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Von Hella umgesetzt: Haus in Hochstadt wird zur Ode an die Freude und Bekenntnis zu Europa

Foto über Andreas Hella

Hochstadt/Wörth – Mit einem nicht alltäglichen Auftrag meldete sich vor rund zwei Monaten der Malermeister a.D. Dieter Thomas aus Hochstadt beim Wörther Künstler Andreas Hella.

Gemeinsam mit seiner Familie sei er dabei, sein Haus in der Hauptstraße 123 außen komplett zu renovieren und mit Finesse nicht nur fürs Auge farbig in Szene zu setzen. Schon seit Jahrzehnten ein inniger Anhänger der Dichtkunst Friedrich Schillers (sein Epos „die Glocke“ beherrscht er nahezu auswendig) und der Klassischen Musik eines Ludwig van Beethoven sei ihm die Idee gekommen, als glühender Streiter für die Europäische Idee dies alles thematisch auf seiner frisch in Bordeaux-rot gestrichenen Fassade vereinen zu lassen.

Dazu präsentierte er dem Wandmaler Hella einen dicken ledernen Einband mit den gesammelten Gedichten Schillers und einem zur „Ode an die Freude“  abgebildeten Kupferstich mit der Figur der Europa. Thomas fragte: „Kannst du mir zu diesen Eckpunkten (Dichtung, Musik, Einigkeit, Leben) einen Entwurf erstellen, den wir dann gemeinsam besprechen? Das Ergebnis hätte ich dann künstlerisch für jedermann sichtbar gern auf meinem Haus in Szene gesetzt.“

Der Künstler kam dem Ansinnen nach und verwirklichte in weithin sichtbarer Manier mit den großen Portraits Beethovens und Schillers sowie der in wolkenbewegtem Himmel zerfließender Europaflagge über zwei Stockwerke den Wunsch seines Auftraggebers. Vor angedeuteter Pfälzer Landschaft wurde der Schriftzug „Ode an die Freude“ in altdeutschen Lettern gesetzt und drei Strophen der Europa-Hymne bilden handschriftlich den Abschluss über die gesamte Breite.

Auf die immer wieder gestellte Frage hin, warum er in so untypischer Weise sein Haus der Öffentlichkeit präsentiere, antwortet der engagierte Malermeister: „Mit dieser Idee gehe ich schon seit Jahren schwanger; der Stand eines geeinigten Europa begeistert mich und ist für mich anders gar nicht mehr denkbar. Ich habe nicht viel Besitz, doch ich sehe keinen Sinn darin, mein erarbeitetes Geld auf einem Konto zu stapeln, wo es Inflation und Gebühren mit der Zeit auffressen. Mit dieser Arbeit setze ich einen Nährpunkt für jeden in die Welt, der sich die Zeit nimmt, inne zu halten und etwas Schönes genießen möchte. Schlechte Nachrichten werden heute wie morgen ständig nachgeliefert – ich wollte mal das Gegenteil wagen. Und eines hat diese virulente Zeit sicherlich gezeigt: Kunst und Kultur sind lebensnotwendig; das ist mein Beitrag dazu.“

Den i-Punkt  bzw. quasi den Abschluss der Haus-Neudarstellung gönnte sich Dieter Thomas dann noch mit der Darstellung des Bacchus auf der Rückseite des Gebäudes, von Garten und Terrasse gut einsehbar und zum Genusse im Grünen gedacht.

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