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Vom ehemaligen Schuttplatz zur rekultivierten Deponie bei Edesheim

Fleißig am Schippen: Stv. Werkleiter des Eigenbetriebs WertstoffWirtschaft (EWW) Rolf Kiefer, Kreisbeigeordneter Helmut Geißer, Vertreter der Fa. Schirmer Umwelttechnik, Heinrich Bräckelmann, Vertreter der SGD Süd Manfred Schanzenbächer, Landrätin Theresia Riedmaier, Werkleiter EWW Hans Volkhardt, Vertreter der Fa. Scherer & Kohl Stefan Heberger, Ortsbürgermeister Knöringen Dieter Ditsch, Vertreter der Fa. Scherer & Kohl, Thomas Corbet. Foto: Pfalz-Express/Ahme [1]

Fleißig am Schippen: Stv. Werkleiter des Eigenbetriebs WertstoffWirtschaft (EWW) Rolf Kiefer, Kreisbeigeordneter Helmut Geißer, Vertreter der Fa. Schirmer Umwelttechnik, Heinrich Bräckelmann, Vertreter der SGD Süd Manfred Schanzenbächer, Landrätin Theresia Riedmaier, Werkleiter EWW Hans Volkhardt, Vertreter der Fa. Scherer & Kohl Stefan Heberger, Ortsbürgermeister Knöringen Dieter Ditsch, Vertreter der Fa. Scherer & Kohl, Thomas Corbet.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Edesheim. Der erste Spatenstich zur Rekultivierung der Deponie bei Edesheim, von der die vier Gemarkungen Roschbach, Knöringen, Edesheim und Essingen betroffen sind, ist innerhalb einer kleinen Feierstunde erfolgt.

Landrätin Riedmaier: "Eine ungeordnete Abfallwirtschaft zieht Probleme nach sich". Foto: Pfalz-Express/Ahme [2]

Landrätin Riedmaier: „Eine ungeordnete Abfallwirtschaft zieht Probleme nach sich“.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Landrätin Riedmaier begrüßte zahlreiche Gäste darunter Bürgermeister der genannten Gemeinden. „An dieser Deponie kann man sehr gut die Entwicklung der Abfallwirtschaft nachvollziehen“, so Riedmaier.

Nachdem der Werkausschuss in seiner Februar-Sitzung der Auftragsvergabe zu gestimmt hat, können nun die Bauarbeiten beginnen.

Die Deponie Edesheim wird rekultiviert. Foto: Pfalz-Express/Ahme [3]

Die Deponie Edesheim wird rekultiviert.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Den Zuschlag für die anstehenden Baumaßnahmen, deren Kosten sich inkl. Planung und Fremdüberwachung auf rund 5,2 Millionen Euro belaufen, hat die Firma Scherer & Kohl in Ludwigshafen erhalten.

Die für die Sickerwasserfassung und Deponiestilllegung erforderlichen Kosten sind bereits über Rückstellungen erwirtschaftet und belasten den Gebührenhaushalt des Eigenbetriebs WertstoffWirtschaft künftig nicht mehr.

Im Rahmen der umfangreichen Baumaßnahmen werden neben Erd- und Profilierungsarbeiten, der Ertüchtigung der Gasfassung und Gasableitung und dem Bau einer Oberflächenabdichtung auch eine Kunststoffdichtungsbahn und geotextile Kunststoffdrainelemente installiert.

Darüber hinaus werden Landschaftsbauarbeiten erfolgen und eine Rekultivierungsschicht angebracht.
„Um die Deponien in eine geordnete Zukunft zu führen, muss Verantwortung übernommen werden – dazu gehört auch die Nachsorge der Deponien sowie einen Beitrag für erneuerbare Energien zu leisten“, so die Landrätin.

Im Rahmen der Energiewende soll nach den Bauarbeiten eine Photovoltaikanlage auf der Deponie installiert werden, aus der 700 Haushalte mit Strom versorgt werden könnten.

Heinrich Bräckelmann (Firma Schirmer) erläutert die Baumaßnahmen. Foto: Pfalz-Express/Ahme [4]

Heinrich Bräckelmann (Firma Schirmer) erläutert die Baumaßnahmen.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Über die interessante Geschichte der Deponie Edesheim berichtet am Rande der Veranstaltung Werkleiter Hans Volkhardt.

Die Deponie wurde im Jahr 1976 fertig gestellt. Im Volksmund war zuvor vom Schuttplatz der Gemeinde Edesheim die Rede.

Bis 1987 wurden neben Bauschutt und Erdaushub auch Hausmüll und hausmüllähnliche Gewerbeabfälle abgelagert.

Von 1979 bis 1987 wurden auf einer Fläche von 9,5 ha ca. 1,1 Mio. m³ Abfälle abgelagert. Seit dem 1. November 1987 wurden keine Abfälle mehr eingelagert. Die Deponiefläche wurde bis Ende 1993 mit einer Abdeckschicht aus Bauschutt und Erdaushub versehen und quasi der Natur überlassen.

Von 1987 bis 1992 wurden insgesamt rd. 246.000 Tonnen Abfälle aus dem Landkreis Südliche Weinstraße an der Deponie Framersheim im Landkreis Alzey-Worms angeliefert und deponiert.

Ab August 1992 bis Ende 1998 wurden die häuslichen und hausmüllähnlichen Gewerbeabfälle auf der damals neu geschaffenen Deponie Heuchelheim-Klingen deponiert.

Seit Inbetriebnahme des MHKW Pirmasens ab dem 1. Januar 1999 werden diese Abfälle thermisch verwertet.

„Nachdem die Altstandorte nicht mehr als Hausmülldeponien genutzt werden konnten, wurde schrittweise die Nachrüstung in Angriff genommen. 1992 wurden mit den Deponien Edesheim und Ingenheim die ersten Abfallwirtschaftszentren geplant und errichtet“, so Volkhardt.

Mit der neuen Baumaßnahme bewältigen wir die Vergangenheit und bauen für die Zukunft“, so Hans Volkhardt. (desa/kv-süw)

Foto: Pfalz-Express/Ahme [5]

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