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VG-Bürgermeisterwahl am 11. Juni in Annweiler: Kandidaten Burkhart, Jentzer und Wollenweber stellten sich vor

Der Hohenstaufensaal war bis auf den letzten Platz besetzt. Foto: Pfalz-Express/Ahme [1]

Der Hohenstaufensaal war bis fast auf den letzten Platz besetzt.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Annweiler. Der Wahlkampf zur VG-Bürgermeister-Wahl geht in die letzte Runde: Die drei Kandidaten für die Wahl des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Annweiler Christian Burkhart (CDU), Harald Jentzer (parteilos) und Thomas Wollenweber (SPD) hatten sich zunächst bei einer Veranstaltung in Ramberg vorgestellt.

Ein paar Tage später luden sie gemeinsam zu einer Podiumsdiskussion in den Hohenstaufensaal in Annweiler ein. Der Saal war bis auf den letzten Platz besetzt – Zeichen dafür, dass das Interesse der Bevölkerung sehr groß ist.

Moderator Wolfgang Weiner hatte einige Fragen vorbereitet, danach konnten die Anwesenden selbst die Kandidaten befragen.

Moderator Wolfgang Weiner mit Harald Jentzer (r.) Foto: Pfalz-Express/Ahme [2]

Moderator Wolfgang Weiner mit Harald Jentzer (r.)
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Obwohl sie in der VG bekannt sein dürften, präsentierten sich die drei Kandidaten zunächst mit einem kurzen Lebenslauf.

Christian Burkhart zum Beispiel, ist 34 Jahre, verheiratet, hat eine Tochter. Er arbeitet bei der Polizei als Hauptkommissar. Er ist der gemeinsame Kandidat von CDU, FWG und FDP. Burkhart ist außerdem Bürgermeister von Waldhambach.

Harald Jentzer, Diplom Finanzwirt (FH), Großbetriebsprüfer in der Groß- und Konzernbetriebsprüfungsstelle des Finanzamtes Ludwigshafen, ist seit 2009 Ortsbürgermeister von Dernbach, parteilos. Er ist 47 Jahre alt, verheiratet, hat zwei Söhne.

Thomas Wollenweber, 53 Jahre, verheiratet, zwei Töchter, arbeitet als Regierungsangestellter und ist Bürgermeister der Stadt Annweiler. Er ist Kandidat der SPD.

Harald Jentzer („ich werde in keine Partei gehen“) sprach sich dafür aus, Sachthemen auf Augenhöhe mit den Bürgern zu kommunizieren. „Ich werde Kompetenz und Erfahrung mit Bürgernähe vereinbaren“.

Thomas Wollenweber sieht sich nicht als Beamter, sondern als Dienstleister: „Eine Verwaltung sollte eine Dienstleistungsgesellschaft für Bürger sein“.

Jentzers Argument, ein parteiloser Bürgermeister sei nicht der Partei-Raison verpflichtet, widersprach Wollenweber: „Ich unterstehe keinem Fraktionszwang. Es wäre schlecht, wenn man als Bürgermeister Parteipolitik machen würde“.

Es habe auch Vorteile einer Partei anzugehören, nämlich Vernetzung und guten Informationsfluss nutzen, zum Telefon greifen und nachfragen zu können: „So konnte ich schon 7 Millionen Euro Fördergelder nach Annweiler holen“.

Thomas Wollenweber, Christian Burkhart, Wolfgang Weiner und Harald Jentzer bei der Vorstellungsrunde. Foto: Pfalz-Express/Ahme [3]

Thomas Wollenweber, Christian Burkhart, Wolfgang Weiner und Harald Jentzer bei der Vorstellungsrunde.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

„Wie sieht es mit Mitarbeiterführung aus?“, möchte der Moderator wissen.

Christian Burkhart stehe in Führungsverantwortung bei der Polizei, erzählt dieser. „Ich will Vorbild sein, fördern und fordern und eine klare Linie fahren“.
Ziele müssten genannt werden.

Harald Jentzer arbeitet gerne im Team. Meint aber auch: „Zielvereinbarungen bringen gar nichts“.

Finanzen, auch das ein Thema, dem eine Frage gewidmet war.
Sparen im Kleinen, Ansiedlung von Gewerbegebieten im Großen. So das Konzept Harald Jentzers.
Arbeitsplätze schaffen, bestehende Firmen müssen expandieren können, so Christian Burkhart.

Kompliment an den noch amtierenden VG-Bürgermeister Wagenführer: „Wagenführer-Haushalte waren immer solide“. Im Übrigen bedeuteten starke, gut aufgestellte Gemeinden auch eine starke VG, so Wollenweber.

Wo soll es hingehen? Was sind Ihre Visionen?
Auch dieser Frage stellten sich die drei Kandidaten. Christian Burkhart hat seine Visionen unter „Trifelsland 2026“ zusammen gefasst. Visionen brauche man zur Weiterentwicklung.

Wollenwebers Visionen: Er möchte als VG-Bürgermeister eine Ehrenamtsbörse installieren, die Stärken der Ortsgemeinden bündeln („hier spielt die Musik“), 2019 kommt der RLP-Tag nach Annweiler, außerdem sieht er eine große Herausforderung in der Fusion Annweiler und Hauenstein.

Auch Harald Jentzer hat seine Vorstellungen, wie er das Amt ausfüllen würde. Gewerbegebiete verbessern, den Tourismus ankurbeln, sparen, wo es geht. Auch die VG-Fusion und eine Neuordnung der Landkreise stehen auf seiner Agenda.

Die Motivation für die Wahlaufstellung? Jentzer: „Ich trau mir das zu und will das Eine oder andere besser machen“.
Burkhart: „Ich bekomme volle Unterstützung durch die Familie“.
Wollenweber: „Das ist mein Traumjob“.

Der noch amtierende VG-Bürgermeister Kurt Wagenführer: Thomas Wollenweber bescheinigt ihm eine solide Haushaltsführung. Foto: Pfalz-Express/Ahme [4]

Der noch amtierende VG-Bürgermeister Kurt Wagenführer: Thomas Wollenweber bescheinigt ihm eine solide Haushaltsführung.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Die sich anschließende Fragerunde wurde von den Anwesenden eifrig genutzt. Fragen kamen zum B10-Ausbau und der Tunnel-Problematik, zum Umweltschutz, zur Jugendarbeit, zur Verschlankung der Verwaltung und zur Haushaltsführung.

Sehr interessant war die Frage, ob die Kandidaten, die ja auch Ortsbürgermeister sind, ihr Amt aufgeben würden im Fall eines Sieges.
Thomas Wollenweber ist bis 2019 gewählt und würde das Amt auch als VG-Bürgermeister bis dahin ausüben. „Dann bin ich 15 Jahre Annweiler Bürgermeister. Außerdem ist 2019 ein Jubiläumsjahr und wir werden den Rheinland-Pfalz-Tag in Annweiler haben. Das ist ein schöner Ausklang“.

Christian Burkhart würde das Amt als Ortsbürgermeister niederlegen, Harald Jentzer bliebe Bürgermeister von Dernbach („auf jeden Fall bis 2019“).

Insgesamt war die Diskussionsrunde sehr informativ. Moderator Weiner freute sich über ein sehr „sachliches Niveau“. (desa)

Gespannte Aufmerksamkeit herrschte bei den Zuhörern. Foto: Pfalz-Express/Ahme [5]

Gespannte Aufmerksamkeit herrschte bei den Zuhörern.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

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