auf der Webseite www.wildwochen-suedpfalz.de [2] beworben.

„Unser Ziel ist es, mit den Wildwochen Südpfalz Einheimische und Gäste für Wild aus heimischer Jagd zu begeistern“, erklärte Landrat Dietmar Seefeldt (SÜW) bei seiner Begrüßung. „Das ist auch nicht schwer, denn Wildbret – also das verzehrbare Fleisch von freilebenden Tieren, die dem Jagdrecht unterliegen – ist ein sehr hochwertiges Fleisch mit hohem Mineralstoff- und Vitamingehalt bei gleichzeitig geringem Fettanteil.“

Landrat Dr. Fritz Brechtel (GER) sagte, mit den Wildwochen wollten die beiden Landkreise weiter Produkte aus der Region zu fördern. „Denn regionaler und „mehr Bio“ als Fleisch von Tieren, die artgerecht in der freien Natur leben, geht gar nicht“, so Brechtel.

Der Kreisjagdmeister der Südlichen Weinstraße, Jörg Sigmund, erklärte mit einem Augenzwinkern, dass in der Südpfalz paradiesische Zustände für Wild herrschten. „Die Tiere sind wahre Leckermäuler und ernähren sich im Pfälzerwald und am Waldrand im Herbst von Keschde, Eicheln, Mais und Trauben – nicht immer zur Freude der Bauern und Winzer. Wir Jäger sind verpflichtet, Wild zu schießen, um Überpopulationen zu vermeiden.“

Die Ergebnisse der Treibjagden der letzten beiden Wochen zeigten, wie notwendig das sei. Jäger seien nachhaltige Nutzer und leidenschaftliche Schützer der Natur, die dafür sorgten, dass der Wald im Gleichgewicht gehalten werde.

Auch Dr. Stefan Schmitz, Vorsitzender der Kreisgruppe Germersheim des Landesjagdverbands, lobte die Wildwochen: „Wir freuen uns sehr darüber, dass viele Gastronomen bei uns Jägern Fleisch einkaufen und damit dafür sorgen, dass das Wild, das wir schießen, auch eine sinnvolle und äußerst schmackhafte Verwendung findet.“

Foto: Christian Ernst [3]

Foto: Christian Ernst

Klaus Walter, der als Vorsitzender der Kreisgruppe Südliche Weinstraße des Landesjagdverbands rund 700 Jäger vertritt, erläuterte, dass die Tiere keinem Transport- und Schlachtstress ausgesetzt sind, da sie in ihrer natürlichen Umgebung erlegt werden.

Dass in dem von seinem Bruder Eckard Walter betriebenen WeinRestaurant Fritz Walter nur Wild aus eigener Jagd auf den Tisch kommt, versteht sich von selbst. Denn das passt ganz zur Philosophie des Hauses, wo Regionalität großgeschrieben wird: Hier stammt der Fisch von der Fischzucht Hanß in Eußerthal. Kartoffeln und Gemüse werden um Niederhorbach angebaut.

Die typischen „Pfälzer“, wie Saumagen, Bratwurst, Leberknödel und Fleischknödel stammen aus eigener Herstellung. Eier und Nudeln werden schon seit Jahrzehnten vom Familienbetrieb Kuntz aus Neuburg geliefert.

Das Brot backen Bäcker „vun Hiwwe un‘ Driwwe“, also aus Bad Bergzabern und dem Elsass. Für Freunde der Gerste wird Bier von der Göcklinger Hausbrauerei gezapft. Die frisch gemahlenen Kaffeebohnen werden in Neustadt auf Pfälzer Rebenholz geröstet.

Eine Ergänzung zum Auftakt der Wildwochen bot Goldschmiedemeisterin Annette Schleuning, die ihren Jagdschmuck in Szene gesetzt und im Rahmen der Eröffnung ausgestellt hat.

Hier gibt’s Wild aus der Region:

  • Weinhaus Schneiderfritz, Billigheim-Ingenheim
  • Gasthaus Zur Kalmit, Maikammer
  • Stiftsgut Keysermühle, Klingenmünster
  • Consulat des Weins, St. Martin
  • Restaurant Schneider, Dernbach
  • Hotel und Restaurant Castell, Leinsweiler
  • Gaststätte Hahn, Dernbach
  • Restaurant Hubertushof, Ilbesheim
  • Gasthaus Zum Winzer, Maikammer
  • Zur Hofschänke, Winden
  • Weinrestaurant FritzWalter, Niederhorbach
  • Zum Bürstenbinder, Ramberg
  • Landgasthof Klosterstüb’l, Eußerthal
  • Restaurant im Kurhaus Trifels, Annweiler
  • Hotel Pfälzer Hof, Edenkoben
  • Leinsweiler Hof, Leinsweiler
  • Zur Alten Gerberei, Annweiler
  • Zum goldenen Lamm, Ramberg
  • Gaststube Stichel Fritz, Schweigen-Rechtenbach
  • Landgasthof Zickler, Gleisweiler
  • Gutshof Ziegelhütte, Edenkoben
  • Radegaggl-Stubb, Landau
  • Hotel Soho, Landau
  • Weingut Bernhardt, Dörrenbach
  • Kochs Restaurant, Kandel
  • Gasthaus Birkenthaler, Eußerthal
  • Waldhaus Knittelsheimer Mühle, Knittelsheim
  • Hotel-Restaurant Winzerhof, St. Martin
  • Restaurant Zum Bahnhof 1894, Rohrbach
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