
Patrick Schnieder am 16.10.2025 bei der Vorstellung seiner Führerschein-Reformpläne.
Foto: dts Nachrichtenagentur
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) hat am Donnerstag seine Reformvorschläge für eine kostengünstigere Fahrausbildung vorgelegt.
Ziel sei es, den Führerscheinerwerb „einfacher und bezahlbarer“ zu machen, sagte Schnieder, die Sicherheitsstandards sollten „auf höchstem Niveau“ gehalten werden.
Der durchschnittliche Preis für den Pkw-Führerschein der Klasse B liegt derzeit bei rund 3.400 Euro. Durch eine Kombination aus Digitalisierung, Bürokratierückbau und mehr Transparenz sollen die Kosten künftig deutlich gesenkt werden.
In der theoretischen Fahrausbildung soll hinsichtlich der Lernmethoden „deutlich mehr Flexibilität geschaffen werden“, jede Fahrschule soll über die Lernmethoden frei entscheiden können. Die Pflicht zum Präsenzunterricht soll abgeschafft werden, stattdessen soll das Wissen vollständig über einen digitalen Weg, beispielsweise per App übermittelt werden können.
Es soll künftig keine Vorgaben zu Schulungsräumen mehr geben oder wie und in welcher Reihenfolge das Wissen zu vermitteln ist, Fahrschulen müssen auch keine Schulungsräume mehr bereithalten. Der Fragenkatalog für die theoretische Fahrprüfung ist im Lauf der Jahre immer länger geworden und enthält derzeit 1.169 Fragen – er soll um ein Drittel reduziert werden.
Bei der praktischen Fahrausbildung soll die Möglichkeit geschaffen werden, verstärkt Simulatoren zu nutzen. Damit soll für die Fahrschulen die Notwendigkeit entfallen, spezielle Schaltwagen für Fahrschulen vorzuhalten, die Prüfung kann dann in einem Automatik-Fahrzeug absolviert werden.
Die verpflichtenden besonderen Ausbildungsfahrten (Nachtfahrten, Autobahnfahrten, Überlandfahrten) sollen reduziert werden, es soll zudem die Möglichkeit geschaffen werden, diese Fahrten teilweise in einem Simulator zu absolvieren.
Die Fahrzeit in der praktischen Prüfung soll auf die europarechtlichen Mindestvorgaben (25 Minuten) zurückgeführt werden. Die Preise der Fahrschulen und die Erfolgsquoten sollen künftig transparent einsehbar sein.
Die Vorschläge sollen nun gemeinsam mit den Ländern und der Branche weiterentwickelt werden. Ziel sei es, die rechtlichen Änderungen im ersten Halbjahr 2026 auf den Weg zu bringen, so Schnieder. (dts Nachrichtenagentur)

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