VG-Bürgermeisterwahl in Edenkoben: Stichwahl zwischen Frankmann und Salm am 30. Januar

16. Januar 2022 | Kategorie: Allgemein, Kreis Südliche Weinstraße, Politik regional, Regional

Edenkoben – Sitz der VG-Verwaltung
Foto: Emanuel Döringer

VG Edenkoben. Das Rennen um die Position des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Edenkoben ist noch nicht entschieden.

Heute Abend (16. Januar) gab es noch keine endgültige Entscheidung, vielmehr müssen Eberhard Frankmann, Kandidat der CDU und Daniel Salm, FWG-Kandidat am 30. Januar in die Stichwahl.

Vorläufiges Wahlergebnis: Daniel Salm 38,7%, Eberhard Frankmann 28,5%, Roland Pister 22,2%, Thorsten Rothgerber 10,7% (Ergebnispräsentation vorläufiges Ergebnis.)

Alle vier Bewerber waren im Rathaus der VG vor Ort und verfolgten das Wahlgeschehen gespannt. Aufgrund der Corona-Bestimmungen war es nur einem kleinen Personenkreis möglich, die Wahl dort zu verfolgen.

Der Pfalz-Express hatte im Vorfeld der Wahl alle vier Kandidaten (Eberhard Frankmann (CDU), Daniel Salm (FWG), Roland Pister (SPD) und Thorsten Rothgerber (Bündnis 90/Grüne) vorgestellt.

Hier noch einmal die Fragen und Antworten der beiden verbliebenen Bewerber.

Eberhard Frankmann
Quelle: Blank

Eberhard Frankmann(CDU), Maikammer 59 Jahre, verheiratet, Beamter
(www.eberhard-frankmann.de)

Warum möchten Sie Bürgermeister werden, was bewegt Sie zur Kandidatur?

Ich möchte zusammen mit unseren Mitbürgern und den Verantwortlichen in unseren Gemeinden die Geschicke der Verbandsgemeinde in den nächsten acht Jahren maßgeblich mitgestalten. Die Menschen sind es, die mir wichtig sind und an denen ich mein Handeln ausrichten werde. In meiner bisherigen Zeit als Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde konnte ich schon einiges auf den Weg bringen und viel erreichen. Noch mehr möchte ich als Bürgermeister erreichen.

Beschreiben Sie einem Fremden die Verbandsgemeinde…

Die Verbandsgemeinde Edenkoben repräsentiert wie keine andere Verbandsgemeinde in unserem Land die Vielfalt an Landschaft, Kultur, Dorfleben, Landwirtschaft, Gastronomie, Pfälzer Lebensart und vieles mehr.

Nach einer Wanderung im Pfälzer Wald, der Einkehr in einer Hütte des Pfälzerwaldes auf dem Annaberg zu stehen und den herrlichen Ausblick in unsere Verbandsgemeinde zu genießen ist schon was Tolles. Danach dann mit dem Fahrrad durch die Felder, an Wiesen und Äckern entlang, durch unsere schönen Gäugemeinden zu fahren, wäre ein weiteres Highlight. So oder so ähnlich könnte die Liste der 1000 Möglichkeiten, unsere Verbandsgemeinde zu genießen und zu erleben, fortgeführt werden.

Wenn ich Bürgermeister bin, werde ich als erstes…?

… nach und nach mit allen Aktiven in unseren Gemeinden, z.B. politisch Verantwortlichen, Vereinen und Organisationen, Kirchen, Gewerbetreibende usw. ins Gespräch kommen um wichtige Impulse für meine Arbeit zu erhalten. Aufgrund meiner Erfahrung, auch in den sieben Jahren meiner Tätigkeit als Erster Beigeordneter, weiß ich um die Handlungsfelder und Themen, die anstehen. Auch bin ich dann in der glücklichen Lage, keine Einarbeitungszeit in Anspruch nehmen zu müssen.

Worin sehen Sie derzeit die größte Herausforderung für die VG?

Eine gute und fruchtbare Arbeit in unserer Verbandsgemeinde kann nur im partnerschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenspiel mit den Ortsgemeinden und der Stadt gelingen. In den vor uns liegenden Herausforderungen ist dieses Zusammenspiel mit gegenseitiger Wertschätzung mehr denn je erforderlich.

