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Verkehrsunfall bei Annweiler: Queich mit Diesel verunreinigt – Ölsperren aufgebracht

Ölsperre am Ottersheimer Teilungswehr. Foto: kv-ger [1]

Ölsperre am Ottersheimer Teilungswehr.
Foto: kv-ger

Annweiler. Durch einen Verkehrsunfall bei Annweiler sind gestern Nachmittag schätzungsweise 200 Liter Diesel in die Queich gelangt.

Eine aufmerksame Leserin des Pfalz-Express hatte sich schon gestern Abend (9. Oktober) per Mail an den Pfalz-Express gewandt.

Die Holländerin hatte eigentlich vor, in Annweiler gut essen zu gehen. Sie spazierte an der Queich entlang, als ihr plötzlich vom Diesel-Geruch schlecht wurde und sie einen Dieselfilm auf der Queich entdeckte.

Die Eigentümerin eines Restaurants erklärte ihr, dass sich dies alles auf einen Unfall in einem Tunnel [2]um 15 Uhr zurückführen ließe.

„Ich habe mir nicht zusammenreimen können, warum drei Stunden nach dem Unfall immer noch ein deutlicher Dieselfilm auf der Queich zu sehen war“, so die holländische Annweiler-Besucherin. Sie habe keine Auffangbecken oder Sperren gesehen, auch vermisste sie Informationen der Feuerwehr.

Auf Anfrage des Pfalz-Express äußerte sich die Annweilerer Polizei verhalten und konnte keinen Zusammenhang zwischen Unfall und Verunreinigung feststellen.

Stadtfeuerwehrinspekteur Dirk Hargesheimer von der Landauer Feuerwehr erklärte, dass dies ein Einsatz des Landkreises, der Verbandsgemeinde Annweiler gewesen sei, wobei allerdings die Feuerwehr Annweiler, die Landauer Wehr, die Germersheimer Feuerwehr sowie die Wehren von Zeiskam und Bellheim zusammen gearbeitet hatten.

Der Unfall war nicht direkt im Tunnel passiert, sondern nach dem Tunnel: Die im Tunnel vorhandenen Auffangbecken hätten den Diesel auffangen können. So aber geriet das Diesel über das Oberflächenwasser in die Queich.

Man habe sofort die Untere Wasserbehörde verständigt und entsprechende Ölsperren aufgebracht, so Hargesheimer. Die Feuerwehr Annweiler hat insgesamt vier Ölsperren gesetzt, die Feuerwehr Landau in der Innenstadt eine.

Kreisverwaltung Germersheim: Kein Kraftstoff bis zum Germersheimer Landkreis

Aus dem Landkreis Germersheim war Kreisfeuerwehrinspekteur Mike Schönlaub zur Beurteilung der Lage vor Ort. Er veranlasste, dass die Feuerwehren Bellheim, Germersheim und Zeiskam vorsichtshalber eine weitere Ölsperre vor dem Ottersheimer Teilungswehr aufbauen. Die Bewässerungsgräben und Nebenbächen waren bzw. wurden geschlossen.

Nach Auskunft der Feuerwehr und der Unteren Wasserbehörde der Kreisverwaltung Germersheim ist kein Kraftstoff bis in den Landkreis Germersheim geflossen, so dass spätestens morgen die Ölsperre wieder abgebaut wird.

Insgesamt loben Landrat Dr. Fritz Brechtel und Mike Schönlaub die konstruktive Zusammenarbeit mit den Kollegen der Südlichen Weinstraße und der Stadt Landau und insbesondere auch den nächtlichen Einsatz der Feuerwehren Germersheim, Bellheim und Zeiskam. „Der Einsatz zeigt einmal mehr, wie wichtig eine gute Ausstattung der Katastrophenschutzeinheiten und eine gute Zusammenarbeit über Kreisgrenzen hinweg ist“, so Landrat Brechtel.

Kreisverwaltung Südliche Weinstraße: Fachfirma vor Ort

Eine Fachfirma zur Reinigung der Abwasserkanäle der B 10 ist vor Ort. Weitere Kontrollen werden vom Kreisfeuerwehrinspekteur des Landkreises Südliche Weinstraße, Jens Thiele, und der Unteren Wasserbehörde durchgeführt.

Ölschlängel gesetzt

Im Bauchverlauf wurde eine Sperre mit Holzplatten errichtet. Diese Sperre verlangsamt den Fluss des Bachs in diesem Bereich. Vor der Sperre wurde ein sogenannter Ölschlängel in den Bach eingebracht. Somit strömt das obere Wasser durch den Schlängel, der wasserdurchlässig ist, fängt aber das auf dem Wasser treibende Diesel auf.

So kann der Bach gereinigt werden und der möglicherweise verunreinigte Ölschlängel fachgerecht entsorgt werden. Im Schlängel ist ein Bindemittel, das Diesel und Öl auffängt.

Neuer Hauptamtlicher Kreisfeuerwehrinspekteur

Dementsprechen waren auch die Tage im Amt des neuen hauptamtlichen Kreisfeuerwehrinspekteurs Jens Thiele bereits ereignisreich. Nach dem Einsatz in der letzten Woche beim Geothermiekraftwerk in Insheim hatte  Thiele auch gestern alle Hände voll zu tun.

Thiele ist seit 1. Oktober 2017 hauptamtlich im Kreishaus tätig. Der Landkreis Südliche Weinstraße ist der dritte Landkreis in Rheinland-Pfalz, der einen hauptamtlichen Kreisfeuerwehrinspekteur hat. Bislang hatte der am 30. September entpflichtete Rudi Götz diese Aufgabe wahrgenommen.

(desa/kv-süw/kv-ger)

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