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Wie die Blockchain-Technologie unsere Welt verändert

Kryptowährungen sowie die Blockchain sind innerhalb der letzten Jahre zwar stärker in die Mitte der Gesellschaft gerückt, aber noch immer weit weg von einer Massentauglichkeit. Vor allem auch deshalb, weil dem Großteil gar nicht klar ist, welche Möglichkeiten diese neuartige Technologie verspricht.

Sprechen Manager wie Unternehmen beispielsweise davon, dass mit der Blockchain einmal verschiedene Probleme gelöst werden können, so wird der Umstand ignoriert, dass die Technologie bereits in einigen Branchen zum Einsatz [2] kommt und dazu beiträgt, die unterschiedlichsten Probleme zu beseitigen. Ganz egal, ob es sich um die Tourismusbranche oder die Regierungsarbeit handelt – wer genauer hinsieht, der wird bereits bei einigen Projekten die Handschrift der Blockchain-Technologie erkennen können.

Wie die Blockchain beim Grenzschutz hilft

Die Regierung der Niederlande sowie „Essentia“ haben etwa an einer Lösung gearbeitet, wie Passagiere der „Eurostar“-Zugverbindung, die zwischen Amsterdam und London besteht, überprüft werden können.

Mit der Blockchainlösung von „Essentia“ ist es möglich, die Daten der niederländischen Fahrgäste sicher sowie unveränderbar auf der Blockchain zu speichern, die sodann den Behörden in England übermittelt werden – diese können in weiterer Folge eine Überprüfung der Reisenden vornehmen. Im Vordergrund stehen hier ganz klar der Schutz vor Manipulation sowie Unstimmigkeiten – und das wird durch die dezentrale Lösung erreicht.

Im Gesundheitswesen

HealthCare Projekte wie beispielsweise „PROOF.WORK“ helfen dabei, wie Informationen aus Krankenakten problemlos über die Blockchain ausgetauscht werden können. Aufgrund der Tatsache, dass es sich hier um ausgesprochen persönliche Informationen handelt, ist die Sicherheit besonders wichtig.

Es geht hier unter anderem auch um die Vertraulichkeit. Die Blockchain mag hier wohl eine Möglichkeit sein, wie das Gesundheitswesen – vor allem im Organisationsbereich – verbessert werden kann. Das heißt, hier kann über die Blockchain ganz klar definiert werden, wer wann einen Zugriff auf bestimmte Krankheitsinformationen abrufen kann.

Blockchain ist auch im Tourismus angekommen

Wer über Bitcoin Code mit Kryptowährungen spekuliert [3], der weiß, dass man hier hohe Gewinne sowie schmerzhafte Verluste einfahren kann. Doch Bitcoin und Co. sind nicht nur Spekulationsobjekte, sondern auch immer beliebter werdende digitale Währungen, mit denen in verschiedenen Online Shops bezahlt werden kann. Auf Hawaii wird etwa versucht, durch die steigende Akzeptanz von digitalen Währungen als Zahlungsmittel, die Tourismuswirtschaft anzukurbeln. So will die Regierung vor allem Gäste aus dem asiatischen Raum ansprechen.

Auch Microsoft und Google arbeiten bereits mit der Blockchain

Wer Microsoft Azure nutzt, der kann auf die sogenannte Ethereum Blockchain [4] zugreifen. Somit ist es möglich, Blockchain Anwendungen wie Smart Contracts in einer ausgesprochen sicheren Umgebung nutzen zu können. Neben Microsoft arbeitet auch Google an einer eigenen Blockchain. In erster Linie geht es hier um die Erweiterung der Cloud-Geschäfte. Alphabet, Googles Mutterkonzern, hat einen Distributed Ledger entwickelt, der in weiterer Folge ermöglicht, dass die Kunden dezentral ihre Daten speichern können.

Mobile Payments

Der mobile Zahlungsverkehr ist für digitale Währungen wie die Blockchain schon ein „Standard Use Case“. Zahlreiche Start ups setzen sich bereits mit dem mobilen Zahlungsverkehr auseinander; selbst Regierungen wie Banken interessieren sich für diese neuartige Möglichkeit. So plant ein aus 61 japanischen Banken bestehendes Konsortium, demnächst eine Mobile Payment-App auf den Markt zu bringen, die auf der Kryptowährung Ripple basiert.

Die Blockchain ist auch in der Versicherungsbranche angekommen

Man spricht zwar davon, dass die Blockchain in der Lage wäre, die Versicherungsbranche zu revolutionieren – vergisst aber, dass die neue Technologie bereits zum Teil schon im Einsatz ist. So gibt es etwa eine Zusammenarbeit zwischen IBM und der American International Group. Hier wird ein Pilotprojekt betrieben, das smarte Versicherungspolicen testet.

Auch Regierungen arbeiten mit der Blockchain

Neben der niederländischen Regierung gibt es auch andere Regierungen, die bereits mit der Blockchain-Technologie liebäugeln. So etwa, wenn es darum geht, Behördendaten zu speichern bzw. zu verwalten. Auch Deutschland hat bereits eine „Blockchain“-Strategie entworfen.

Bundestagsabgeordneter Mario Brandenburg: Blockchain auf die Agenda setzen

Dazu der FDP-Bundestagsabgeordnete Mario Brandenburg, technologiepolitischer Sprecher der FDP-Fraktion des Bundestags:  „Als Technologiepolitiker bin ich im Bildungs- und Forschungsausschuss aktiv und versuche immer wieder Zukunftsthemen wie die Blockchain auf die Agenda zu setzen. Schließlich ist Forschung genau dafür da, neue Themen zu erschließen und Leuchtturmprojekte ins Leben zu rufen. Wichtig ist, dass diese Lösungen auch an die breite Öffentlichkeit getragen werden. Nur so erhält die Gesellschaft die Chance, sich konstruktiv mit neuen Technologien auseinander zu setzen und so eine „digitale Mündigkeit“ zu erlangen.“

Beispielsweise könnten Bildungsnachweise wie Schul- oder Hochschulabschlüsse auf einer Blockchain abgebildet werden und nicht fragmentiert in den jeweiligen Bildungseinrichtungen, so Brandenburg.  „So vermeidet man lästiges Zusammensammeln und Beglaubigen der Dokumente. Win win also. Korrespondierend dazu braucht es regulatorische Freiräume (Regulatory Sandboxes), um StartUps kreative Innovationen zu ermöglichen und selbige nicht im Vorhinein durch eine mangelnde oder unklare Rechtslage abzuwürgen.

 

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