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Terrorverdächtiger Anis Amri in Mailand erschossen

Polizei am Bahnhof von  Mailand. Foto: dts Nachrichtenagentur [1]

Polizei am Bahnhof von Mailand.
Foto: dts Nachrichtenagentur

Mailand  – Der nach dem Berliner Terroranschlag europaweit gesuchte Tunesier Anis Amri ist in der vergangenen Nacht in Mailand von Beamten der italienischen Polizei erschossen worden.

Das teilte der italienische Innenminister Marco Minniti am Freitag mit. Es handele sich bei dem Toten „ohne Zweifel“ um Anis Amri. Er sei offenbar aus Frankreich nach Italien eingereist.

Zu der Schießerei, bei der der Terror-Verdächtige tödlich verwundet wurde, sei es bei einer Routine-Kontrolle auf dem Platz des 1. Mai im Stadtteil Sesto San Giovanni im Norden von Mailand gekommen. Die Beamten forderten ihn auf, seinen Ausweis zu zeigen. Amri habe sofort das Feuer eröffnet. Laut italienischen Medien soll er „Allahu Akbar“ gerufen haben.

Auch ein Polizist wurde bei dem Schusswechsel verletzt.

Der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof, Peter Frank, hat den Tod Amris bestätigt. Die Ermittlungen gingen aber mit „hoher Intensität weiter“, teilte Frank am Freitag mit. Es gehe darum, zu ermitteln, ob Amri Unterstützer, Mitwisser oder Gehilfen hatte. Dazu stehe man im engen Kontakt mit den italienischen Behörden.

Amri hatte sich vor der Tat in Berlin zur radikal-sunnitischen Miliz „Islamischer Staat“ bekannt. Die sogenannte Nachrichtenagentur des IS, Amaq, veröffentlichte ein Video, in dem Amri der Miliz die Treue schwören soll. In der Videosequenz bekannte sich Amri zum IS-Führer al-Bagdadi und bekräftigte seinen Wunsch, Märtyrer zu werden. Zudem forderte er andere Sympathisanten des IS auf, ähnliche Anschläge zu begehen. Das Video soll bereits vor einigen Wochen in Berlin-Moabit entstanden sein.

Am späten Mittwochnachmittag war die Öffentlichkeitsfahndung nach Amri gestartet und eine Belohnung von bis zu 100.000 Euro ausgelobt worden. Am Donnerstag war auch Haftbefehl gegen den Gesuchten erlassen worden.

Er soll den Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz vom Montagabend verübt haben, bei dem zwölf Personen ums Leben kamen. Dabei war ein Lkw in eine Menschenmenge gerast. Dutzende weitere Menschen wurden verletzt. (red/dts Nachrichtenagentur)

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