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Tod mit 53: Edesheimer Winzer Gerd Anselmann überraschend verstorben

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Gerd Anselmann (links) mit Bruder Ralf: Gemeinsam hatten sie den Familienbetrieb auch überregional bekannt gemacht.
Foto: Ahme

Edesheim. Wie gerne hätte Familie Anselmann auch in diesem Jahr den Edesheimer Benefiz-Weihnachtsmarkt durchgeführt. Eine schlimme Nachricht erschüttert jetzt Freunde, Verwandte, Geschäftspartner und natürlich auch die Weinwelt. Gerd Anselmann ist überraschend am Montag im Alter von 53 Jahren verstorben.

Zusammen mit Bruder Ralf und Schwester Ruth hatte er den Familienbetrieb zu einem der ersten Winzerbetriebe in der Pfalz gemacht. Das Weingut hat viele Preise errungen, was nicht zuletzt auch Gerd Anselmanns Fähigkeiten zuzurechnen ist.

Das Weingut Werner Anselmann in Edesheim: 1126 wird der Familienname zum ersten Mal urkundlich erwähnt; 1541 wird das Familienwappen verliehen, das heute noch als Betriebssymbol dient. Bis 1959 werden Weine als Fassware abgegeben. Danach beginnt Werner Anselmann zusammen mit Frau Inge die eigene Flaschenabfüllung und Vermarktung. Das Weingut entwickelt sich kontinuierlich positiv weiter, sodass Erweiterung notwendig wird. Zu den altehrwürdigen Gemäuern kommt das neue Weingutsgebäude am Ortsrand von Edesheim hinzu.

Nach dem frühen Tod des Vaters Werner übernimmt 1982 Dipl.Ing-agr. Gerd Anselmann gemeinsam mit Mutter Inge die Leitung des Weingutes.

Damit beginnt auch der unaufhaltsame Aufstieg des Weingutes. Gerd Anselmann erzählt in einem Interview: „Ich habe mein Abi im OHG gemacht und dann in Hohenheim studiert. Mehr oder weniger ins kalte Wasser geworfen nach dem Tod des Vaters haben wir den Betrieb von ursprünglich 15 Hektar auf heute cirka 100 Hektar erweitert.“

Anselmanns  Frau Britta stammt aus dem hohen Norden, aus einem Apfelbaum-Betrieb. Sie unterstützte Gerd Anselmann in allen Belangen. Sohn Dion (12) hätte Gerd Anselmann gerne als Nachfolger gesehen, wie er einmal sagte.

„Dion hat schon geäußert, dass er im Weingut bleiben möchte, unsere Tochter Luisa möchte gerne mal Weinprinzessin werden und Richard hat sich noch nicht geäußert“. Gerd Anselmann war für den technischen Bereich und die Kellerwirtschaft zuständig, Bruder Ralf fürs Marketing. Großes Anliegen war ihm seine Arbeit für den Lionsclub.

Seit 1999 war er Mitglied im Lions Club Offenbach, wo er von 2001-2002 auch Präsident war. Als Governorratsvorsitzender und Mitglied des Globalmembership-Teams setzte er sich auch für die CBM, Christoffel Blindenmission der Lions, verstärkt ein. Zielstrebig und erfolgreich, mit dem Blick für das Machbare, blieb er sich immer selbst treu. Ideenreich und unglaublich fleißig: Immerhin waren 135 Hektar zu bewirtschaften. Für Hobbys war da kaum Zeit: „Wir reisen sehr gerne und dann vor allem in Weinbaugebiete“, erzählte er gerne. (desa)

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So hat man Gerd Anselmann gekannt: Mit geschultem Blick und Refraktometer erkennt der Fachmann die Qualität der Trauben.
Foto: red

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