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Universität Koblenz verzichtet vorerst auf Eigennamen

Ab 2023 wird die Universität Koblenz – hier der Campus im Stadtteil Metternich – eigenständig sein.
Foto: Hans-Georg Merkel / Universität Koblenz-Landau

Koblenz. Die ab 1. Januar 2023 zukünftig eigenständige Universität Koblenz wird vorerst keinen Eigenenamen tragen.

Der Senatsausschuss in Koblenz entschied in seiner Sitzung, dass der Name der Universität ab 2023 bis auf Weiteres „Universität Koblenz“ lauten wird.

Das oberste Gremium des Koblenzer Universitätsstandorts sprach sich mehrheitlich dafür aus, dass die künftig selbständige Universität vorerst weder nach einer Person noch nach einer geographischen Bezeichnung benannt werden soll. Vorausgegangen war eine kurze interne hochschulöffentliche Diskussion und eine Umfrage unter den Universitätsangehörigen.

In der zehntägigen Online-Umfrage in der zweiten März-Hälfte konnten alle Mitarbeitenden und Studierenden ihre Einschätzung zu insgesamt fünf Namensvorschlägen für die künftige Universität geben: Ada Lovelace Universität Koblenz, Confluentes Universität Koblenz, Max von Laue Universität Koblenz, Mittelrhein Universität Koblenz sowie Sophie von la Roche Universität Koblenz.

Der Vorschlag „Mittelrhein-Universität“ erreichte zwar die durchschnittlich größte Zustimmung, das Abstimmungsergebnis war aber nach Einschätzung des Senatsausschusses nicht eindeutig genug, um dies als mehrheitliches Votum interpretieren zu können.

Bei allen anderen Vorschlägen überwogen die skeptischen und ablehnenden Einschätzungen deutlich. An der Umfrage hatten fast 480 Mitarbeitende und etwa 2600 Studierende teilgenommen; die Einschätzungen beider Gruppen lagen dicht beieinander.

Der Senatsausschuss bedankte sich ausdrücklich bei den Universitätsangehörigen für das große Engagement für ihre neue Einrichtung. Er zeigte sich aufgeschlossen für einen neuerlichen Namensfindungsprozess zu einem späteren Zeitpunkt, dem eine breitere Diskussion vorausgehen solle.

Hintergrund: Universität Koblenz-Landau

Die Universität Koblenz Landau gehört als zweitgrößte Universität des Landes Rheinland-Pfalz zu den jüngsten Universitäten in Deutschland. Seit ihrer Gründung im Jahr 1990 hat sie sich zu einer forschungsorientierten Universität mit den Profilbereichen Bildung, Mensch und Umwelt entwickelt.

Das Studienangebot reicht von den Bildungs-, Geistes-, Kultur-, Sozial- und Naturwissenschaften über die Informatik in Koblenz bis zur Psychologie in Landau. Als einzige Universität in Rheinland-Pfalz bietet sie Lehramtsstudiengänge für alle Schularten an.

Im Februar 2019 hat die rheinland-pfälzische Landesregierung beschlossen, den Campus Koblenz als eine eigenständige Universität zu etablieren und den Campus Landau mit der TU Kaiserslautern zusammenzuführen. Startpunkt der neuen Universitätsstrukturen ist der 1. Januar 2023.

Die Zahl der Studierenden an der Universität Koblenz-Landau hat sich gegenüber den anderen Landesuniversitäten im letzten Jahrzehnt überdurchschnittlich erhöht. Inzwischen sind rund 17.000 Studierende eingeschrieben, davon etwa die Hälfte jeweils in Koblenz und in Landau. An der Universität wird knapp die Hälfte aller Lehrer in Rheinland-Pfalz ausgebildet, aber auch fachbezogene und interdisziplinäre Studiengänge sind stark nachgefragt.

In der Forschung hat die Universität in allen drei Profilbereichen ausgewiesene Erfolge vorzuweisen, unter anderem in koordinierten Förderprogrammen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Insbesondere im DFG-Ranking der Bildungs- und Erziehungswissenschaften belegte die Universität Koblenz-Landau den ersten Platz.

Ab 2023 wird die Universität Koblenz – hier der Campus im Stadtteil Metternich – eigenständig sein. Foto: Hand-Georg Merkel / Universität Koblenz-Landau

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