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Wahlen in der Verbandsgemeinde Bellheim: Fragen an Bürgermeisterkandidat Gerald Job

Gerald Job
Foto: v. privat

VG Bellheim – Am Sonntag, 11. September 2022, wird in der Verbandsgemeinde Bellheim der neue hauptamtliche Bürgermeister gewählt. 

Es bewerben sich die zwei Kandidaten Gerald Job und Rüdiger John (gesonderter Beitrag). Der Pfalz-Express hat beiden Bewerbern dieselben Fragen gestellt. Hier sind die Antworten von Gerald Job.

Job (FWG) ist 54 Jahre, verheiratet, hat vier Kinder und ist Verwaltungsangestellter bei der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland seit 1987, Ortsbürgermeister von Ottersheim seit 2004 und 1. Beigeordneter der Verbandsgemeinde Bellheim seit 2014. Job wird von den Freien Wählern unterstützt. 

PEX: Warum möchten Sie Bürgermeister werden, was bewegt Sie zur Kandidatur?

Job: Ich habe die Motivation, die Lebensqualität der Bürger*innen durch zielgerichtete Maßnahmen und Projekte – wie am Beispiel von Ottersheim zu sehen – zu erhöhen.

Deshalb sehe ich mich gemeinsam mit dem Team in der Verwaltung, als bürgernaher und offener „Kümmerer“ für die Interessen und Fragestellungen unserer Bürger*innen.

Beschreiben Sie einem Fremden Ihre Verbandsgemeinde mit maximal drei Sätzen…

Unsere Dörfer Bellheim, Knittelsheim, Ottersheim und Zeiskam liegen inmitten einer herrlichen Landschaft, eingebettet zwischen Wiesen und Wäldern, Weinbergen und Feldern mit ihrem hohen Erholungspotential. Auch im kulturellen, sportlichen und sozialen Bereich haben unsere Orte vieles zu bieten, was das Leben in unserer Gemeinschaft besonders liebens- und lebenswert macht. 

Die Menschen sind sehr gastfreundlich, gesellig und feiern gerne, das sieht man auch an den vielfältigen überregionalen Großveranstaltungen wie z.B. „Bellheimer Gartentage“, Weihnachtsmärkte, Flammkuchenfest in Knittelsheim, das „Oldtimerfest“ in Ottersheim und das Zwewwelfeschd“ in Zeiskam.

Was ist Ihnen eine Herzensangelegenheit, die Sie als Bürgermeister
als Erstes umsetzen wollen?

Das Aushängeschild unserer Verbandsgemeinde ist der Schwimmpark mit vier Becken, Sprungtürmen und einer dreispurigen Riesenrutsche. Diesen nach dem Wasserschaden wieder für unsere Bürger erlebbar zu machen, genießt für mich allerhöchste Priorität. Wir haben im Verbandsgemeinderat die notwendigen Beschlüsse gefasst und werden alles dafür tun, dies zeitnah zu ermöglichen.

Die darauffolgenden drei Vorhaben sind…?

Bereits im letzten Sommer habe ich über einen Antrag der FWG angestoßen, dass die Verbandsgemeinde eine/n Klimaschutzbeauftrage/n einstellt. Ein Förderantrag wurde schnell gestellt und nach der Bewilligung vor wenigen Wochen wurde unverzüglich die Stelle ausgeschrieben. Aktuell laufen die Einstellungsgespräche. Es ist unser Ziel, schnellstmöglich ein Klimaschutzkonzept zu erstellen um u.a. mit der energetischen Sanierung von verbandsgemeindeeigenen Gebäuden zu starten. Durch diese Vorgehensweise können wir auf erhöhte Zuschüsse hoffen.

Des Weiteren ist die bedarfsgerechte Ausstattung der Feuerwehren für unsere Sicherheit entscheidend. Nachdem in Ottersheim 2021 ein neues FW-Gerätehaus errichtet wurde, wird auch in Zeiskam ein neues Feuerwehrgerätehaus gebaut, da die Ausstattung und Größe nicht mehr zeitgemäß ist. Grundsatzbeschlüsse sind bereits gefasst.

Die Verwaltung noch bürgerfreundlicher zu gestalten ist ebenfalls ein großes Ziel. Der Fachkräftemangel macht auch vor den öffentlichen Verwaltungen keinen Halt. Deswegen ist es erforderlich, durch eine stärkere Digitalisierung die Verwaltung zu modernisieren. (Für alle Bürger*innen, die nicht digital vernetzt sind, werden wir weiterhin persönlicher Ansprechpartner sein.).

