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Tag der offenen Tür im Alfred-Grosser-Schulzentrum: „Wir zaubern nicht, aber wir arbeiten“

Musik wird großgeschrieben: Hier die Jazzcombo der Schule.  Fotos: v. privat [1]

Musik wird großgeschrieben: Hier die Jazzcombo der Schule.
Fotos: v. privat

Bad Bergzabern – Die Wunderkerzen brennen auch dann noch, als Naturwissenschaftslehrer Ralf Weiser sie unter Wasser taucht. Keine geht aus.

“Ich hab´s auf Video”, sagt Tim stolz. Der Schüler aus der Naturwissenschafts-(Nawi)-Klasse 5n im Alfred-Grosser-Schulzentrum Bad Bergzabern holt sein Handy heraus und zeigt das Feuer im Wasser.
“Bei hohen Temperaturen zerfällt das Barium in den Wunderkerzen zu Bariumoxid”, erklärt Lehrer Ralf Weiser. Er unterrichtet die 5n in Nawi, einem Fach, das sich aus den Naturwissenschaften Physik, Biologie und Chemie zusammensetzt.

Die Nawi-Klassen sind nur einer von vielen möglichen Schwerpunkten, die das Schulzentrum an diesem Tag der offenen Tür Ende Januar zeigt.

Ein Stockwerk höher informierten die Französischlehrer über das Abi bac. Dabei können Schüler, die in der fünften Klasse Französisch wählen, ab der siebten Klasse “bilingual” unterrichtet werden –  das bedeutet, dass auch Erdkunde und Geschichte auf Französisch unterrichtet werden.
Das Abitur kann dann auch auf Französisch gemacht werden und wird auch in unserem Nachbarland anerkannt.

Man kann am Schulzentrum in Bad Bergzabern aber auch mit Englisch beginnen und man kann auch schnell auf einer Bühne stehen: “Die hinter mir lernen erst seit vier Monaten ihr Blasinstrument und spielen jetzt schon so toll ´Fluch der Karibik´. Vergangenes Jahr saßen die noch im Publikum wie ihr”, sagte der Schulleiter der Realschule plus im Alfred-Grosser-Schulzentrum Bad Bergzabern, Ludwin Michels.

Hinter ihm auf der Bühne stand die Bläserklasse 5z, die von Theodor Schmidt in Musik und von Falk Rosenkranz als Klassenlehrer unterrichtet wird.

Bläserklasse 5z [2]

Bläserklasse 5z

Für das Gymnasium leitet Theodor Schmidt die Bläserklassen. Wer kein Blasinstrument lernen möchte, kann sich auch für die Streicherklasse unter Leitung von Bärbel Rohde anmelden; sie wird von den Lehrern Peter Hust, Kim Hust-Korspeter und Sophia Grohé unterstützt.

Streicherklasse 5v [3]

Streicherklasse 5v

Neben den musikalischen Richtungen kann man sich in der fünften Klasse auch für die Nawi-Klasse anmelden und bei den Sprachen zwischen Französisch und Englisch wählen; später sind auch Latein und Spanisch wählbar.

Dann kommt der neue Schulleiter des Gymnasiums am Alfred-Grosser-Schulzentrum, Pete Allmann, nach vorne neben Ludwin Michels und ruft: “Zusammen sind wir unzertrennlich und euer Schulzentrum vor Ort!”

Er betont, er wisse, wie schwer die Entscheidung für eine Schule sei, er habe selbst eine Tochter, die in die vierte Klasse geht, “aber machen Sie es sich doch einfach, bleiben Sie gleich hier!”, sagt er.

Auch der eine der beiden Leiter des Gemeinsamen Orientierungsstufe (GOS) am Alfred-Grosser-Schulzentrum, Christoph Mohr vom Gymnasium, betonte die gute Zusammenarbeit im Schulzentrum.

Er leite gemeinsam mit der heute leider erkrankten Judith Hafner von der Realschule plus die GOS und bei ihnen gelte: “Wenn der eine Hilfe braucht, springt der andere ein.”

Christoph Mohr begrüßte an diesem Tag der offenen Tür die Eltern und die Kinder, die sich dafür interessieren, sich hier für die fünfte Klasse anzumelden.

Der Orientierungsstufenleiter deutete auf die Bühne, wo an diesem Morgen neben der Bläserklasse 5z und der Streicherklasse 5v auch die Jazzcombo unter Leitung von Theodor Schmidt spielt, und betonte: “Hier am Schulzentrum kann ihr Kind auf jeder Menge Bühnen auftreten”.

