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Weihnachtskonzert mit dem Rennquintett in der Stiftskirche: Gute Tradition sorgt für voll besetztes Gotteshaus

Ein wunderbares Konzert- das 19. übrigens in der Stiftskirche- fand am zweiten Weihnachtsfeiertag statt. Foto: Pfalz-Express/Ahme [1]

Ein wunderbares Konzert, das 19. übrigens in der Stiftskirche, fand am zweiten Weihnachtsfeiertag statt.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Landau. Weihnachten – Musik- Besinnlichkeit- Rennquintett: Auch in diesem Jahr tourten die fünf Musiker des Rennquintetts durch die Südpfalz. Und immer haben die Musiker spezielle Gäste dabei, mit denen sie zusammen fabelhaft Musik machen.

Nach Konzerten in der Hambacher Pauluskirche und der Prot. Stadtkirche in Edenkoben, traten sie gestern Nachmittag, am zweiten Weihnachtsfeiertag, zusammen mit ihrem special guest, der Harfenistin Prof. Maria Stange in der Landauer Stiftskirche auf. Der Reinerlös dieses 19. Benefizkonzerts kommt, dank der Kostenübernahme durch die VR Bank Südpfalz, der Restaurierung der Stiftskirche zugute.

„Der Braten ist gegessen, die Verwandten besucht“, so Dekan Volker Janke bei der Begrüßung der rund 1000 Gäste. Von einer beginnenden „Weihnachtslethargie“ und „Weihnachtsmuffeln“ wie Janke befürchtet hatte, waren alle weit entfernt, zumal das, was Moderator Professor Peter Leiner und seine Mitstreiter im musikalischen Gepäck dabei hatten, unterhaltsam, besinnlich und trotzdem weihnachtlich war.

Dekan Volker Janke. Foto: Pfalz-Express/Ahme [2]

Dekan Volker Janke.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Die Musiker, die fünf Blechbläser Uwe Zaiser, Peter Leiner (Trompeten), Jochen Scheerer (Posaune), Uwe Tessmann (Horn) und Ralf Rudolph (Tuba), Solobläser der Deutschen Radio Philharmonie und der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, präsentierten ein Programm aus aller Welt.

„Es ist gute Tradition, dass die Rennquintett- Bläser ihrem Publikum alljährlich ausgezeichnete Solisten präsentieren“, so der charmante Moderator Peter Leiner.

Für das diesjährige Weihnachtskonzert haben die Musiker des Rennquintetts die bekannte Harfenistin Maria Stange gewinnen können. Die aus Neustadt an der Weinstraße stammende und nun in München lebende Musikerin ist Professorin für Harfe an den Musikhochschulen in Stuttgart und Karlsruhe und eine begehrte Solistin und Kammermusikpartnerin.

Maria Stange ist eine ausgezeichnete Harfenistin. Foto: Pfalz-Express/Ahme [3]

Maria Stange ist eine ausgezeichnete Harfenistin.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

In Landau ergänzte Stiftskantor Stefan Viegelahn dieses Musikereignis. Als wunderbares Entree erklang denn auch die berühmte Toccato von Bach, vom Rennquintett aufs Beste begleitet.

Souveränes technisches Können und höchste künstlerische Maßstäbe in allen dargebotenen Stilrichtungen sind beim Rennquintett selbstverständlich, was auch in diesem Landauer Konzert ersichtlich war.

Zwischen den einzelnen Stücken las Leiner aus Ludwig Burgdörfers Adventsbüchlein „Erst eilig, dann heilig“ Besinnlich-Nachdenkliches. Viele Besucher kennen Burgdörfer als früheren Landauer Dekan, der schon damals seine Predigten mit viel Humor gewürzt hatte.

Professor Peter Leiner war wieder Moderator des Abends. Foto: Pfalz-Express/Ahme [4]

Professor Peter Leiner (rechts)  war wieder Moderator des Abends.
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Ein Markenzeichen der Weihnachtskonzerte (und des Rennquintetts) ist zum einen die Auswahl der Gäste, aber auch der Stücke, die sonst kaum zu hören sind.

Wie die“Introduktion und Variationen über das Vysehrad-Thema“ von Jan Koetsier, der den sechsteiligen Zyklus „Mein Vaterland“ von Friedrich Smetana für Bläser und Harfe bearbeitet hat. Das über 20 Minuten dauernde Werk, war, wie Leiner bereits zu Beginn sicher war, tatsächlich „nie langweilig“.

Passend zu Weihnachten gab es Auszüge aus Tschaikovskys Ballett „Der Nußknacker“ und einen musikalischen Blumenstrauß. Gut versteckt im „Blumenwalzer“ waren bekannte Titel wie „Rosen aus Tirol“, „Blumen aus Amsterdam“ oder „Mein kleiner, grüner Kaktus“.

Maria Stange begeisterte auch als Solistin. Mit der Sarabande in es-Moll, einem Solostück aus der „Ceremony of Carols“ von Benjamin Britten und dem temperamentvollen“Chanson de la nuit“ von Carlos Salzedo zeigte sie, dass sie mit Recht zu den führenden deutschen Harfenistinnen gezählt wird.

Normalerweise wird am Ende der Weihnachtskonzerte „Stille Nacht“ zusammen mit dem Publikum gespielt und gesungen.

Dieses Jahr habe man nur einen Wunsch, nämlich „Frieden“, so Professor Peter Leiner, der den improvisierten Chor dirigierte. „Herr gib uns Frieden“- Dona nobis pacem“ erschallte die flehentliche Bitte durchs Kirchenschiff aus fast 1000 Kehlen (siehe Video). Gesungen in der frohen Gewissheit, dass es nachwievor Hoffnung darauf trotz der schwierigen Zeiten gibt. (desa)

Gespannte Aufmerksamkeit zu Beginn des Konzerts. Foto: Pfalz-Express/Ahme [5]

Bis auf den letzten Platz besetzt: Das Weihnachtskonzert des Rennquintetts erfreut sich großer Beliebtheit.
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