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Treffen zwischen Putin und Biden nach vier Stunden beendet

Joe Biden und Wladimir Putin am 16.06.2021
Foto: über dts Nachrichtenagentur

Genf- Das Treffen zwischen US-Präsident Joe Biden und Russlands Präsident Wladimir Putin ist am Mittwoch in Genf nach vier Stunden zu Ende gegangen.

Damit dauerte es kaum länger als ursprünglich geplant, bis zu fünf Stunden waren veranschlagt worden.

Übermäßige Herzlichkeiten tauschten die Staatschefs anschließend nicht aus. Putin und Biden sagten zwar beide unabhängig voneinander nach dem Treffen, das Gespräch sei konstruktiv verlaufen, gleichzeitig betonten beide ebenso einhellig, dass man in vielen Punkten unterschiedlicher Meinung sei.

Putin nutzte die Gelegenheit für neue Vorwürfe. Die meisten Cyberangriffe gebe es nicht aus Russland, sondern aus den Vereinigten Staaten, sagte Putin, danach kämen Kanada, Lateinamerika und Großbritannien. Man habe über Sicherheitsaspekte gesprochen und auch die Ukraine sei ein Thema gewesen, „allerdings nicht sehr ausführlich“, sagte der russische Präsident. Immerhin wurde die schnelle Rückkehr der Botschafter nach Moskau und Washington verabredet.

Russland hatte seinen Diplomaten aus der US-Hauptstadt abgezogen, nachdem er von Biden als „Killer“ bezeichnet worden war. Später hatte Putin den US-Botschafter wegen „antirussischer Sanktionen“ aufgefordert, das Land zu verlassen.

Angesprochen auf das Thema Menschenrechte holte Putin zu einem Rundumschlag aus und kritisierte die USA für das Gefangenenlager Guantanamo. Ein ausführliches Thema sei die Arktis gewesen, so Putin. Hier baut Russland seit einiger Zeit seine Militärpräsenz aus, die USA wollen das verhindern. „Wir können in der Arktis zusammenarbeiten, wir müssen es auch“, sagte Putin und bezog sich auch auf Umweltschutz und Klimawandel.

Biden gab sich nach dem Treffen etwas diplomatischer. Man solle da kooperieren, wo man gemeinsame Interessen habe. Da wo es unterschiedliche Ansichten gebe, solle man einander zuhören. „My agenda is not against Russia“, betonte Biden. Gleichzeitig könne er nicht darauf verzichten, Menschenrechtsverletzungen in Russland anzuprangern. Insgesamt sei der Tonfall des Gespräches gut gewesen.

Das Treffen in Genf war auf Einladung des US-Präsidenten zustande gekommen. Putin hatte zu Beginn der Begegnung gesagt, es sei immer besser, persönlich miteinander zu sprechen. Die Beziehung zwischen den USA und Russland gilt als angespannt. (dts Nachrichtenagentur)

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