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„Tropfen auf den heißen Stein“: Gröhe weist Kritik an GroKo-Pflege-Plänen zurück

Gesundheitsminister Herrmann Gröhe. Foto: dts Nachrichtenagentur [1]

Herrmann Gröhe.
Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin  – Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat die Kritik von Verbänden an den Pflege-Plänen von Union und SPD zurückgewiesen.

„Wer jetzt mehr Pflegestellen verspricht, als er angesichts der Lage auf dem Arbeitsmarkt halten kann, streut den Menschen Sand in die Augen“, sagte der geschäftsführende Minister.

„Wir haben uns auf ein starkes Maßnahmenpaket verständigt, um die Pflege älterer und kranker Menschen weiter nachhaltig zu verbessern. Das Sofortprogramm für 8.000 neue Fachkraftstellen in der Altenpflege ist dabei ein wichtiger Schritt.“

Weitere Schritte müssten und würden folgen. „Dazu zählt eine Offensive für mehr Aus- und Weiterbildung, Anreize für eine Rückkehr von Teil- in Vollzeit, ein Wiedereinstiegsprogramm, bessere Arbeitsbedingungen und angemessene Löhne, um mehr Pflegekräfte zu gewinnen und zu halten“, so der CDU-Politiker weiter. Das alles sei „fest verabredet“ zwischen Union und SPD.

Gröhe reagiert damit auf Kritik von Verbänden, die angesichts der Pflege-Einigung von Union und SPD unter anderem von „einem Tropfen auf den heißen Stein“ gesprochen hatten.

„Wir haben in den letzten Jahren für mehr als 30.000 neue Betreuungskräfte und allein 2017 für weit mehr als 10.000 neue Fachkraftstellen in den Pflegeheimen gesorgt“, sagte der Minister. „Die erfolgreiche Pflegepolitik der letzten Jahre werden wir jetzt entschlossen fortsetzen, um Pflegekräften und pflegenden Angehörigen weiter den Rücken zu stärken.“

Der Gesundheitsminister sagte Verbesserungen für Familien mit Pflegebedürftigen zu. „Um pflegende Angehörige noch besser zu unterstützen, wollen wir die Hilfen für die Pflege zu Hause, wie etwa Tages-, Kurzzeit- und Verhinderungspflege, in einem jährlichen Entlastungsbudget bündeln“, so Gröhe. „Außerdem wollen wir den Zugang zu Rehabilitationsmaßnahmen für pflegende Angehörige spürbar erleichtern.“

Die Wohlfahrtsforscherin Claudia Heintze hat indes Änderungen gefordert. Sie forderte, Pflege zu einer öffentlichen Aufgabe zu machen und beispielsweise durch einen Steuerzuschuss zu finanzieren.

Die Situation in Deutschland sei eine der „schlechtesten im internationalen Vergleich“, so Heintze.

(dts Nachrichtenagentur/red)

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