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Weinhochburg Pfalz: So gut schmeckt die Region

Foto: Rolf H. Epple/Pfalz-Express

Auf einer Fläche von fast 20.000 Quadratkilometern hat Deutschlands neuntgrößtes Bundesland Rheinland-Pfalz einiges zu bieten: Von Trier – der ältesten Stadt des Landes – bis hin zu Burgen und Festungen in aussichtsreicher Landschaft.

Nicht nur die Fülle an Sehenswürdigkeiten, sondern auch die klimatischen Bedingungen ziehen Jahr für Jahr zahlreiche Besucher an. Auf mehr als 2.000 Sonnenstunden kann man sich in manchen Jahren freuen. Dank dieses milden Klimas kennt man die Pfalz auch als Weinhochburg.

Jeder dritte deutschlandweit erworbene Wein stammt aus Pfälzer Weinbau [1]. Mit fast 23.400 Hektar Anbaufläche ist das Anbaugebiet sogar das zweitgrößte der Bundesrepublik und beheimatet im Hinblick auf Riesling mit über 5.000 Hektar sogar die größte Anbaufläche der Welt. Insgesamt verarbeiten mehr als 3.500 Pfälzer Winzerbetriebe Jahr für Jahr über 100 Millionen Rebstöcke zu mehr als zwei Millionen Hektoliter Rot- und Weißwein. Die regelmäßig mit Preisen gekrönten Spitzenweine haben eine lange Tradition.

Pfälzer Qualitäts- und Prädikatsweine: Spezialitäten mit Tradition

Da läuft einem das Wasser im Mund zusammen! Spätestens zu Zeiten von Helmut Kohl haben sich Spezialitäten aus der Pfalz einen Namen gemacht. Wie wäre es mit einem echten Pfälzer Saumagen zu einem trockenen Riesling und dazu passenden Zigarrensorten [2]? Aus kulinarischer Sicht ist das Bundesland für jeden Gaumen ein Erlebnis. Von Grumbeere bis hin zu Dampfnudeln gibt es eine Fülle an typischen Produkten. Eine der bekanntesten Spezialitäten bleiben jedoch die Pfälzer Qualitäts- und Prädikatsweine.

Die Geschichte der edlen Tropfen reicht bis in die Römerzeit. Schon vor 2.500 Jahren nutzte man das milde Klima, um auf Sand-, Mergel-, Lehm- und Tonböden Reben zu ziehen. Im achten Jahrhundert gab es bereits mehr als 100 Weinbauorte in der Pfalz und im frühen Mittelalter legten Klöster zahlreiche Weinberge an, die bis heute erhalten sind. Neuen Aufschwung erhielt der Weinbau durch den Heidelberger Pfalzgrafen, bevor der 30-jährige Krieg zu einem Niedergang der Tradition führte.

Im 19. Jahrhundert erlebte der Anbau mit der Gründung erster privater Weingüter eine Renaissance. Bis heute besteht das nördliche Weinbaugebiet Pfalz größtenteils aus privaten Weingütern. Im Süden prägen kleinere Familienbetriebe das Bild. Insgesamt reicht das Anbaugebiet von der Nordpfalz, Donnersberg und Zellertal bis zur Elsass-Grenze. Als bekannteste Rebsorten gelten:

  • Riesling (weiß)
  • Müller-Thurgau (weiß)
  • Kerner (weiß)
  • Dornfelder (rot)
  • Portugieser (rot)
  • Spätburgunder (rot)

Kleiner Geschmacks-Guide: So vielfältig sind Pfalzweine

Geschmacklich sind die heute angebauten Rebsorten des Weinbaugebiets Pfalz extrem vielseitig. Von Preisträgern wie dem Pfälzer Chardonnay [3] oder dem Grauen Burgunder [4] bis hin zu Underdogs für echte Genießer. Insgesamt keltern die regionalen Winzer saftige bis kraftvolle Weiß- und Rotweine, Schaumweine und Rosés aus mehr als 70 zugelassenen Sorten. Für jeden Anlass ist ein passender Tropfen mit dabei. Typologisch gesehen, unterscheidet man

  • leichte Weißweine mit zarten Fruchtnoten, frischer Säure und eleganter Geschmacksart, die sich durch geringen Alkoholgehalt (bis 12,5 Prozent) auszeichnen. Hierzu gehören Sorten wie Rivaner, Riesling, Silvaner, Muskateller und Sauvignon Blanc.
  • gehaltvolle Weißweine mit bis zu 14,5 Prozent Alkoholgehalt, die vermehrt aus Spätlese stammen. Hierunter fallen Sorten wie Riesling, Chardonnay, Weiß- und Grauburgunder
  • fruchtige Rotweine mit saftigem Geschmack, lebendigem Charakter und Kirsch- bis Brombeeraroma. Dazu zählen Sorten wie Dornfelder, St. Laurent, Portugieser und Schwarzriesling.
  • kräftige Rotweine mit voll-saftigem, samtig-weichem Edelgeschmack, die sich durch gut eingebundene Tannine und würzige bis feinröstige Noten auszeichnen. Bekannte Sorten sind Spätburgunder und Regent.
  • Blanc de Noirs und Rosés mit saftig erfrischenden Eigenschaften wie die Sorte Merlot.
  • Sekt und Seccos.
  • Eis- und Süßweine mit Honig-Note bis hin zu exotisch-fruchtigem Aroma, die viel natürlichen Zucker enthalten.

Serviertipp: Welcher Pfälzer Wein wozu?

Damit Pfalzweine ihr geschmackliches Bouquet vollständig ausspielen können, serviert man sie idealerweise zu einem passenden Essen.

  • Leichte Weißweine aus dem Anbaugebiet begleiten am besten Vorspeisen oder Salate und sind ideale Sommerweine.
  • Zu etwas kräftigeren Speisen und typisch pfälzischen Gerichten auf der Basis von Geflügel oder hellem Fleisch serviert man lieber gehaltvollere Weißwein-Sorten.
  • Ideale Begleiter zu Wurst- und Schinkenplatten sowie Pizza und Pasta sind die fruchtigen Pfälzer Rotweine.
  • Als gute Festtagsbegleiter und optimale Herbstweine gelten die kräftigeren Rotwein-Sorten. Speisen wie Braten, Lamm und Wild runden sie genauso gut ab wie Gulasch und Rouladen.
  • Rosés aus der Pfalz begleiten sommerliche Gemüsegerichte, sahnige Speisen oder Fisch.
  • Sekte und Seccos sind nicht nur ein guter Aperitif, sondern passen auch zu Knabbereien, Canapés und Meeresfrüchten.
  • Zu Käse und Desserts sind Süßweine die beste Wahl.

Natürlich spielt auch die Wahl der Sorte eine Rolle. Welche Kombinationen besonders schmecken, unterscheidet sich von Gaumen zu Gaumen. Einfach ausprobieren!

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