Donnerstag, 25. April 2024

Umfrage: Mehrheit bewertet Wahlwerbung negativ

20. Mai 2019 | Kategorie: Politik

Wahlplakate zur Europawahl.
Foto: dts nachrichtenagentur

Berlin – Die Wahlwerbung der Parteien für die Europawahl wird von den meisten Deutschen eher schlecht bewertet. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag der Mediengruppe RTL, die am Montag (20. Mai) veröffentlicht wurde.

Im aktuellen „RTL/n-tv-Trendbarometer“ beurteilen 60 Prozent der Bundesbürger die Wahlwerbung als „wenig ansprechend und wenig verständlich“. 31 Prozent finden die Plakate, Anzeigen und TV-Spots „ansprechend und verständlich“.

Am negativsten urteilen Befragte mit Hauptschulabschluss (73 Prozent), am wenigsten ablehnend die Anhänger der CSU (46 Prozent). Beim Mobilisierungsgrad der Wähler liegt die AfD vorne.

Von den Bundesbürgern, die bei der Bundestagswahl 2017 AfD gewählt haben, geben 79 Prozent an, auch für das Europaparlament AfD wählen zu wollen. Jeweils 72 Prozent der Wähler von Grünen und CSU erklären, sie wollten am kommenden Sonntag genauso abstimmen wie im September 2017. Deutlich schwächer ist der Mobilisierungsgrad derzeit bei der CDU (57 Prozent), bei SPD und Linken (jeweils 51 Prozent) und am schlechtesten bei der FDP (34 Prozent).

Der Wegfall der Sperrklausel bei der Europawahl bewerten laut Umfrage 52 Prozent der Bundesbürger als „Schwächung der Demokratie“. Das sehen vor allem Anhänger der CDU (71 Prozent), der CSU (63 Prozent) und der SPD (62 Prozent) so. 25 Prozent der Deutschen betrachten die Wahl ohne Sperrklausel und die damit ermöglichte Kandidatur von über 40 Parteien als „Stärkung der Demokratie“.

Diesem Urteil schließen sich vor allem Anhänger der AfD (45 Prozent), der Linken (46 Prozent) und der sonstigen Parteien (52 Prozent) an. Mehr als 30 Splitterparteien kandidieren für das Europaparlament. Zwei Drittel der Wahlberechtigten (67 Prozent) sind überzeugt, dass die Kandidaten dieser Parteien überwiegend aus den „Randgruppen der Gesellschaft“ stammen. Nur 18 Prozent verorten diese Parteivertreter in der gesellschaftlichen Mitte.

Dennoch werden einige dieser Splitterparteien durchaus wahrgenommen. Außer den Freien Wählern werden im aktuellen „RTL/n-tv-Trendbarometer“ sieben Splitterparteien am häufigsten genannt: „Die Partei“, Tierschutz, ÖDP, Piraten, Die Humanisten, Volt und die Lucke-Partei LKR. Außerdem werden auch noch mehrfach genannt: Die Grauen, Familien-Partei, Bündnis C, Demokratie in Europa, Die Violetten, Graue Panther, Neue Liberale und NPD. (dts Nachrichtenagentur) 

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Ein Kommentar auf "Umfrage: Mehrheit bewertet Wahlwerbung negativ"

  1. Peter Patriot sagt:

    Welche Plakate?

    In den letzten 4 Wochen wurden in der Stadt Germersheim – einschließlich unserer Nachplakatierungen – über 100 AfD-Wahlplakate zerstört, beschädigt oder gestohlen.

    Seit dem Bundestagswahlkampf im September 2017 werden wir vor Ort mit gezielten und flächendeckenden Straftaten gegen unsere Partei konfrontiert. Nach der medialen „Skandalisierung“ der rechtmäßigen und auflagenkonformen Plakatierung unseres Kreisverbandes wurden beispielsweise 2017 innerhalb von 3 Tagen weit über 70 AfD-Plakate (von ursprünglich 100 Stück) in der Stadt zerstört – ein einmaliger Vorgang zur damaligen Zeit; und das, obwohl wir im Gegensatz zu den anderen Parteien stets die Auflagen (kein Plakatieren an Verkehrsschildern, direkt an Baumstämmen usw.) eingehalten haben.
    fb ger