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Wann wird Virtual Reality in Online Casinos allgegenwärtig sein?

Quelle: pixabay.com [1]

Wer dieser Tage Spielhallen besucht, wird einige Änderungen feststellen. Noch nie war die Glücksspielbranche so sehr in Bewegung wie 2021.

Grund dafür sind gleich mehrere Ereignisse, die Einfluss auf Spielhallen international und in Deutschland hatten: die Pandemie und der neue deutsche Glücksspielstaatsvertrag, der am 1. Juli 2021 in Kraft getreten ist.

Viele landbasierte Spielhallen in Deutschland sind 2021 deswegen geschlossen worden. Online hingegen haben neue Spielbanken Rekordumsätze eingefahren und präsentieren immer neue Casinospiele.

Eine Tendenz der Spielhallenbetreiber ist dabei die, immer stärker in den Bereich der Virtual Reality vorzudringen. Angefangen hat das schon einige Jahre vor 2021 mit 3D Slots, die zwar noch nicht mit einer VR Brille gespielt werden, jedoch den dreidimensionalen Raum durch ihre besondere Grafik stärker betont haben. Dazu zählen so erfolgreiche Spielautomaten wie Gonzo’s Quest von Red Tiger, Fruit Zen von Betsoft oder Archangels Salvation von NetEnt.

Je realistischer die Automatenspiele werden, desto mehr Erfolg scheinen sie heutzutage zu haben. Wer das in einem Casino selbst nachprüfen möchte, sollte dazu einen Echtgeld Bonus ohne Einzahlung [2] nutzen. Gerade moderne Slots kommen kaum noch ohne 3D-Animation aus.

Von dort ist der Schritt zur Virtual Reality (kurz: VR) nicht mehr weit. Wie bereits die Computer- und Konsolenbranche zeigt, haben die Verkaufszahlen für die dazugehörigen VR-Brillen und anderes Rüstzeug für das perfekte VR-Erlebnis zugenommen.

Der VR-Markt boomt [3] weltweit und auch der Ruf nach einer Umsetzung für Online Glücksspielportale wird immer lauter. Seit 2020 wegen der Pandemie alle landbasierten Spielhallen geschlossen wurden, warten viele Spielerinnen und Spieler sehnsüchtig auf die ersten VR-Casinos.

Wie kann man sich ein VR-Casino vorstellen?

Bei einem VR-Casino handelt es sich im Grunde um ein virtuell nachgeahmtes Casino. Man kann es wie eine echte Spielhalle betreten, sich umschauen und an verschiedenen Spielen teilnehmen. In der Theorie ist ein VR-Casino vergleichbar mit einer Open World in einem Computerspiel. Darin betritt man als Spieler ebenfalls virtuelle Räume, die frei erkundet werden können. Hierbei kann der Spieler selbst entscheiden, was er sich anschauen möchte und was nicht.

In einer realen Casinosituation dürfen Gäste nicht fehlen, denn schließlich geht es hier auch ein bisschen ums Sehen und Gesehenwerden. Diese sind jedoch, genau wie der Spieler oder die Spielerin mit der VR-Brille, Avatare, also computeranimierte Figuren, die von dem jeweiligen Host gesteuert werden.

Diese Avatare können entweder aussehen wie Menschen oder aber Fabelwesen sein, wie man sie vielleicht aus Second Life kennt. Denn der Vorteil einer virtuellen Welt ist, dass sie keineswegs realistisch bleiben muss. Hier kann man sich sein Aussehen selbst ausdenken, wenn es denn auch so wiedergegeben wird.

Ein Beispiel dafür ist der bereits von Pokerstars entwickelte VR-Pokerraum. Hier kann man aus vorgegebenen Avataren (meist Kopf, Rumpf und Hände) wählen, die dann vor allem die Mitspielerinnen und Mitspieler am Pokertisch sehen können.

Man selbst sieht vor allem seine Hände, die beim Pokern eine wichtige Rolle spielen, da sie unbewusst Signale aussenden können, und das Kontrollpanel, aus denen man seine Funktionen wählen kann. Bereits seit 2018 ist der VR-Pokerraum des auf Poker spezialisierten Glücksspielbetreibers aktiv. Hier kann man bereits sehen, wie ein VR-Casino auch aussehen könnte. Denn Spielerinnen und Spieler können hier während des Pokerspiels Pistolen abfeuern, Eis essen oder rauchen.

