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Weihnachten steht vor der Tür – Toys „R“ Us-Beschäftigte streikten in Koblenz

In Koblenz gingen Toys "R" Us-Beschäftigte auf die Straße. Foto: ver.di [1]

Toys  „R“ Us-Streikende am Rhein-Ufer.
Foto: ver.di

Koblenz. Am 17. Dezember, pünktlich zum Erscheinen des Werbekatalogs, hatte die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Beschäftigen der Toys „R“ Us Filiale in Koblenz zum Streik aus dem laufenden Betrieb aufgerufen. Unterstützt wurden sie dabei von Streikenden aus nordrhein-westfälischen Streikfilialen.

Unter dem Motto „Tarif R Us“ hatten die Beschäftigten des US-Spielwarenhändlers Toys ‚R‘ Us Kekse gebacken und vor den Filialen an die Kunden verteilt. Damit machten sie auf ihren tariflosen Zustand ebenso aufmerksam wie „auf die Verweigerungshaltung des Arbeitgebers“, so ver.di. Dieser weigere sich, Verhandlungen über einen Anerkennungstarifvertrag für den Einzel- und Versandhandel Rheinland-Pfalz zu führen, so ver.di

Back-Verteil-Aktion. Foto: ver.di [2]

Back-Verteil-Aktion.
Foto: ver.di

„Toys ‚R‘ Us mache im Weihnachtsgeschäft gute Umsätze, und habe in Deutschland in den letzten sechs Jahren über 65 Millionen Euro Gewinn gemacht. „Diesen Gewinn haben die Beschäftigten erwirtschaftet, und werden mit geringem Geld für ihre Arbeitsleistung abgespeist.

So bekommen Beschäftigte z.B. mit Steuerklasse 1 in Vollzeit lediglich zwischen 1071 und 1225 Euro netto. Da bleibt für die eigenen Weihnachtsgeschenke nicht viel übrig“, empört sich Maria Rinke von ver.di. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hatte das Unternehmen im Februar 2015 zu Tarifverhandlungen aufgefordert, Toys ‚R‘ Us ging auf die Forderung nach einem Tarifvertrag nicht ein.

Hintergrund: Der Großteil der Beschäftigten bei Toys „R“ Us erhält nur den Mindestlohn von 8,50 Euro und arbeitet unfreiwillig Teilzeit, über die Hälfte der Beschäftigten hat nur befristete Verträge.

Unmut: Toys "R" Us-Beschäftigte streikten gestern. Foto: ver.di [3]

Unmut: Toys „R“ Us-Beschäftigte streikten gestern und taten ihre Verärgerung vor der Koblenzer Filiale kund.
Foto: ver.di

Beim Spielwarenhändler, der in Deutschland 65 Filialen mit rund 1.700 Mitarbeitern betreibt, existiert kein einheitliches Vergütungssystem. Mit einem Tarifvertrag hätten die Beschäftigten nicht nur Anspruch auf deutlich höhere Löhne, sondern auch auf verbindliche, für sie günstigere Regelungen zu Arbeitszeiten, Urlaub und Zuschlägen. (red)

Die Streikenden marschierten durch Koblenz. Foto: ver.di [4]

Die Streikenden marschierten durch Koblenz.
Foto: ver.di

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