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Waldbrand: Löschen mit Helikopter angedacht

Bild von Hermann Kollinger [1] 

Germersheim/Jockgrim/Kreis – Wenn im Sommer die Temperaturen in die Höhe klettern, steigt die Waldbrandgefahr. Hier reicht nur ein einzelner Funke, um einen verheerenden Brand auszulösen.

Die Feuerwehren waren nach der Hitzewelle am dritten Juni-Wochenende [2] auch im Landkreis Germersheim im Einsatz und löschten zahlreiche Brände.

Das Thema Waldbrandgefahr beschäftigt auch die Bürgermeister Marcus Schaile aus Germersheim und Karl Dieter Wünstel aus Jockgrim. Nicht nur, dass die große Trockenheit aktuell die Gefahr von Bränden enorm erhöht, auch sind die Wälder  zum Teil aus ökologischen Gründen nicht mehr ohne Weiteres befahrbar. Manche Bereiche werden bewusst nicht gepflegt.

Diese Thematik wurde beider Vorstellung des Aufbaus des Katastrophenschutzes im April weiter erläutert, wie Wünstel, der selbst aktiver Feuerwehrmann ist, berichtet. Mit der Kreiseinheit Vegetationsbrandbekämpfung wurde seitens des Katastrophenschutzes bereits wesentliche Vorarbeit geleistet. Trotzdem bleiben effektive Löschangriffe im Brandfall, insbesondere in unwegsamem Gelände, ein großes Problem.

Gespräch mit KABS-Präsident Rihm

Wünstel kontaktierte vor kurzem seinen Kollegen Bürgermeister Marcus Schaile, um sich mit ihm über die Waldbrandgefahr auszutauschen und schlug vor, die Kompetenz der KABS e. V. [3] (Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage) mit einzubinden. Schaile ist unter anderem stellvertretender Präsident der KABS. Beide initiierten ein erstes Gespräch mit Hartwig Rihm, dem Präsidenten der KABS, wo die beiden Bürgermeister die Thematik vortrugen.

Daraufhin war schnell klar, dass die Hubschrauber der Fa. Heli Air Alpine ein Werkzeug für die Feuerwehren sein könnten, um bei einem Waldbrand Unterstützung aus der Luft zu erhalten.

Helikopter können bis 800 Liter Wasser transportieren

Heli Air verfügt nach Aussage Schailes über das notwendige Know-how mit Flügen mit Außenlast und über Löscherfahrung. Spezielle Anhängevorrichtungen an den Helikoptern können problemlos zwischen 600 und 800 Liter Wasser zum Beispiel aus Tümpeln und sonstigen flachen Gewässern schöpfen, transportieren und über dem Brandgebiet ablassen.

Planung geht weiter

„Der Anfang ist gemacht, die ersten Gespräche haben stattgefunden. Bürgermeister Karl Dieter Wünstel und ich würden es sehr begrüßen, wenn wir möglichst viele Kommunen, Körperschaften, Feuerwehren und Behörden für den Einsatz der Helikopter – als Retter der Wälder – begeistern können“, sagte Schaile. 

Dafür sei es zunächst notwendig, gemeinsam mit Klaus Hoffmann, Leiter GIS bei der KABS und Wolfgang Folger, Geschäftsführer und Pilot von Heli Air Alpine, ein Konzept für die Zusammenarbeit und Durchführung zu erarbeiten. „Unser Vorhaben ist es, alle Interessenten und Feuerwehren des Kreises einzuladen, um ihnen als Praktiker das Konzept und die technischen Möglichkeiten von Heli Air vorzustellen, aber auch um weitere zukünftige Ziele gemeinsam zu definieren, wie etwa Anzahl der
Hubschrauber, Personal, Stationierungsorte oder Standorte der natürlichen und künstlichen
Schöpfstellen“, so Schaile weiter. 

„Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass wir mit Hilfe der Helikopter im Fall eines Waldbrands noch besser gewappnet sein können. Ein gemeinsames Konzept mit dem Katastrophenschutz des Landkreises wird die Möglichkeiten zur schnellen Brandbekämpfung deutlich erweitern und sicherlich zum Schutz von Leben und Sachwerten beitragen“, sagte Wünstel.

Kreis soll eingebunden werden

Im nächsten Schritt werden die beiden Bürgermeister das Gespräch mit Landrat Dr. Fritz Brechtel suchen, der für den kreisweiten Katastrophenschutz zuständig ist, um mit ihm die Möglichkeiten der Brandbekämpfung mittels Helikopter-Flügen zu besprechen.

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