Tuning-Veranstaltung „Summer-Meet“ in Landau: Von Polizeikontrolle kalt erwischt

18. August 2019 | Kategorie: Landau, Regional

Kein Zentimeter wird ausgelassen – die Polizei schaute überall nach.
Fotos: Pfalz-Express/Licht

Landau – Lange Gesichter gab es am Sonntagmittag bei etlichen Teilnehmern der Tuning-Veranstaltung „Summer Meet“ in Landau – die Polizei kontrollierte die veränderten Fahrzeuge und machte gewissermaßen „fette Beute“.

Neun sichergestellte Fahrzeuge, 37 erloschene Betriebserlaubnisse wegen Fahrzeugveränderungen, eine Fahrt unter Einfluss von Betäubungsmitteln und 37 Ordnungswidrigkeitenanzeigen waren das Ergebnis der Kontrolle. Auch der An- und Abreiseverkehr wurde kontrolliert.

Weil bei einer ähnlichen Veranstaltung im April, dem „Car Friday““, eine hohe Zahl von Fahrzeugen beanstandet wurde, legte die Polizei mit der Kontrolle auf dem Landauer Messplatz noch einmal nach und nahm besonders illegale Tunings ins Auge. Von 70 kontrollierten Fahrzeugen (eines davon ein Motorrad) blieben lediglich 33 ohne Beanstandung.

Häufig waren Veränderungen an der Beleuchtung vorgenommen worden – die Scheinwerfer abgedunkelt, mit Laserpulver beschichtet, foliert oder mit Milchglasscheiben bestückt, erklärte Polizeikommissar Cevikgezen, der vor-Ort-Führungsassistent des zuständigen Polizeiführers Weiand, dem Pfalz-Express. Aber auch zu laute Auspuffanlagen oder zu tief gelegte Fahrzeuge fischte die Polizei bei der Kontrolle heraus.

Bei größeren Verstößen kratzen die Beamten die TÜV-Plakette ab, die entsprechenden Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden. Bei kleineren Verstößen müssen die Besitzer die beanstandeten Tunings entfernen und ihr Fahrzeug dann wieder dem TÜV zur Ansicht vorführen.

Mutter findet Polizei zu streng

Nicht alle Fahrer hatten Verständnis für die strengen Kriterien der Beamten. Eine Familie aus Neustadt, die ein Baby dabei hatte, monierte, dass man wegen einer Kleinigkeit (Beschichtung der Scheinwerfer) über zwei Stunden festgehalten worden sei. Nachdem man die Beschichtung mit Frostschutzmittel weitestgehend entfernt habe, hätte die Polizei sie doch gegen eine Reparaturauflage und 50-Euro-Bußgeld nach Hause fahren lassen können, meinte die gestresste Mutter. So aber musste die Familie das Auto stehen lassen. Der Fahrer bekommt einen Bußgeldbescheid über 90 Euro Bußgeld und einen Punkt in der Verkehrssünderdatei in Flensburg.

Filmen nicht erwünscht

Auch zahlreiche Schaulustige fanden sich ein, manche filmten die Arbeit der Beamten mit dem Handy. Sie wurden darauf hingewiesen, dass sie im Fall einer ungenehmigten Veröffentlichung (beispielsweise in sozialen Netzwerken) Schwierigkeiten bekommen könnten. Die Ermahnung wurde von einer besonders eifrig filmenden Frau mit deutlichem Murren quittiert. (cli)

Print Friendly, PDF & Email
Zur Startseite

Abonnieren Sie auch unseren Pfalz-Express-Kanal bei YouTube

Diesen Artikel drucken Diesen Artikel drucken

13 Kommentare auf "Tuning-Veranstaltung „Summer-Meet“ in Landau: Von Polizeikontrolle kalt erwischt"

  1. Makamabesi sagt:

    Dann sollten aber auch mal die ganzen „getunten“ Anhänger mit OSB-Platte Erhöhung und Eigenbauten ohne jede Beleuchtung und Fahrtrichtungsanzeige, die hier gern durch die Südpfalz tuckern, kontrolliert werden. Einige der Monster werden sogar von den Gemeinden betrieben. Ohne TÜV aber mit grünem Nummernschild.

  2. GGGGGGKKKKKEEEE sagt:

    Deutschlands Bahnhöfe werden zu Mordschauplätzen, da hat die Polizei natürlich nichts wichtigeres zu tun als getunte Fahrzeuge pingelig aus dem Verkehr zu ziehen.

    Ich war bei der Veranstaltung und habe sie als gut organisiert, friedlich und entspannt empfunden.

    Die Kontrollen sind ja OK, aber dann kann man es auch bei einer Verwarnung belassen und das ganze zügig über die Bühne bringen. Verzierte Scheinwerfer bringen niemanden um!

    • Cc sagt:

      Die Regelungen werden von der Bußgeldstelle festgesetzt nicht von der Polizei. Diese darf diese nur durchsetzen. Versteh nie warum die Polizei für die getroffenen Maßnahmen verantwortlich gemacht wird, obwohl sie diese nur im Auftrag der Bußgeldstelle bzw Zulassungsstelle trifft.

