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VR Energiegenossenschaft Südpfalz zieht Bilanz für 2016 und hält weiter Ausschau nach neuen Projekten

Über die Folgen des Klimawandels in Rheinland-Pfalz berichtete Dr. Ulrich Matthes (rechts) vom Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen Rheinland-Pfalz. Von links die verantwortlichen Organe der Energiegenossenschaft Bernhard Wagner (Vorstandsmitglied), Christoph Ochs (Aufsichtsratsvorsitzender) und Raimund Schilling (Vorstandsmitglied). Foto: vrbank südpfalz [1]

Über die Folgen des Klimawandels in Rheinland-Pfalz berichtete Dr. Ulrich Matthes (rechts) vom Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen Rheinland-Pfalz. Von links die verantwortlichen Organe der Energiegenossenschaft Bernhard Wagner (Vorstandsmitglied), Christoph Ochs (Aufsichtsratsvorsitzender) und Raimund Schilling (Vorstandsmitglied).
Foto: vrbank südpfalz

Landau. 94 Mitglieder und rund 50 Gäste konnte der Aufsichtsratsvorsitzende der VR Energiegenossenschaft Südpfalz Christoph Ochs zur diesjährigen Generalversammlung in der Hauptstelle der VR Bank Südpfalz in Landau begrüßen.

Ziel der 2010 gegründeten Genossenschaft ist es, das Potenzial von Sonne und Wind bei der Erzeugung von Energie zu nutzen und die Bürger am wirtschaftlichen Erfolg zu beteiligen.

So betreibt die Genossenschaft 13 Photovoltaikanlagen in der Region, die im Jahr 2016 einen Umsatzerlös von rund 294.000 Euro erzielten. Abzüglich Abschreibungen, Steuern und weiteren Aufwendungen blieb ein Jahresüberschuss von 20.182 Euro.

Versammlungsleiter Ochs schlug vor, eine Dividende von 2,5 Prozent an die 614 Mitglieder auszuschütten. Der Rest fließe überwiegend in die Rücklagen. Die Versammlung nahm den Vorschlag einstimmig an.

Besonders das erste Halbjahr 2016 sei schwer gewesen, berichtete das Vorstandsmitglied Bernhard Wagner. Zum ohnehin schlechtesten Sonnenjahr seit 2001 fiel die Photovoltaikanlage auf dem Dach des Feuerwehrhauses Rülzheim aufgrund eines Brandschadens ab September 2015 ganzjährig aus.

Bei anderen Anlagen waren Ersatzinvestitionen aufgrund von Steinschlägen oder anderen Schäden notwendig. In Wörth musste die Photovoltaikanlage auf dem Dach der Feuerwehr abgebaut und wieder montiert werden, da das Gebäude neu gebaut wurde.

Gerne hätte die Energiegenossenschaft in neue Projekte investiert, aber die Rahmenbedingungen gaben das nicht her, bedauerte Wagner. „Kosten und Aufwand müssen in einer vertretbaren Relation stehen“, fügte sein Vorstandskollege Raimund Schilling an.

Früher seien es regulatorische Auflagen gewesen, jetzt wirtschaftliche Hürden. Der Bilanzgewinn in Höhe von 20.274 Euro sei nur möglich, da die beiden beteiligten Genossenschaftsbanken den Personalaufwand übernehmen, betonte Schilling.

Die Energiegenossenschaft verzeichnete mit einer Bilanzsumme von 2,46 Millionen Euro einen Rückgang um rund 9,5 Prozent. Einem Anlagevermögen von rund 2,4 Millionen Euro standen überwiegend Verbindlichkeiten von 1,73 Millionen Euro gegenüber, die sich um 13,5 Prozent reduziert haben. „Dieser Rückgang verschafft uns Luft“, so Wagner.

Die Mitgliederzahl stieg bei 16 Ein- und neun Austritten leicht an. Die anwesenden Mitglieder stimmten dem Jahresabschluss 2016 zu und entlasteten Vorstand und Aufsichtsrat. Clifford Jordan wurde erneut in den Aufsichtsrat gewählt.

Im Anschluss berichtete Dr. Ulrich Matthes, Leiter des Kompetenzzentrums für Klimawandelfolgen Rheinland-Pfalz, eindrucksvoll zum Thema „Wetter, Witterung, Klima – Veränderungen in Rheinland-Pfalz“.

Extreme Ereignisse, wie Überschwemmungen, Dürren oder plötzlicher Frost, gebe es auch immer mehr bei uns. Der Klimawandel in der Zukunft hänge sehr stark vom Ausstoß von Treibhausgasen ab. Ende des Jahrhunderts könnten in Landau Temperaturen wie in Mailand herrschen.

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