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Wiederansiedlungsprojekt: Luchsweibchen Mala in den Pfälzer Wald gebracht

© Cornelia Arens KLICKFaszination / SNU RLP

Pfälzerwald. Die Fangsaison für das Jahr 2019 hatte kaum begonnen und schon konnte das erste Luchsweibchen aus der Schweiz für das EU LIFE Wiederansiedlungsprojekt der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz in den Pfälzerwald gebracht werden.

Die Patenschaft für die Luchsin Mala hat die HIT Umweltstiftung übernommen. Das Weibchen wurde durch das Expertenteam von KORA zusammen mit Tierärzten vom Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin (FIWI) der Universität Bern und dem zuständigen Wildhüter im Kanton Waadt eingefangen.

Mala ist dem Team von KORA seit dem Jahr 2012 bekannt. Anhand ihres individuellen Fleckenmusters konnte die Luchsin eindeutig identifiziert werden.

KORA koordiniert Forschungsprojekte zur Ökologie von Raubtieren in der modernen Kulturlandschaft und ist mit dem Monitoring der Luchse in der Schweiz betraut.

Das gut 18 kg schwere Luchsweibchen wurde nach dem Fang in die Quarantänestation des Natur- und Tierparks Goldau gebracht, wo der Gesundheitscheck durch das Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin (FIWI) der Universität Bern durchgeführt wurde.

Am Dienstagmorgen konnte sie vom Team der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz abgeholt und in den Pfälzerwald gebracht werden.

Wie auch die anderen Luchse, erhielt Mala ein GPS-Sendehalsband, damit ihre Bewegungen, ihre Lebensweise und ihre Beuteauswahl für ungefähr ein Jahr vom Team begleitet werden kann.

„Wir freuen uns, dass wir mit unserem fünften Patenluchs einen lebendigen Beitrag zum Projekt leisten können“, so Christoph Heider von der HIT Umweltstiftung – und weiter: „Letztlich stellt das Wiederansiedlungsprojekt im Pfälzerwald einen wichtigen Meilenstein für den Erhalt der Luchse in ganz Mitteleuropa dar.“

Mit Beginn der Ranzzeit (Paarungszeit) startete die Fangsaison in der Schweiz und der Slowakei, um weitere Luchse für das Wiederansiedlungsprojekt zu fangen. So früh im Jahr wurde bisher noch kein Luchs für das Wiederansiedlungsprojekt gefangen.

Mala ist der siebte Luchs aus der Schweiz, der dank der wertvollen Hilfe der Schweizer Behörden und Kantone im Pfälzerwald freigelassen wurde. Das Wiederansiedlungsprojekt wird von der Schweiz mit insgesamt 10 Luchsen unterstützt.

Hintergrund

Mithilfe des europäischen Förderprogramms LIFE-Natur führt die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz mit ihren Projektpartnern Landesforsten Rheinland-Pfalz, SYCOPARC in Frankreich sowie dem WWF das Projekt zur Wiederansiedlung der Luchse durch.

Das Vorkommen kann zum Schutz und Erhalt einer Art beitragen, die in Europa nur mehr in wenigen Rückzugsgebieten vorkommt und in Zentral- und Westeuropa als gefährdet einzustufen ist. Das Projekt ist im Januar 2015 gestartet.

Die Umsetzung der Maßnahmen ist über einen Zeitraum von sechs Jahren (bis 2020) vorgesehen. Naturschutzexperten der International Union for the Conservation of Nature (IUCN) haben die Konzeption geprüft und sehr positiv bewertet.

Die Wiederansiedlung der Luchse wird mit 50% durch das EU LIFE-Programm gefördert und hat ein Gesamtvolumen von 2,75 Mio. Euro.

Neben der Stiftung und ihren Projektpartnern beteiligen sich das Land Rheinland-Pfalz, die Deutsche Wildtier Stiftung, die Landesverbände von NABU und BUND, die HIT Umweltstiftung sowie weitere Förderer an der Finanzierung des Vorhabens.

Die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz unterhält ein Projektbüro in der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF) in Trippstadt.

Mehr Informationen zum LIFE Luchs Projekt Pfälzerwald der Stiftung und ihren Projektpartnern gibt es im Internet unter http://www.luchs-rlp.de [1]. Speziell für Tierhalter ist hier auch ein Informationsfaltblatt im Bereich „Nutztiere & Luchs“ zu finden.

 

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