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„Wilde Wochen“ in der Südpfalz

Foto: Christian Ernst; Bildarchiv Südliche Weinstrasse e.V.

Germersheim/SÜW/Landau-  Mehr als 25 Gastronomen beteiligen sich an den Wilden Wochen Südpfalz und bringen im November und Dezember Wildbret aus dem Pfälzerwald, dem Bienwald und den Rheinauen auf den Tisch.

Sie haben ihre Häuser mit einem entsprechenden Schild markiert und werden von den beiden Tourismusvereinen Südliche Weinstrasse e.V. und Südpfalz Tourismus Landkreis Germersheim e.V. und vom Büro für Tourismus der Stadt Landau mit einem Flyer und auf der Webseite www.soschmecktdiesuedpfalz.de/wildewochen [1] beworben. Die Aktion ist eine gemeinsame Initiative mit den Kreisgruppen Germersheim und Südliche Weinstraße des Landesjagdverbands Rheinland-Pfalz e.V.

Die Verantwortlichen seien sich bewusst, dass derzeit keiner wisse, was in den nächsten Wochen noch komme, hieß es. Dennoch wolle man mit der Aktion die heimische Gastronomie unterstützen und sei dankbar für das Engagement der Gastronomen, die „unter Einhaltung der geltenden Hygieneregeln und Verordnungen dafür sorgen, dass die Gäste sich sicher und wohlfühlen können.“ Allen, die sich unsicher sind, wird empfohlen, bei den Gastronomen nachzufragen, ob ein Abhol- bzw. Lieferservice angeboten wird, um so die heimische Gastronomie dennoch zu unterstützen.

„Mit den Wildwochen Südpfalz möchten wir Einheimische und Gäste für Wild aus heimischer Jagd begeistern“, erklärt Landrat Dietmar Seefeldt. „Wer die Vorteile von Wildbret kennt, ist schnell überzeugt. Wildbret ist das verzehrbare Fleisch von freilebenden Tieren, die dem Jagdrecht unterliegen. Eine artgerechtere Unterbringung als die Natur selbst gibt es nicht. Das Futter der Wildtiere ist im heimischen Wald reichlich vorhanden und muss nicht mit großem CO2-Ausstoß von weit her transportiert werden. Darüber hinaus unterliegen die Tiere keinem Schlacht- und Transportstress, da sie in ihrer natürlichen Umgebung erlegt werden. Wer also Wildfleisch aus der heimischen Jagd statt Rind- oder Schweinefleisch aus Massentierhaltung isst, leistet obendrein einen Beitrag zum Klimaschutz.“

Der Germersheimer Landrat Dr. Fritz Brechtel sieht das auch so: „Das Fleisch von Wildschwein, Reh- und Rotwild aus dem heimischen Wald gilt als natürliches und regionaltypisches Lebensmittel, weil es im Gegensatz zu den Nutztieren des Menschen in seiner natürlichen Umwelt lebt. Und das schmeckt man: Wildbret ist ein sehr hochwertiges, vitamin- und nährstoffreiches Fleisch, das viel Eiweiß enthält und nur einen geringen Fettanteil. Wir freuen uns sehr darüber, dass viele Gastronomen bei den hiesigen Jägern Fleisch einkaufen und so dafür sorgen, dass das geschossene Wild auch eine sinnvolle und äußerst schmackhafte Verwendung findet. Regionaler und mehr Bio‘ geht gar nicht.“

Klaus Walter, der als Vorsitzender der Kreisgruppe Südliche Weinstraße des Landesjagdverbands rund 600 Jäger vertritt, freut sich darüber, dass die Jäger wegen der Wildwochen gerade eine große Nachfrage nach Wildfleisch aus der Gastronomie erfahren. „Nichts motiviert uns Jäger mehr, als zu wissen, dass unser Wildfleisch von Gastronomen und Verbrauchern gut angenommen wird und als leckeres Wildgericht auf dem Teller landet. Übrigens sind die Jäger sind in Punkto Wildbret Hygiene bestens geschult. Wir ältere Jäger mussten beim Landesveterinär eine Schulung machen, damit wir Wildbret in den Verkehr bringen dürfen. Und schon lange Zeit ist das Thema „Wildbret Hygiene“ eines der wichtigsten Prüfungsfächer bei der Jägerprüfung“, erläutert Walter.

Kreisjagdmeister SÜW, Jörg Sigmund, erklärt, dass es aktuell besonders viele Wildschweine gibt, weil sie so viel Nahrung finden. „Wegen des langen warmen Sommers wurden die Früchte sehr früh reif und es gibt besonders viele und große Buchäckern, Eicheln und Kastanien. Der Tisch ist für die Tiere reich gedeckt. Weil viele Schweine aber auch viele Schäden bedeuten, sind wir Jäger verpflichtet, Wild zu schießen, um Überpopulationen zu vermeiden.“

Er erinnerte an die Rolle der Jäger als nachhaltige Nutzer und „leidenschaftliche Schützer der Natur“, die dafür sorgten, dass der Wald im Gleichgewicht gehalten werde.

Hier gibt’s Wild aus der Region:

  • Weinstube Spelzenhof, Altdorf
  • Zur Alten Gerberei, Annweiler
  • 1A Die Kochschule, Bellheim
  • Ritterhof zur Rose, Burrweiler
  • Gaststätte Hahn, Dernbach
  • Restaurant Schneider, Dernbach
  • Hotel Pfälzer Hof – Restaurant Garten Eden, Edenkoben
  • Birkenthaler Hof, Eußerthal
  • Landgasthof Klosterstüb‘l, Eußerthal
  • Weinstube Brennofen, Ilbesheim
  • Koch’s Restaurant, Kandel
  • Hotel zum Riesen, Kandel
  • Stiftsgut Keysermühle, Klingenmünster
  • Hotel Soho & Curious 9 Restaurant, Landau
  • Brasserie Wein & Dein im Parkhotel, Landau
  • Hotel Restaurant Waldhaus Wilhelm, Maikammer
  • WeinRestaurant Fritz Walter, Niederhorbach
  • Hotel Restaurant Zum Bahnhof 1894, Rohrbach
  • Restaurant Consulat des Weins, St. Martin
  • Hofschänke Zum Keiler, Scheibenhardt
  • Alter Gutshof Raabe, St. Martin
  • Arens Hotel 327mNN, St. Martin
  • Hotel Restaurant Winzerhof, St. Martin
  • Restaurant Pension Bergel, St. Martin
  • Zum Bürstenbinder, Ramberg
  • Zur Hofschänke, Winden
  • Weinstube FassReiwerle, Winden
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