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Wegen Özdemir: Auswärtiges Amt bestellt türkischen Botschafter ein

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Cem Özdemir nahm die Kanzlerin in Schutz – das gefiel Erdogan gar nicht.
Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin – Nach den Drohungen des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan gegen den Grünen-Parteivorsitzenden Cem Özdemir hat sich offenabr die Bundesregierung eingeschaltet: Das Auswärtige Amt hat den türkischen Botschafter einbestellt.

Das Gespräch habe am Mittwochabend in Berlin stattgefunden und sei von Seiten des Ministeriums vom politischen Direktor geführt worden. Der türkische Botschafter in Berlin sei zu einem Gespräch in das Auswärtige Amt geladen worden, „um unser Befremden über Äußerungen aus der türkischen Regierung deutlich zu machen“, hieß es dazu aus dem Außenministerium.

„Diese Art der öffentlichen Kritik an einem wichtigen deutschen Politiker, der sich immer für ein gutes deutsch-türkisches Verhältnis eingesetzt hat – im Übrigen auch im Vorfeld des Besuchs von Ministerpräsident Erdogan“ sei nicht förderlich für die Beziehungen zwischen den beiden Ländern.

Auslöser des Streits zwischen Erdogan und Özdemir war ein Interview mit einer türkischen Zeitung, in dem sich der Grünen-Chef dagegen verwahrt hatte, dass die Bundeskanzlerin beim Auftritt des türkischen Ministerpräsidenten in Köln vor knapp zwei Wochen ausgepfiffen worden war.

Erdogan erklärte Özdemir daraufhin zur unerwünschten Person in der Türkei. Özdemir sei ein „sogenannter Türke“, der im Zusammenhang mit seinem umstrittenen Wahlkampfauftritt in Köln „sehr hässliche Dinge“ über ihn gesagt habe. (dts Nachrichtenagentur)

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