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„Summ Summ!“ – Premiere im Chawwerusch Theater: In diesen Bienen steckt mehr, als man glaubt

Fotos: Chawwerusch

Herxheim – Wer an Bienen denkt, der denkt an Honig, an eine Kindergeschichte mit einem sehr bekannten Lied aus einem „unbekannten Land“ oder an deren schmerzhaften Stachel.

Das Herxheimer Theaterensemble hat sich einiges an Gedanken gemacht, recherchiert, sich eine Regisseurin gesucht, welche die passende Kostümbildnerin gleich mitbrachte, hat improvisiert und ausprobiert und es entstand dabei das Bühnenstück „SUMM SUMM“.

Am Freitag, 15. November 2019, findet um 20 Uhr die Premiere im Herxheimer Theatersaal statt.

Ein Einblick in den Ideenreichtum, der in das Werk floss, lässt darauf schließen, dass es sich hier um ein buntes, umtriebiges, lebhaftes und außerdem lehrreiches Stück handelt, jedoch ohne schulmeisterlich daher zu kommen. Mit recht viel Humor gewürzt und mit großer Freude und Lust am Entwickeln und Gestalten sowie am darstellerischen Spiel kann sich das Publikum auf eine Unterhaltung vom Feinsten freuen – mal „bitterbös“, mal „honigsüß“.

Im Stile einer Nummernrevue aus den 20er Jahren hat Gastregisseurin Julia Kunert gemeinsam mit Monika Kleebauer und den drei Darstellern Stephan Wriecz, Laura Kaiser und Ben Hergl die Texte und Lieder geschrieben. Schon einmal hat sie mit der Revue „Cabaret Größenwahn“ im Herxheimer Theater agiert.

Als sie vom Chawwerusch Theater gefragt wurde, ob sie sich für Bienen interessiere und sie sich vorstellen könnte, mit ihnen gemeinsam ein Stück zu erarbeiten, war sie überrascht und gleichzeitig angetan von diesem „ungewöhnlichen Reizthema“.

Die Auseinandersetzung mit der Materie erstaunte alle. Selbst Hobby-Imker und Darsteller Ben Hergl. Im Spiegelbild der Biene werden gesellschaftspolitische Themen ebenso erforscht wie aktuelle umweltpolitische Fragen.

Musikalisch begleitet mit zum Teil gecoverten Liedern, wechseln sich Schauspielszenen und Livemusik ab. Aber auch Wilhelm Busch kommt nicht zu kurz und sogar der römische Dichter Vergil taucht zwischen den Zeilen auf. Es soll ein Spielen mit Klischees sein, vergnüglich und absurd.

Historische Persönlichkeiten treten in Erscheinung. Auch Napoleon nutzte die Biene als Wappentier.

In den unterschiedlichsten Sequenzen werden Schauspiel- und Gedichtszenen sowie musikalische Darbietungen genutzt, um das Insekt auf der Bühne lebendig werden zu lassen. Drei Darsteller, deren Herausforderung es sein wird, schnellstmöglichst in diverse Rollen zu schlüpfen inclusive hochfrequentiertem Kostümwechsel.

Man kann hier von einer anspruchsvollen „Schneiderei“ sprechen, die die Gewandmeisterin und Kostümbildnerin Cornelia Koldnitz fantasiereich umsetzt. Denn, es gilt nicht nur, der „gemeinen Honigbiene“ das entsprechende Outfit zu verpassen, sondern auch der Wildbiene und dem Schädling Varroamilbe. Wissen Sie, was es mit dem „goldenen Stachel“ auf sich hat? Oder was „Gelée Royal“ ist? Kennen Sie die Totenkopfmotte?

Es wird wohl spannend werden mit dem Theaterstück  „SUMM SUMM“. Sie dürfen der Vereinssitzung der Imker beiwohnen, lernen das soziale Gefüge im Bienenstock kennen und die enorme Bedeutung der Bienen im Ökosystem, das unter anderem auch durch die „Gärten des Grauens“ empfindlich gestört wird.

Über das diesjährige Spielzeit-Motto: „35 Jahre Chawwerusch Theater – Wir sind so frei!“, wird sich die Frage gestellt, ob der Freiheitsanspruch für alle gelten kann. Damit werden die Kleinen unter die Lupe genommen, die, die sich jeden Morgen fleißig auf den Weg machen, um ihre Aufgabe in der Gemeinschaft zu erfüllen: „Darum rufen wir nun frank und frei: Hoch lebe sie, die Bienerei!“

Die Aufführung ist augenscheinlich gepflastert mit Wortspielereien, Aussprüchen bekannter und auch unbekannter Autoren.

Die Heilkraft des Honigs, die kulturelle und religiöse Bedeutung – die „Summse“ wird rundherum beleuchtet. Es „menschelt“ sehr im Bienenvolk.

Das Bühnenbild wurde von der Regisseurin Julia Kunert entworfen, die aufwendigen Kostüme von der Designerin Cornelia Kolditz. Beide haben bereits in den Staatstheatern Schwerin und Darmstadt erfolgreich zusammengearbeitet. Im Februar 2020 werden sie im Theater am Pfalzbau in Ludwigshafen einen Chansonabend auf die Beine stellen: „Cabaret Größenwahn“.

Die Darsteller Ben Hergl und Stephan Wriecz gehören zum festen Theaterensemble. Laura Kaiser ist regelmäßig zu Gast und hat in Aufführungen wie „König Blutwurst“ und „Heimwärts in die Fremde“ das Publikum bereits für sich begeistern können.

Es wird nur wenige wandelbare Requisiten auf der Bühne geben. Es wird das Spiel der drei Darsteller sein, das den Raum mit Leben füllt. (Gabi Kunze)

„SUMM SUMM!“  Premiere ist am Freitag, 15.11.2019 um 20 Uhr.

Weitere Vorstellungen:

So. 17.11. 19 Uhr, Sa. 23.11. 20 Uhr, So. 24.11. 17 Uhr, Do. 28.11. 20 Uhr, Fr. 29.11. 20 Uhr, So. 01.12. 19 Uhr, Fr. 06.12. 20 Uhr, So. 08.12. 19 Uhr

im Chawwerusch Theatersaal.

Die ursprünglich angekündigten Vorstellungen am Sa. 16.11. und Fr. 22.11. entfallen.

 

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