Die Entlastung der Mitarbeiter durch effizientere und produktivere Arbeitsweise wird Freiräume schaffen. Mit den gewonnen Kapazitäten würde ich gerne mehr Beratungszeit für unsere Bürger*innen gewinnen. Mit gezielter Personalmehrung kann so z.B. unseren älteren Mitbürger*innen ermöglicht werden, sich möglichst lange eigenständig um ihre Angelegenheiten kümmern zu können.

Die Devise: Mehr gestalten als verwalten!!

Sofern oben noch nicht beantwortet: Steigende Energiepreise, Klimawandel und Corona: Welche konkreten Maßnahmen würden Sie auf Verbandsgemeindeebene anstoßen?

Die Verbandsgemeinde hat schon vor Jahren ein Nahwärmenetz errichtet. Hier sind insbesondere das Rathaus, die Grundschule, die Realschule plus, der kath. Kindergarten und die Spiegelbachhalle sowie mehrerer Haushalte angeschlossen. Bei Spitzenlasten wird zusätzlich eine Gasheizung zugeschaltet. Hier prüfen wir gerade Alternativen, um die Versorgung zu sichern.

Beim Schwimmpark wollen wir künftig Wärmepumpen einsetzen und prüfen, ob wir noch mehr Photovoltaik und Solarthermie nutzen können, um  fossile Brennstoffe zu sparen.

Wir sind dabei, ein Hochwasserschutzkonzept für die Verbandsgemeinde aufzustellen. Wir haben bereits Begehungen mit Kompetenzteams der jeweilige Orten durchgeführt. Demnächst werden wir die gewonnen Erkenntnisse mit den Bürgern besprechen und in den Räten diskutieren.

Alle Heizungsanlagen sollen von Fachfirmen überprüft und evtl. umgebaut werden mit dem Ziel, die Energieeffizienz zu steigern.

Auch wäre zu prüfen, ob kommunale Zuschüsse für private Solar- PV- und Holzpelletanlagen (erneuerbarer Energien), die derzeit von der OG Bellheim bezahlt werden, aufgestockt und künftig von der Verbandsgemeinde finanziert werden können.

Um ein Corona-Konzept zu erstellen, ist es unerlässlich, frühzeitig Informationen von Bund und Land über die geplanten Corona-Verordnungen zu erhalten. Sobald diese vorliegen, werden wir das auf die Verbandsgemeinde abgestimmte Konzept aktualisieren.

Wichtig ist es mir generell die Kommunikation zu verbessern. Alleine über das Amtsblatt ist das nicht mehr ausreichend. Mir schwebt vor, eine eigene App für die Verbandsgemeinde zu nutzen. Auch den Einsatz der sozialen Medien werden wir prüfen.

Was würden Sie als Ihren Hauptcharakterzug beschreiben?

Meine offene, ehrliche und vor allem positive Art.

Wen würden Sie gerne einmal mal treffen und warum?

Jeden Bürger der Verbandsgemeinde, damit ich die Erwartungen an die Verbandsgemeindeverwaltung und an ihren Bürgermeister kennen lerne. Von vielen ist mir das zwischenzeitlich bei den rund 2500 Hausbesuchen in den letzten Monaten schon bekannt. Jedoch noch nicht von allen!!!

Was möchten Sie den Bürgern der Verbandsgemeinde ohne konkrete Fragestellung unsererseits noch mitteilen?

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, Sie haben am 11. September die Wahl: Die Frage lautet nicht nur: Wer wird Bürgermeister, sondern vor allem wie geht es künftig mit der Verbandsgemeinde Bellheim weiter?

Mit Ihrer Stimme für mich entscheiden Sie sich für einen engagierten VerbandsBÜRGERmeister, für den Bürgernähe nicht nur ein Wort ist, sondern gelebt wird. Dank meiner fundierten Verwaltungsaus- und Fortbildung und meiner Erfahrung als Ortsbürgermeister und  Stellvertreter von Dieter Adam bringe ich neben der persönlichen Eignung alles mit, was in diesem verantwortungsvollen Amt benötigt wird.

Ich engagiere mich gerne für Sie, die Gemeinden und die Verbandsgemeinde. Ich weiß aus Erfahrung:  nur gemeinsam (zusammen mit allen Fraktionen, den Beschäftigten der Verwaltung und Ihnen) werden wir erfolgreich sein. Dabei ist mir kein Aufwand zu groß. Packen wir es gemeinsam an!!!

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