Mittwoch, 24. April 2024

Wasserentnahme aus Gewässern: Schöpfen erlaubt, pumpen nicht

13. August 2020 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße

Mit der Gießkanne darf man ab und zu Wasser aus öffentlichen Gewässern entnehmen.
Foto: Pfalz-Express

SÜW – Anhaltende Trockenheit, kein Regen und auch kurzfristig keine nachhaltige Änderung in Sicht: „Die Pegel der Gewässer im Landkreis schwinden und damit auch der Lebensraum für Pflanzen und Tiere“, betont Landrat Dietmar Seefeldt.

Aus diesem Grund weist er darauf hin, dass es auch bei großer Trockenheit nicht erlaubt ist, Wasser mit Pumpen aus nahe gelegenen Gewässern wie kleinen Bächen für die Bewässerung und Beregnung von Flächen zu entnehmen. Wer aber von Hand mit Gießkanne und Eimer Wasser schöpft, kann das auch weiterhin tun, informiert die Untere Wasserbehörde.

Die gesetzliche Regelung findet sich im Landeswassergesetz. Demnach darf grundsätzlich jede Person natürliche oberirdische Gewässer zum Schöpfen mit Handgefäßen erlaubnisfrei benutzen. Daunter fällt auch die Entnahme von Wasser mit kleinvolumigen Geräten wie Schöpfkellen, Eimern und Gießkannen. Eine solche Nutzung fällt unter den sogenannten wasserrechtlichen Gemeingebrauch. Eine Entnahme von Wasser mit Pumpen ist allerdings streng verboten. Eine Wasserentnahme in größerem Umfang mit Hilfe von Pumpen wirkt sich negativ auf Tiere und Pflanzen aus. Deshalb sind derartige Wasserentnahmen nicht erlaubt.

„Die Auswirkungen der extremen Trockenheit werden nicht nur bei uns im Landkreis immer spürbarer. Durch den geringen Wasserstand der Bäche, Flüsse und Seen und die starke Erwärmung des Wassers verschlechtern sich die Lebensbedingungen für Fische und andere Lebewesen. Zusätzliche Belastungen wie Wasserentnahmen führen zu einer weiteren Beeinträchtigung des Ökosystems. Insbesondere an kleineren Gewässern besteht die Möglichkeit, dass dadurch Tiere verenden. Deshalb muss die Lebensgrundlage Wasser geschützt werden“, so der Landrat.

Der Unteren Wasserbehörde der Kreisverwaltung Südliche Weinstraße werden in den Sommermonaten regelmäßig illegale Wasserentnahmen angezeigt. Es handelt sich dabei nicht um ein „Kavaliersdelikt“, sondern um eine Ordnungswidrigkeit, die mit empfindlichen Geldbußen von bis zu 50.000 Euro geahndet werden kann.

Die Kreisverwaltung steht Bürgern für eventuelle Fragen zu Wasserentnahmen gerne beratend zur Seite. Die Mitarbeiter der Unteren Wasserbehörde sind telefonisch unter der 06341/940 218 und 940 212 zu den gewöhnlichen Telefonzeiten erreichbar.

 

 

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