Das sei nicht nur musikalisch gemeint. Es gebe den Physik- und Mathewettbewerb, die Lego League, in der der beste Legoroboter gewinnt, zwei Theater-AGs, Musicals, Jugend trainiert für Olympia und vieles mehr.
“Wir sind der Überzeugung, dass es mehr gibt als Noten: Wachsen können die Schüler zum Beispiel hier oben auf der Bühne oder in einer der zahlreichen Arbeitsgemeinschaften.“

Auch die Schulgemeinschaft funktioniere hervorragend: “Ich war vor Kurzem bei der Schülervertretung (SV) und habe gefragt, ob es möglich sei, 40 Schüler für die Führungen der Kinder heute Morgen zu bekommen – kurze Zeit darauf hatte ich eine Liste”, lobte Christoph Mohr.

Er bedankte sich auch bei der Elternschaft, die die Kinder auch an Wochenenden zu den zahlreichen Auftritten und Engagements fahre. “Wir versuchen für Ihr Kind die beste Schule zu sein. Wir zaubern nicht, aber wir arbeiten”, so der Leiter der Orientierungsstufe.

Für den Schulträger betonte der Beigeordnete des Kreises Südliche Weinstraße, Bernd E. Lauerbach (FDP), dass das Schulzentrum Bad Bergzabern eine sehr gute Schule sei.

Der Schulleiter des Gymnasiums, Pete Allmann, bedankte sich auch bei dem Leiter der Jazzcombo, Theodor Schmidt, der für die Bläserklassen verantwortlich ist. „Die Jazzcombo ist doch schon längst eine Big Band“, betonte Pete Allmann.

Tatsächlich hat Theodor Schmidt eine komplette Big Band, also vier Trompeten, vier Posaunen, fünf Saxofone und vier in der Rhythmusgruppe, also Klavier, Gitarre, Bass und Schlagzeug.

Alfred-Grosser  Bad Bergzabern Tag der offenen Tür Jazzcombo (3) [4]

„17 ist die goldene Zahl bei einer Big Band“, hatte Theodor Schmidt in einem Gespräch vor dem Auftritt erläutert. Alle 17 Plätze sind außerdem doppelt besetzt, so dass der Nachwuchs aus den Bläserklassen langsam hineinwachsen könne.

„Wir machen im Schnitt 15 Auftritte pro Jahr“, erzählte Theodor Schmidt im Vorfeld des Tages der offenen Tür weiter, zum Beispiel beim Neujahrsempfang in Bad Bergzabern.

Drei Mal sei man auch schon im Ministerium in Mainz aufgetreten oder auf dem Bauernmarkt oder im Lavendelgarten in Maikammer.

Dann starteten Schüler und Eltern zu ihrem Rundgang durch die Schule. Wer vom Gymnasium an die Realschule plus lief, kam vor dem Eingang nicht an Patrick Himpels Solarboot vorbei. “Das ist ein Projekt des Wahlpflichtfaches ´Technik und Naturwissenschaft´“, erläuterte Herr Himpel.

“Die Finanzierung übernimmt das Wahlpflichtfach Wirtschaft und Finanzen unter Leitung von Peter Sturm.”

Das Boot ist zusammengebaut aus zwei Kanus, Solarzellen, einem lautlosen Elektromotor usw. “Damit nehmen wir an einer Regatta für Solarboote in Berlin teil”, erzählte Patrick Himpel begeistert und ließ den Motor in einer Plastikkiste laufen – man hörte tatsächlich nur das Plätschern des Wassers.

Wer lieber Roboter baut, war bei Lehrerin Gaby Schwarz richtig. Sie präsentierte nicht nur das Fach Informatik am Gymnasium, sondern leitet auch die Arbeitsgemeinschaft “Lego League”.

Dort werden Roboter aus Lego gebaut, die dann im Wettbewerb mit anderen Schulen an der Lego League (=Liga) teilnehmen, wo die Roboter bestimmte Aufgaben erfüllen müssen.

Vielfältiges Angebot und tolle Infrastruktur

Dies ist nur ein Bruchteil der Angebote an Realschule plus und Gymnasium, deren Schüler in der fünften und sechsten Klasse gemeinsam unterrichtet werden.

Es gibt in den Bereichen Sport, Musik, Theater, Bildende Kunst, Handwerk, Fremdsprachen, Naturwissenschaften, Mathematik, Deutsch, Religion, Englisch und Erdkunde vielfältige Angebote, die alle an diesem Tag der offenen Tür vorgestellt wurden.

Außerdem verfügt das Schulzentrum über eine sehr gute Infrastruktur: Neben mehreren Turnhallen, einem Stadion und dem Schwimmbad in der Nähe gibt es auch eine Schulbibliothek mit rund 30.000 Bänden und einer eigenen Bibliothekarin  – Frau Meyer – sowie eine Schulkantine mit einem eigenen Küchenteam unter Leitung von Frau Helberg.

Alle Fachräume sind mit Smartboards, also elektronischen Tafeln, ausgestattet. Laptopwagen und Beamer ermöglichen eine Digitalisierung des Unterrichts. (mv)

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