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Weiß: Ernüchternde Prognose zur Rheinbücken-Fertigstellung zwischen Wörth und Karlsruhe

V.li.: Steffen Weiß, die Karlsruher OB-Kandidatin Petra Lorenz von den Freien Wählern, und RLP-Spitzenkandidat Joachim Streit bei einem vor-Ort-Termin Ende Oktober an der Rheinbrücke.
Fotos über FWG

Wörth – Aus der Beantwortung einer Kleinen Anfrage der baden-württembergischen Landtagsabgeordneten Christine Neumann-Martin aus dem Wahlkreis Ettlingen geht hervor, dass mit einem Baubeginn für die 2. Rheinbrücke nicht vor 2028 gerechnet wird. 

„Das kommt nicht ganz unterwartet“, so Steffen Weiß, Direktkandidat der Freien Wähler Rheinland-Pfalz im Wahlkreis 52 und in Sachen „Zweite Rheinbrücke“ seit vielen Jahren durchaus im Thema [1].

Eine Fertigstellung und Inbetriebnahme dürfte damit wohl frühestens 2031 realistisch sein, meint Weiß.
Es sei jetzt dringend geboten, nicht nur auf die neu zu bauende Brücke zwischen Landeshafen Wörth und dem Karlsruher Raffineriegelände zu setzen, sondern auch zeitlich greifbare Verbesserungen anzupacken. So müsste die Rheinquerungssituation für S-Pedelecs und E-Roller zeitnah verbessert werden, die Fahrbahn sei da der formell zu nutzende, aber nicht der sicherste Weg. Eine Freigabe des Geh- und Radwegs bei gleichzeitigem Tempolimit auf dem Radweg von 25 km/h könnte da ein sinnvoller Kompromiss sein, wenn auch nur für eine Übergangszeit.

Die Freien Wähler in Karlsruhe und dem Kreis Germersheim haben schon vor zwei Jahren eine „Zweiradbrücke“ vorgeschlagen, die analog zur Rad- und Fußgängerbrücke zwischen Kehl und Strasbourg völlig unabhängig von einer Straßenbrücke geplant und zwischen bestehender Eisenbahn- und Straßenbrücke gebaut werden solle.

Überhaupt lohne ein Blick auf die Brücken zwischen Kehl und Strasbourg, so Weiß: 2004 wurde die genannte „Passarelle des deux rives“ für 21 Mio. Euro in Betrieb genommen, 2010 wurde mit der „Rheinbrücke Kehl“ eine neue zweigleisige Eisenbahnbrücke für 23 Mio. Euro auf dem bestehenden Brückenfundament eingeweiht und 2017 wurde eine separate Brücke über den Rhein für die Tramlinie fertiggestellt, Kosten der Brücke: 24 Mio. Euro. Die Idee für die Verlängerung der Tram aus Strasbourg nach Kehl hatte man 2008, 2012 einen Vertrag unterzeichnet und 2014 mit dem Bau begonnen.

Dazu gibt es zwischen den beiden Städten mit der „Europabrücke“ aus dem Jahr 1960 eine vierspurige Straßenbrücke und südlich der beiden Städte eine weitere zweispurige Straßenbrücke, die 2002 eröffnete Pierre-Pflimlin-Brücke.

„Es ist beschämend, was Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg innerhalb der Technologieregion Karlsruhe für ein Drama in unzähligen Akten aufführen, während es zwischen Frankreich und Deutschland nur runde 70km rheinaufwärts gelungen ist, seit dem Jahr 2000 vier weitere Brücken über den Rhein zu errichten“, sagt Weiß, der darauf hinweist, dass rechtsrheinisch stets Baden-Württemberg beteiligt war, mit „diversen politischen Konstellationen im Land, während Rheinland-Pfalz landesweit an einem Rheinbrückendefizitsyndrom leidet.“

Info zu Person

Steffen Weiß aus Wörth tritt bei der Landtagswahl am 14. März 2021 als Kandidat der Freien Wähler Rheinland-Pfalz im neuen Wahlkreis 52 „Wörth“ an, der aus den Verbandsgemeinden Rülzheim, Jockgrim, Hagenbach und der Stadt Wörth besteht.

 

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