Von der Stärkung  der Infrastruktur in unseren Orten, insbesondere was die Nahversorgung betrifft, über die Entwicklung und Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes, der Förderung und Unterstützung von bürgerschaftlichem Engagement bis hin zur Forcierung des öffentlich geförderten Wohnungsbaus können wir nur gemeinsam viel Gutes erreichen. Als Motivator und Koordinator möchte ich diese Aufgaben angehen.

Langfristig möchte ich für die Verbandsgemeinde Edenkoben erreichen…

Ich möchte Vieles erreichen, aber an dieser Stelle auf zwei Themenfelder eingehen. Alles andere würde den Rahmen sprengen.
Ich will gemeinsam mit unseren Ortsgemeinden und der Bürgerschaft unseren Beitrag zu den festgelegten Naturschutz- und Klimazielen erreichen. Dies sind wir uns und unseren nachfolgenden Generationen schuldig. Unsere Anstrengungen müssen wir jetzt mit konkreten Maßnahmen und einem Klimaschutzkonzept forcieren.

Bürgerschaftliches Engagement in unseren Gemeinden sind Grundpfeiler unserer Gemeinschaft. Die Pandemie haben die Aktivitäten unserer Vereine und Organisationen deutlich erschwert, teilweise zum Erliegen gebracht. Vielen Vereinen fällt es schwer, engagierte Persönlichkeiten zu finden und zu halten, die sich aktiv engagieren. Hier möchte ich eine Koordinierungsstelle Bürgerschaftliches Engagement einrichten, die alle Vereine und Organisationen bei ihrer Arbeit unterstützt und neues bürgerschaftliches Engagement initiiert und fördert.

Worin sehen Sie selbst Ihre Stärken (privat und auch bezüglich des Amts des VG-Bürgermeisters)?

Meine Stärken liegen in meiner langjährigen Erfahrung in Verwaltung, Kommunalpolitik und in meinem bürgerschaftlichen Engagement. Ich verfüge über ein hohes Maß an Empathie, Neugier und Vielseitigkeit. Ich gehe unvoreingenommen auf Menschen zu und bin ein Freund von kreativer Eigeninitiative. Dies sind aus meiner Sicht die Grundvoraussetzungen, um gemeinsam die vor uns liegenden Herausforderungen bestmöglich zu bewältigen und unsere Zukunft positiv zu gestalten.

Daniel Salm
Quelle: privat

Daniel Salm, 38 Jahre, Freimersheim, Speditionskaufmann

Warum möchten Sie Bürgermeister werden, was bewegt Sie zur Kandidatur?

Als ehrenamtlicher Beigeordneter der Verbandsgemeinde bereitet es mir schon jetzt sehr viel Freude mich für die Bürger in unserer schönen Verbandsgemeinde einzubringen. Als Bürgermeister der Verbandsgemeinde habe ich viel größere Gestaltungsmöglichkeiten.

Diese will ich zum Wohl aller Bürger nutzen. Um dies machen zu können, brauche ich ein gutes und motiviertes Team in der Verwaltung. Als Beigeordneter habe ich die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern schon schätzen gelernt. Ich freue mich deswegen auf die gute Zusammenarbeit mit diesen.

Beschreiben Sie einem Fremden die Verbandsgemeinde…

Unsere Verbandsgemeinde Edenkoben ist ein starker Verbund aus 15 Ortsgemeinden und der Sitzgemeinde Stadt Edenkoben mit insgesamt mehr als 20.500 Einwohner. Dieser Verbund besticht durch seine wirtschaftliche Stärke, zu der die Unternehmen in Industrie, Handel, Handwerk beitragen. Weinbau und Tourismus sind in der Verbandsgemeinde Aushängeschild und Wirtschaftsfaktor zugleich.

Dort, wo andere Urlaub machen, lässt es sich bei uns gut leben. Die Infrastruktur in der Stadt und den Dörfern ist gut und die Lebensbedingungen für alle Generation sind so gut, dass wir für Zuzüge sehr attraktiv sind.

Wenn ich Bürgermeister bin, werde ich als erstes…?

…. zwei Dinge tun, die mir besonders wichtig sind:
Der Ausbau des Glasfasernetzes
Unsere Kindertagesstätten.

Der Ausbau von Glasfaserhausanschlüssen in unserer Verbandsgemeinde muss beschleunigt werden. Hierzu bedarf es eine enge Unterstützung der Gemeinden und des Kooperationspartners durch die Verbandsgemeindeverwaltung.

