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Traditionsreedereien wollen mit Investmentgesellschaft von Schifffahrtskrise profitieren

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Traditionsreedereien wollen durch die Schiffahrtskrise profitieren.
Foto: dts nachrichtenagentur

Hamburg – Die traditionsreichen Hamburger Reedereigruppen E.R. Capital Group und Schulte Group gründen eine gemeinsame Investmentgesellschaft.

Das Joint Venture Quayside Maritime Partners soll den Preisverfall auf den Weltmeeren nutzen und gebrauchte Schiffe aufkaufen – um sie später mit Gewinn wieder zu veräußern. Von den geplanten Investments der neuen Gesellschaft profitierten „sowohl die finanzierenden Banken, deren Kredite stabilisiert werden, als auch der Markt insgesamt“, sagte Ian Beveridge, Chef der Schulte Group, dem „Handelsblatt“.

„Denn durch die Stabilisierung der angekauften Schiffe bleibt deren Wert erhalten, und die Abwärtsspirale wird nicht weiter angetrieben.“ E.R. Capital und Schulte statten ihr Joint Venture zum Start mit einem zweistelligen Millionenbetrag aus, zusätzliche Geldgeber sind willkommen. „Die Struktur ist so angelegt, dass sich weitere schifffahrtsaffine Investoren beteiligen können. Dies ist der zweite Schritt dieses Joint Ventures und ausdrücklich gewünscht“, sagte Nicholas Teller, Chef der E.R. Capital Holding dem „Handelsblatt“.

Gedacht ist dabei an Finanzinvestoren. Seit dem Sommer 2008, als die meisten Schifffahrtsmärkte eine starke Boomphase verzeichneten, seien die Schiffswerte „drastisch verfallen“, sagte Branchenkenner Burkhard Lemper, Professor am Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) .

Je nach Schiffstyp und Alter liegen die Preise auf dem Gebrauchtmarkt zwischen 45 und 85 Prozent unter dem Spitzenwert von 2008. Der Wertverfall hat eine Reihe von Schiffsfinanzierern in ernsthafte Schwierigkeiten gestürzt, darunter die Commerzbank und die HSH Nordbank. (dts Nachrichtenagentur)

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