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Welttierschutztag in Landau: Tierheim und Co präsentierten sich auf dem Stiftsplatz

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Die Dogdancers aus Neustadt zeigten zur Freude des Publikums kleine Einlagen.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Landau. Der 4. Oktober, der Tag des Heiligen Franziskus von Assisi, wird international von Tierschützern als „Welttierschutztag“ für Informationsveranstaltungen genutzt. Seit 2003 findet alljährlich auch in Landau ein Tierschutztag statt.

Die beteiligten Organisationen wechseln, der Grundgedanke etwas zur Verbesserung des Tierleids zu tun, bleibt unverändert.

Termin für den Tierschutztag war und  ist jeweils der Samstag vor dem 4. Oktober, damit ein entsprechendes Publikumsinteresse gewährleistet wird.

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Gutes Wetter beim Tierschutztag: Die Teilnehmer und Zuschauer hats gefreut.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Da allerdings in diesem Jahr der Samstag vor dem 4. Oktober ein Feiertag ist, fand der Welttierschutztag in Landau bereits am 26. September statt.

Schauplatz des Geschehens von 10 bis 16 Uhr war wieder der Stiftsplatz vor der Stiftskirche. Hier präsentierten sich verschiedene Organisationen und informierten an Ständen über Tierschutz. Außerdem wurde über die Möglichkeit einer Flugpatenschaft aufgeklärt.

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Die kleine Mira stammt aus der Türkei. Ob sie inzwischen ein neues Herrchen/Frauchen gefunden hat?
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Manche Organisationen sind schon seit Beginn dabei wie das Landauer Tierheim, andere stoßen dazu.

Die Dogdancers aus Neustadt verblüfften die Zuschauer mit kleinen Kunststückchen und zeigten, wie eng die Verbindung von Mensch und Hund sein kann (siehe Video) Dogdancer-nw4 [4]

Die Eichhörnchenhilfe informierte über die einheimischen putzigen Gesellen. Nicht jeden Tag kann man ein „Flaschenkind“ sehen, das regelmäßig gefüttert werden muss, beim Tierschutztag aber schon.

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Die Eichhörnchenhilfe hatte leckeren Kuchen dabei.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Auch eine Hundevermittlung aus der Türkei (ATA e.V.),  die artgerechte Unterbringung von Kaninchen (Kaninchenhilfe) und die mobile Tierheilpraxis Roth nutzten die Möglichkeit, sich interessierten Passanten vorzustellen.

Auf jeden Fall gab es Information pur, es war so auch möglich für interessierte Menschen, direkt Kontakt mit den Organisationen aufzunehmen. Neben Informationen zu Tierschutzthemen gab es zusätzlich einen Flohmarkt, sowie jede Menge selbstgebackenen Kuchen.

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Dieses kleine Eichhörnchen braucht noch viel Zuwendung.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Das Leitmotto des diesjährigen Welttierschutztags lautet „Stoppt den illegalen Welpenhandel!“

Dazu der Deutsche Tierschutzbund: „Zum diesjährigen Welttierschutztag am 4. Oktober rufen der Deutsche Tierschutzbund und seine angeschlossenen Mitgliedsvereine das Leitmotto „Stoppt den illegalen Welpenhandel!“ aus. Die Tierschützer machen dabei auf das immense Leiden der Hundewelpen und deren Muttertiere aufmerksam.

Allzu groß ist die Versuchung der Welpen-Mafia, schnelles Geld zu machen. Die Slowakei, Tschechien, Polen, Rumänien, aber auch Belgien und die Niederlande gehören zu den Ländern mit kommerziellen Hundezuchten. Die Welpen gelangen von dort in den Verkauf – unter anderem nach Deutschland, welches dabei oft auch Transitland ist.

„Die Hündinnen werden als Gebärmaschinen missbraucht, die Welpen leiden massiv, weil sie zumeist zu früh von der Mutter getrennt werden. Bisher sind es eher Zufallsfunde z.B. bei Drogenkontrollen im Schwerpunkt auf den Grenzautobahnen zu Osteuropa. Wir wollen gezielte Kontrollen mit mehr Personal, z.B. durch eine SOKO Hundehandel, und härtere Strafen für alle, die an diesem unseriösen Gewerbe mitverdienen“, erklärt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes und: „Wir appellieren aber auch an Alle, die sich für einen Hund interessieren: Kaufen Sie keine Welpen oder Hunde aus dem Kofferraum, auf der Straße oder übers Internet. Sie sind sonst Mittäter dieser skrupellosen Hundemafia.“

Seit Jahren kämpft der Deutsche Tierschutzbund gegen den Welpenhandel, unterstützt die Ermittlungen der Behörden und klärt auf. Zudem fordert er eine verbindliche Gesetzgebung, die Zucht und Handel regelt.

Die Mitgliedsvereine des Deutschen Tierschutzbundes haben im vergangenen Jahr mehr als 650 Hundewelpen aus solch tierschutzwidrigen Transporten oder Verkäufen von den zuständigen Behörden übernommen. Leider bleiben die Tierheime dann zumeist auf den damit verbundenen hohen Kosten sitzen. „Natürlich tun wir Tierschützer alles, den Hunden zu helfen. Viele der Vereine fühlen sich aber von den Behörden bei der weiteren Betreuung im Stich gelassen“, so Schröder.

Das Leid der Welpen und ihrer Mütter

Die Welpen und ihre als Gebärmaschinen missbrauchten Mütter leben unter sehr schlechten Bedingungen. Zudem werden sie oft viel zu früh voneinander getrennt: Leben die Welpen bei verantwortungsbewussten Züchtern acht Wochen bei der Mutter, ist dies bei illegalen Tierhändlern in der Regel nur vier bis sechs Wochen der Fall.

Die Folge können massive Verhaltensprobleme der Tiere sein, die, wenn überhaupt, nur mit aufwendiger Therapie in den Griff zubekommen sind. An ihre neuen Besitzer werden die Hunde ohne die lebenswichtigen Impfungen abgegeben, häufig fehlen bei der Einfuhr nach Deutschland die Begleitpapiere oder diese sind gefälscht.

Durch den Stress der frühen Trennung vom Muttertier und durch die Strapazen der langen Transportfahrten – meist ohne Wasser – wird das ohnehin bereits angeschlagene Immunsystem der Welpen geschwächt, schwere Erkrankungen sind die Folge. Viele der Tiere überleben nicht. Weitere Infos: www.tierschutzbund.de/kampagne-welpenhandel [7]  (desa)

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