Zur Umsetzung der Vorgaben des neuen Kita-Gesetzes Rheinland-Pfalz müssen fast alle Kindertagesstätten im Gebiet der Verbandsgemeinde erweitert werden. Ich will die Gemeinden und die Stadt dabei unterstützen diese großen Aufgaben zu bewältigen. Hierzu muss auch über neue Wege nachgedacht werden.

Als Stichworte will ich nur Kooperationen zwischen Gemeinden und Kindergartenträgern bis hin zu Zweckverbänden nennen. Diese Modelle müssen zusammen mit den Eltern, Gemeinden und Trägern entwickelt werden.

Worin sehen Sie derzeit die größte Herausforderung für die VG?

Neben den Dingen, die ich im Verbandsgemeindegebiet als erstes angehen will, wie den erwähnten Ausbau des Glasfasernetzes und die Kindertagesstätten, liegt mir eine andere Sache am Herzen.  Ich will das Thema Digitalisierung in der Verbandsgemeindeverwaltung voranbringen.

Das ist eine große Herausforderung, die bereits begonnen hat und weiter vorangetrieben werden muss. Gerade in der Zeit der Kontaktbeschränkungen in der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, wie wichtig dies für uns alle ist. Nur dadurch gelingt es, den Bürgern Verwaltungsdienstleistungen uneingeschränkt und einfach zur Verfügung zu stellen.

Ich will aber auch, dass die Mitarbeiter der Verwaltung von diesem Digitalisierungsprozess profitieren.  Homeoffice-Arbeitsplätze oder elektronischen Akten das sind Stichworte, die ich mit Leben füllen will, ohne dass das Dienstleistungsangebot der VG-Verwaltung reduziert wird. Damit wird es auch gelingen, die Verbandsgemeinde weiterhin als attraktiven Arbeitgeber zu erhalten, der hochqualifizierte Frauen und Männer als Fachkräfte binden kann.

Ein digitales Rathaus darf jedoch nicht den direkten Kontakt mit Bürgern ausschließen. Flexible Öffnungszeiten und Terminvereinbarungen sollen der Bevölkerung eine niederschwellige Kontaktaufnahme und Beratung ermöglichen.

Langfristig möchte ich für die Verbandsgemeinde Edenkoben erreichen…

…dass unsere VG eine familienfreundliche VG wird. Dies liegt mir sehr am Herzen. In der Praxis bedeutet das für mich z. B. unseren Grundschulen die bestmögliche Ausstattung zu Teil werden zu lassen. Die Grundschülerinnen und Grundschüler in der Verbandsgemeinde sollen optimale Unterrichtsbedingungen erhalten.

Was für die Jungen gilt, muss auch für die älteren Bürger in der Verbandsgemeinde gelten. Diese dürfen im Alter nicht entwurzelt werden, sondern sollten ihren Lebensabend am vertrauten Ort genießen können. Dort, wo die sozialen Kontakte bestehen, in altersgerechten Wohnformen, wo für eine ortsnahe medizinische und sozialdienstliche Betreuung gesorgt ist.

Ich möchte das Ehrenamt fördern und würdigen. Hierzu bedarf es der Unterstützung der Vereine, Rettungsdienste und der Feuerwehr. Gerade die Feuerwehr im Aufgabenbereich der Verbandsgemeinde benötigt für ihre Aufgabenerfüllung die besten Bedingungen, sodass die Ehrenamtlichen ihren zum Teil gefährlichen Einsatz stets sicher ausführen können.

Worin sehen Sie selbst Ihre Stärken (privat und auch bezüglich des Amts des VG-Bürgermeisters)?

Die Bürger erhalten mit mir einen Bürgermeister, der tief in der Verbandsgemeinde verwurzelt ist und deren Zukunft dauerhaft für Jahrzehnte gestalten kann. Als ehrenamtlicher Beigeordneter der Verbandsgemeinde und langjähriger Ortsbürgermeister von Freimersheim bringe ich die notwendige kommunalpolitische Erfahrung mit und weiß auch, wo in den Ortsgemeinden und in der Stadt der Schuh drückt.

Hier kann ich mit meinen Erfahrungen sicher neue Impulse setzen. Ich habe die notwendige Energie, um die Ideen in Taten umsetzen zu können. Mit mir erhält die Verbandsgemeinde einen Kümmerer für alle Generationen, der sich mit all seiner Kraft dafür einsetzen wird, dass unsere Verbandsgemeinde attraktiv, zukunftsfähig und erfolgreich bleibt.

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