      Einfach mal na gehört weiter denken.

      • Daniel sagt:

        Die Polizisten haben immer ihren eigenen Ermessungsspielraum. Sie dürfen letztendlich beurteilen, wie das weitere Vergehen verläuft. Bei solchen Kleinigkeiten würde ich immer menschlich handeln und sagen, es sei nicht den Vorschriften entsprechend, so solle es bitte zurückgebaut werden, und gute Weiterfahrt; Verwarnen und gut ist.
        Wenn sie jedoch darauf beharren, ihre Autorität auszuspielen und Menschen, die niemanden gefährden, niemanden etwas antun und gar niemanden stören, wegen Regelbruchs solcher Kleinstigkeiten zu bestrafen, dann habe ich für unseren „Freund und Helfer“ nur andere Worte übrig.

        Einfach mal gehört weiter denken. 😉

    • Mike sagt:

      genau… die anderen sind schuld, alles nur killefit, rasende Dorfdiscos in der Nacht, zusammen miteinander füreinander leben wozu ? Gehirn habe ich in der Disco vergessen, das kleine… DANKE POLIZEI !

  3. Geht keinen was an... sagt:

    Bei unkenntlich mache der Gesichter ist auch das Filmen erlaubt da hier ein Öffentlichea Interesse besteht… Aber so wie die Jungs die Gesetze kennen so arbeiten sie auch ?
    Aber was soll man machen ich empfehle jeden den Kontakt zum TuningScene Anwalt…
    Er hat einem Bekannten geholfen und Finanziell musste die Polizei Blute…

    • Tobi sagt:

      Beim unkenntlich machen der deutschen Sprache, hast du immerhin schon viel erreicht.

    • Cc sagt:

      Das öffentliche interesse überwiegt hier definitiv nicht das Persönlichkeitsrecht der Beamten, laber nicht so einen müll. Wenn die zu erkennen sind, is nicht. Ende.

  4. HeinBloedt sagt:

    Ich findes es gut, diese Kontrollen.

    Es zeigt sich mal wieder an den Reaktionen der ‚Filmemacher‘,
    das jeder mittlerweile meint er könne machen was er will und wird dann auch noch vom Staat
    in Form von Kontrollen ‚gegängelt‘.
    Ich möchte diese ‚Mütter’mal sehen, wenn ihr Kind von einem Auto an / überfahren wird, weil man es nicht rechtzeitig durch gepimpte Beleuchtung gesehen hat.
    Da wäre das Geschrei aber groß.

    Prinzipiell habe ich nicht gegen ein schönes Auto, aber das Gebummere in den verkehrsberuhigten Straßen und dieses bescheuerte Zündungsknallen ist einfach nur noch nervig.
    Wenn man kein Geld für Hubraum hat, muss man das halt anscheienend mit Drehzahl ausgleichen.

    • Daniel sagt:

      Was verstehen Sie unter „gepimpte“ Beleuchtung? Dass kein Licht mehr durchgelassen wird? Das man das Licht so schlecht sieht, dass es einer Kerzenbeleuchtung gleicht?

      Da scheint wieder ein Experte unterwegs zu sein. Gängige Tönungsverfahren (wie Folien) verdunkeln das Licht um wenige Prozent, eine ausreichende Beleuchtung ist für alle Beteiligten in allen Situationen immer gewährleistet! Das dies illegal ist und bleibt ist einzig und allein der Behördenwillkür zuzuschulden. Eine Eintragung ist einfach aus Prinzip nicht möglich (und nicht wegen mangelnder Ausleuchtung)!
      Die eigentliche Gefahr sehe ich eher in den neuen LED-Scheinwerfern von neuen KFZs, die allen beteiligten die Hornhaut aus den Augen brennt bei Dunkelheit..

      Dem Posen stimme ich Ihnen hingegen einwandfrei zu.

      • HeinBloedt sagt:

        @Daniel

        Nun, da steckt schon einiges an Wahrheit drinne, was die Zulassung betrifft.
        Ein alter 6V Käfer hat ja auch weniger Lichtausbeute und wird nicht aus dem Verkehr gezogen.

        Ich wollte das mit der Beleuchtung auch nur als Beispiel bringen, wenn es mal zu einer
        Gefahrensituation bei denen kommt, die sich immer gleich angepisst fühlen.

  5. GGGGGGKKKKKEEEE sagt:

    „… obwohl sie diese nur im Auftrag der Bußgeldstelle bzw Zulassungsstelle trifft.“

    … und wenn die Polizei statt der Kriminalisierung von ein paar Schrauber am Sonntagnachmittag, die Entkriminalisierung von Bahnhöfen zum Ziele nehmen würde, würde die Bußgeldstelle vermutlich nicht einmal merken.

  6. qanon sagt:

    „der vor-Ort-Führungsassistent des zuständigen Polizeiführers Weiand,“

    Ist schon wieder 1933 bei der Polizei?