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Thomas Gebhart zu Besuch im Vinzentius-Krankenhaus in Landau: Digitalisierung soll helfen, Medizin zu verbessern, Abläufe zu vereinfachen und mehr Zeit für Patienten zu bekommen

Dr. Gebhart (3.v.l.) hat sich im Vinzentius umgesehen und mit den verantwortlichen Stellen gesprochen.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Landau. Der südpfälzische Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Gesundheit Dr. Thomas Gebhart (CDU) besuchte das Vinzentius-Krankenhaus in Landau.

Gebhart hatte sich im Gespräch mit Klinikleitung, Pflegedienstleitung und Personalvertretern ein Bild der Situation vor Ort gemacht.
Am 9. November ist das Pflegepersonal-Stärkungsgesetz [1] im Deutschen Bundestag beschlossen worden. Die Bundesregierung habe mit dem Gesetz, das am 1. Januar in Kraft getreten ist, wichtige Weichen gestellt, um die Pflege im Krankenhausbereich zu stärken, so Gebhart beim nachfolgenden Gespräch mit der Presse.

Er habe einen sehr guten Eindruck von der Arbeit der Krankenhaus-Mitarbeiter erhalten. „Sie erbringen Leistungen, die weit über das übliche Maß hinausgehen“, so Gebhart. „Wir können froh sein, dieses Krankenhaus zu haben.“ Das christliche Menschenbild des Krankenhauses vermittle: „Hier kann man sich darauf verlassen, Hilfe zu bekommen“.

Krankenhäuser finanzieren sich durch die Bundesländer und durch Fallpauschalen. Die Länder finanzierten nicht wie nötig – sie müssten mehr Mittel aufbringen um den Qualitätsstandard der Krankenhäuser zu gewährleisten, so Gebhart. Oft müssen Mittel eingespart werden – „das ist ungut“.
Die Investitionskostenförderung sei unzureichend in Zeiten der Digitalisierung.

Der ärztliche Direktor Chefarzt Dr. med Dirk Piorko sprach in diesem Zusammenhang das geplante große Bauvorhaben an, das OP-Trakt und Intensivstation modernisieren soll. Und er sprach auch von großem wirtschaftlichem Druck, dem die Krankenhäuser ausgesetzt seien.

Die finanzielle Seite ist das Eine – die personelle Situation das Andere. „Wir brauchen eine gute Ausstattung und technische Hilfsmittel bis hin zur Robotik“, so Pflegedirektorin Katharina Seelinger. „Und wir brauchen Entlastung bei Routineaufgaben“. Die Kommunikation mit dem Patienten sei sehr wichtig, dazu wird Personal benötigt. Personal, das nicht leicht zu bekommen ist, obwohl Nachwuchs auch in der hauseigenen Nardini-Pflegeschule ausgebildet wird. Pflegekräfte benötigen eine sechsmonatige Einarbeitungszeit – es muss alles geplant werden.

Dr. Gebhart wolle auch mit dem Personalrat sprechen um ein „realistisches Bild“ zu erhalten, wie er sagte.

Pfalz-Express: „Frau Seelinger, was ist der Reiz des Pflegeberufes?“ „Zum Einen ist es das Interesse an Medizin, zum anderen der Wunsch, Menschen zu helfen und für so manche Pflegekraft ist auch das Argument Schichtdienst machen zu können, nicht unerheblich“, so Seelinger.

Nachtwachenzuschläge sollten steuerfrei sein – das wäre ein zusätzlicher Anreiz für diesen Beruf. Das Problem: Es gibt immer weniger Schulabgänger und immer mehr Menschen, die Pflege benötigen. Bis 2030 soll die Zahl der über 80-Jährigen in Deutschland um 53 % zunehmen, so eine Statistik im Gesundheitsbereich.

„Wir freuen uns über jeden Mitarbeiter und wollen ihm eine gute Ausbildung ermöglichen“, sagt Katharina Seelinger.
Auf der Suche nach Pflegepersonal hat sich die Pflegedirektorin auch nach Italien und Albanien begeben, auch Indien sei ein wichtiges Land auf diesem Sektor. 399 Pflegekräfte hat das Vinzentius. „420 wären perfekt“, so Seelinger.

Moni Vogler, Leiterin der Nardini-Pflegeschule sagt: „Das vedeutlicht, dass wir noch mehr „Helden des Alltags“ brauchen.“ Sie wolle ihnen ein berufliches Selbstverständnis geben.
Dass die Digitalisierung eine immer größer werdende Rolle spiele, verdeutlichten alle am Pressegespräch Beteiligten. (desa)

Dr. Piorko, Dr. Gebhart, Katharina Seelinger und Moni Vogler (v.l.)  im Gespräch.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

 

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