Virtuell neu denken

Lässt man seiner Fantasie freien Lauf, kann man sich als Spielerin oder Spieler vorstellen, in den außergewöhnlichsten virtuellen Räumen Platz zu nehmen. Denkbar wäre zum Beispiel ein Casino in einem Bond-Setting, in einem Flugzeug, im All oder unter Wasser. Stellen Sie sich vor, neben einem Mafia-Boss oder einem Filmstar Platz zu nehmen, neben einem Alien oder einem Yeti. Vielleicht singt im Hintergrund Dolly Parton, vielleicht läuft im Hintergrund aber auch ein Countdown herunter.

Der Reiz vieler landbasierter, klassischer Casinos liegt in ihrer Exklusivität. Warum sollte man dieses Gefühl nicht in eine virtuelle Spielhalle übertragen, wo die Gesetze der Physik keine Rolle spielen. Denkbar ist daher alles und der Markt für außergewöhnliche Glücksspielerlebnisse ist gerade jetzt stärker denn je.

Denn auch wenn die Pandemie durch die Entwicklung von Impfstoffen vielleicht bald Öffnungen zulassen wird, die Ära der landbasierten Spielhallen geht durch die vielen Einschränkungen des neuen Glücksspielstaatsvertrages zumindest in Deutschland langsam zu Ende.

In Bundesländern wie Baden-Württemberg [4], in denen die 500-Meter-Abstandsregel streng umgesetzt werden sollen, wird zukünftig nur noch die Hälfte der Einnahmen durch die Vergnügungssteuer anfallen, da sehr viele Spielhallen schließen müssen.

In Stuttgart, als Beispiel, sind das von 56 Spielhallen 53. Der Schritt in den virtuellen Raum ist für die meisten Casinobetreiber damit buchstäblich unabwendbar. Online Casinos sind auf dem Vormarsch und wer auffallen will, muss spannende Erlebnisse bieten, die über 08/15-Slots hinausgehen.

Wann werden VR-Casinos Realität?

Wer sich bereits jetzt in einem VR-Casino anmelden möchte, wird allerdings enttäuscht werden. Denn noch ist das alles größtenteils Zukunftsmusik, auch wenn der Ruf nach einer vollen Casinoerfahrung über Virtual Reality immer lauter wird. Bislang finden sich im Netz nur vereinzelte Spiele, die per VR-Brille gespielt werden können, wie das Beispiel Pokerstars zeigt, und nur eine weitere Plattform, die jedoch auf andere Casinogäste verzichtet. Hier liegt bislang auch noch das entscheidende Problem der Casinobetriebe.

Wohin die Entwicklung gehen muss

Die verschiedenen 3D-Slots und ersten Versuche im Bereich der Virtual Reality zeigen, dass die Technologie für den nächsten Schritt bereits da ist. Allerdings fehlt es bislang an der aktiven Umsetzung. Ein VR-Casinoerlebnis zu schaffen, das zwar Casinoräume virtuell darstellt, darin jedoch keine anderen Gäste zeigt, kann keine Option sein. Denn genau hier liegt der Unterschied zwischen einem VR-Casino und einem bereits existierenden Online Casino.

Landbasierte Spielbanken, so klein sie auch sein mögen, haben nunmal Gäste, mit denen man sich unterhalten oder gar spielen kann. Der soziale Aspekt eines Glücksspielportals ist dabei nicht zu verachten und auch das, was Spielerinnen und Spieler, die gerne traditionelle Casinos aufsuchen, am meisten schätzen. Es geht um Exklusivität, das besondere Erlebnis und das Miteinander. Pokerstars zeigt bereits, dass Poker mit Avataren durchaus reizvoll und technisch umsetzbar ist.

Es fehlt am Willen und womöglich auch am Geld der Casinobetreiber, die einen solchen Schritt zur Entwicklung einer eigenen virtuellen Spielhallenwelt noch nicht gehen wollen. Doch die Entwicklung dieser ersten Anfänge zeigt deutlich, dass es dabei stetig nach vorne geht.

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