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UN gehen von tausenden Toten im Südsudan aus – mehr Blauhelme sollen helfen

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Foto: dts Nachrichtenagentur

Juba/Genf – Tausende Menschen müssen in der letzten Woche im Südsudan getötet worden sein“, so UN-Koordinator Toby Lanzer.

Es sei eine verheerende Woche für das Land gewesen, sagte Lanzer, der sich derzeit in der Stadt Bentiu im Norden des Südsudans aufhält. Zuvor war durch die UN schon vom Fund von drei Massengräbern berichtet worden, allerdings ohne vollständige Angaben über die Zahl der möglichen Opfer zu machen. In einem Grab sollen 75 Leichen gefunden worden sein.

Der UN-Sicherheitsrat hat am Dienstag eine Erhöhung des Kontingents der UN-Friedenstruppen im Südsudan beschlossen. Anstatt wie bislang 7.000 sollen künftig 12.500 Blauhelmsoldaten versuchen, die Lage zu stabilisieren. Dem bisherigen Kontingent war das nicht gelungen.

In den letzten Tagen hatte es im Südsudan Kämpfe zwischen rivalisierenden Armeeteilen mit einer unbekannten Anzahl an Todesopfern gegeben. Zunächst war von 500 bis 1.000 Todesopfern die Rede, am Dienstag sagte ein UN-Sprecher, die Vereinten Nationen gingen von mehreren Tausend Todesopfern aus.

Außenminister Frank-Walter Steinmeier begrüßte die Entscheidung des Sicherheitsrats: „Die internationale Gemeinschaft handelt. Wir müssen jetzt verhindern, dass aus den Kämpfen ein ethnisch motivierter Bürgerkrieg wird, der das ganze Land erfasst. Deutschland unterstützt nach Kräften die internationalen Bemühungen zur Beruhigung der Lage, allen voran unserer afrikanischen Partner, politisch, mit humanitärer Hilfe und entwicklungspolitischem Engagement.“

Er sei zudem froh, dass es Deutschland in den letzten Tagen mit tatkräftiger Hilfe der Bundeswehr gelungen sei, die deutschen Staatsbürger aus dieser gefährlichen Lage zu evakuieren. (red/ dts Nachrichtenagentur)

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