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Terra-Sigillata-Museum Rheinzabern wieder geöffnet

Terra-Sigillata-Museum in Rheinzabern.

Rheinzabern – Das Terra-Sigillata-Museum ist wieder für Besucher geöffnet. Jedoch gelten – wie überall –  strengen Hygiene- und Schutzauflagen (wie in Geschäften und Märkten):

  • Es besteht die Verpflichtung, eine Schutzmaske zu tragen,
  • Auf die Abstandhaltung wird auf Plakaten hingewiesen. Auf dem Fußboden im Foyer des Museums sind Abstandsmarkierungen angebracht.
  • Führungen können in Kleingruppen (bis fünf Personen) organisiert werden.

Das Museum auch weist auf die derzeit laufende Sonderausstellung hin:

Römischer Küchenfund I und II.

Römischer Küchenfund
Foto (Archiv): Gerhard Beil

Was hat ein betuchter Villenbesitzer aus seinem Hausrat versteckt, damit es vor plündernden Horden sicher war? Was hat dazu geführt, dass die sorgfältig verwahrten Stücke erst im Winter 1881/82 geborgen werden konnten.

Der römische Küchenfund aus Rheinzabern war bisher in keiner Ausstellung zu sehen. Zum Fundkomplex gehören zum Beispiel die Kistenbeschläge der Holzkiste, in der der komplette Fund verwahrt wurde. Auch wenn die Eisenbeschläge heute fehlen, dank der detaillierten Fundbeschreibung von 1881/82 konnte die Kiste nahezu vollständig in ihren Maßen rekonstruiert werden.

Die ebenfalls in der Fundbeschreibung angegebene „Menge meist noch mit prächtiger Schmelze überzogenen Glasscherben“ konnte zu zwei Delphinhenkelflaschen, einer Einhenkelflasche und einem Teller zusammengesetzt werden. Ergänzt wird der Verwahrfund durch Streufunde, die bei der Bergung ebenfalls zu Tage kamen, wie zum Beispiel intakte Keramikgefäße aus Terra Sigillata, Brennhilfen, ein Bronzelöffel, ein Schlüssel, ein Messer mit Beingriff sowie Gewandspangen und weitere Schmuckstücke

.Die Sonderausstellung: Römische Küchenfunde I und II wurden dem Museumsverein Rheinzabern freundlicherweise vom Historischen Museum der Pfalz in Speyer für die Dauer der Sonderausstellung leihweise überlassen.Die Sonderausstellung befindet sich im Dachgeschoss des Museums. Zur Sonderausstellung gibt es auch ein Begleitheft, erstellt von Manuel Thomas, M.A.

Kontakt: Terra-Sigillata-Museum, Hauptstraße 35, 76764 Rheinzabern.

Telefon: 07272/95 58 93.

E-Mail: info@terra-sigillata-museum.de [1]

www.terra-sigillata-museum.de [2]

Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag: 11 – 14 Uhr, Samstag von 11-15 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 11 – 17 Uhr.

Als einfache Straßenstation zwischen 10 und 20 n. Chr. gegründet, entwickelte sich Tabernae (Rheinzabern) im 2. und 3. Jh. zum größten Keramikproduktionszentrum nördlich der Alpen. Voraussetzung dafür waren ausreichende Rohstoffvorkommen an Ton und Holz, die verkehrsgeografische Anbindung durch den Rhein sowie die römische Fernstraße (Italien-Rheinland), eine gute Infrastruktur zur Versorgung der Bevölkerung und geschultes Fachpersonal.

Das 2007 neu gestaltete Terra-Sigillata-Museum gibt einen Einblick in das Töpferhandwerk zur Römerzeit. Es vermittelt die Herstellung des römischen Luxusgeschirrs Terra Sigillata und der Baukeramik und gibt Eindrücke in die Lebensweise einer römischen Industriesiedlung. Seine Einmaligkeit erhält das Museum durch die Vielfalt an Terra Sigillata-Gefäßen und durch die Präsentation der einzelnen Herstellungsschritte. Aus allen Produktionsbereichen werden verschiedene Produkte gezeigt. Reste zweier Brennöfen können in einem Schutzbau am Kindergarten in der Faustinastraße besichtigt werden.

Das Terra Sigillata Museum und die römischen Brennöfen sind ein lohnendes Ziel und gerade für Schulen ist ein Museumsbesuch besonders geeignet als „Unterricht vor Ort“.

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