[1]Foto: dts Nachrichtenagentur
London – Die Zahl der Opfer nach dem jüngsten Terroranschlag von London hat sich auf sieben erhöht. 48 Personen wurden verletzt, als ein Kleinbus zunächst am Samstagabend auf der London Bridge in eine Menschenmenge raste.
Anschließend seien drei Personen aus dem Fahrzeug gestiegen und hätten mit Messern auf Passanten am Borough Market eingestochen. Die Männer hätten Attrappen von Sprengstoffwesten getragen, teilte die Polizei mit.
Alle drei Männer seien acht Minuten nach dem ersten Hilferuf von Sicherheitskräften erschossen worden.
„Das war wie ein Amoklauf“, zitierte der britische Nachrichtensender BBC einen Zeugen. Die Täter hätten gerufen: „Dies ist für Allah“.
Die Polizei schickte zuerst bewaffnete Sicherheitskräfte zudem an mindestens zwei weitere mögliche Tatorte. Ein Vorfall im Stadtteil Vauxhall entpuppte sich jedoch als eine Messerstecherei, die mit dem Terroranschlag an der London Bridge nicht in Verbindung stehe, so die Sicherheitskräfte.
Am Borough Market hingegen, wenige Hundert Meter südlich des Tatorts an der London Bridge, war die Lage weiter unklar. Auch an der London Bridge waren drei Stunden nach dem ersten Vorfall drei laute Explosionen zu hören. Dabei soll es sich um kontrollierte Sprengungen der Polizei gehandelt haben.
Die Behörden veröffentlichte lange keinerlei Einschätzungen oder Details und rief lediglich die Bevölkerung auf, einen sicheren Ort aufzusuchen und insbesondere die Gegend um die London Bridge zu meiden. Später wurde bestätigt, dass es sich um einen Terroranschlag handele.
Auf in sozialen Medien verbreiteten Videos waren unter anderem Polizeibeamte zu sehen, die in eine Bar stürmten und die Gäste aufforderten, sich auf dem Boden zu ducken. Zeugen wollen auch mehrere Festnahmen beobachtet haben und berichteten von Schüssen.
Auch von Männern, die mit Messern in einem Restaurant Menschen niederstachen, wurde von zahlreichen Zeugen unabhängig voneinander berichtet. Die Täter sollen Benzin-Kanister am Körper getragen haben.
Londons Rettungsdienst bestätigte, mit zahlreichen Kräften an der London Bridge im Einsatz zu sein. Der Notruf solle nur in wirklichen Notfällen gewählt werden.
Bürgermeister Sadiq Khan hat sich in der Nacht zu Wort gemeldet und die Bevölkerung aufgerufen, „ruhig und wachsam“ zu bleiben. Es handele sich um einen „schrecklichen Terroranschlag“, die Lage entwickele sich derzeit noch weiter. Die Gegend rund um die London Bridge solle gemieden werden.
Der 46-jährige Khan ist seit 2016 Bürgermeister von London und das erste Londoner Stadtoberhaupt islamischen Glaubens. Es wurde eine Hotline unter der Rufnummer 0800-0961233 für Angehörige geschaltet.
Die politischen Parteien setzten, wie schon nach dem Anschlag von Manchester Ende Mai, ihren Wahlkampf aus. In Großbritannien wird am Donnerstag ein neues Parlament gewählt.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat nach dem jüngsten Anschlag in London der Bevölkerung ihr Beileid ausgesprochen: „Ich bekräftige für Deutschland: Im Kampf gegen jede Form von Terrorismus stehen wir fest und entschlossen an der Seite Großbritanniens.“ (Stand 11.30 Uhr).
Statement by the Commissioner following terror attacks in London Bridge and Borough Market https://t.co/gN1kptiwVU [2] pic.twitter.com/ZmJFz69UEt [3]
— Metropolitan Police (@metpoliceuk) June 4, 2017 [4]
(dts Nachrichtenagentur/red)
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