Roland Pister
Quelle: privat
VG Edenkoben. Die Verbandsgemeinde Edenkoben wählt am 16. Januar einen neuen Bürgermeister.
Verbandsbürgermeister Olaf Gouasé geht im nächsten Jahr in den Ruhestand – vier potentielle Nachfolger stehen in den Startlöchern um seine Nachfolge anzutreten.
Es treten am 16. Januar 2022 an: Eberhard Frankmann (CDU), Roland Pister (SPD), Thorsten Rothgerber (Bündnis 90/Die Grünen) und Daniel Salm (FWG) (Namen alphabetisch geordnet).
Der Pfalz-Express stellt allen vier Kandidaten für das Amt des Edenkobener Verbandsbürgermeisters die selben sechs Fragen.
Roland Pister (SPD)
56 Jahre alt, verheiratet seit 1995, Diplom-Ingenieur Elektrotechnik, derzeit bei Kyndryl (Ex-IBM Service) verantwortlich für komplexe Kundenangebote im Bereich IT-Service, wohnhaft in Rhodt unter Rietburg.
Warum möchten Sie Bürgermeister werden, was bewegt Sie zur Kandidatur?
Ich möchte mich für die Bürger der Verbandsgemeinde und unsere Heimat in meinem unmittelbaren Umfeld einsetzen. Nachdem ich lange Zeit aus beruflichen Gründen nicht in der Pfalz gelebt habe, schätze ich unsere herrliche Landschaft und unsere Pfälzer Mentalität mehr denn je. Ehrenamtliches Engagement hat mich motiviert, mich auch politisch einzubringen und das Gefühl etwas für unsere Gemeinschaft zu tun, hat mich begeistert.
Mit meiner aktuellen beruflichen Tätigkeit ist ehrenamtliches Engagement nur schwer vereinbar, deshalb will ich meine gesamte Arbeitskraft ohne Ausnahme für die Bürger als Verbandsbürgermeister einbringen.
Beschreiben Sie einem Fremden die Verbandsgemeinde…
Edenkoben ist die schönste Verbandsgemeinde in Deutschland mit den charmanten Gemeinden an der Weinstraße und am Haardtrand mit den engen Straßen und Gassen und den bodenständigen Gemeinden im Gäu mit nachhaltiger Landwirtschaft. Viel Wertvolles, das es zu bewahren gilt, wie das Biosphären Reservat Pfälzer Wald und die Pfälzer Waldvereinshütten, die mittlerweile UNESCO-Kulturerbe sind. Die Geselligkeit der Menschen, die vielen Feste, die es zu feiern gibt und die Gemütlichkeit bei einem Glas Wein mit Freunden – Kommen sie vorbei, setzen sie sich dazu. Es wird ihnen gefallen.
Wenn ich Bürgermeister bin, werde ich als erstes…?
Ich möchte mit allen Ortsbürgermeistern die jeweiligen Ziele bezüglich der individuellen Verkehrssituation besprechen, um daraus eine Strategie für unsere Verbandsgemeinde zu entwickeln, die gemeinsam mit dem LBM (Landesbetrieb für Mobilität) umgesetzt werden kann.
Ich möchte sicherstellen, dass das Projekt Glasfaserausbau die notwendige Aufmerksamkeit erhält. Wir müssen gemeinsam mit der deutschen Glasfaser einen verlässlichen Plan entwickeln, wie der Ausbau weitergeht und je nach Gemeinde auch abgeschlossen werden kann. Die Bürger, die bereits Verträge unterschrieben haben, brauchen verlässliche Zusagen. Der Breitbandausbau ist wichtig für unsere Wettbewerbsfähigkeit.
Worin sehen Sie derzeit die größte Herausforderung für die VG?
Bei meinen Gesprächen mit Bürgern höre ich sehr häufig Klagen über die Verkehrssituation in unseren Gemeinden. Überhöhte Geschwindigkeit in den Gemeinden, insbesondere an den Ein- und Ausgängen, die Parksituation in den Gemeinden und zeitweise Verkehrsstockung aufgrund eines zu hohen Verkehrsaufkommens sind die am meisten genannten Probleme. Das Thema Verkehr steht auf meiner Agenda als Verbandsbürgermeister ganz oben.
Wir müssen uns fit machen für die Zukunft. Dazu gehören die Themen Ausbau des Glasfasernetzes für Digitalisierung und eine Ansiedlung von Technologieunternehmen. Beide Themen, die voneinander abhängig sind, müssen proaktiv gemanagt werden. Hier möchte ich meine Expertise aus fast 30 Jahren als Führungskraft und Projektleiter von großen und komplexen Projekten in der freien Wirtschaft einbringen.
Am 24.06.2021 wurde das Klimaschutzgesetz vom Bundestag verabschiedet. Es liegt an uns dieses vor Ort umzusetzen, um als Verbandsgemeinde bis 2045 klimaneutral zu sein. Das schaffen wir nur, wenn wir unabhängig von einer Personaldiskussion damit anfangen, ein Klimaschutzkonzept zu erstellen. Dabei können uns als Verbandsgemeinde externe Berater unterstützen, bis wir einen Klimaschutzmanager gefunden haben. Beides wird über die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI) gefördert.
Langfristig möchte ich für die Verbandsgemeinde Edenkoben erreichen…
Technologie-Unternehmen sollen sich in Kooperation mit Gründerinitiativen der nahe gelegenen Universitäten in unserer Verbandsgemeinde ansiedeln. Der Tourismus soll auch in den Gäugemeinden vorangebracht werden. Im Kern möchte ich dazu beitragen, dass junge Familien sich in unserer Verbandsgemeinde ansiedeln, weil sie hier ihre Zukunftsideen verwirklichen können.
Worin sehen Sie selbst Ihre Stärken (privat und auch bezüglich des Amts des VG-Bürgermeisters)?
Ich bin bürgernah und suche den Dialog. Bei meiner Fahrrad-Wahlkampftour durch die Verbandsgemeinde erkennen die Bürger meinen kommunikativen Charakter.
Wir stehen vor einer Wende, die eng mit dem Klimawandel verknüpft ist. Das erfordert schnelles Umdenken und Neuausrichtung. Eigenschaften, die ich mir in einem sehr agilen beruflichen Umfeld angeeignet habe.
Durch mein Netzwerk innerhalb der SPD verfüge ich außerdem über kurze Wege in die Landesregierung und Bundesregierung.
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