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Stromausfälle in Winden: Ursache noch nicht eindeutig gefunden – was tun im Notfall?

Symbolbild: dts. Nachrichtenagentur [1]

Symbolbild: dts. Nachrichtenagentur

Winden – Zweimal ist in den letzten Monaten in Winden der Strom komplett ausgefallen.

Einmal am 27. Mai von 13.10 Uhr bis 14.15 Uhr und dann noch einmal am 16. November von 13.35 Uhr bis 14.15 Uhr. Nichts ging mehr, auch kein Festnetz, Mobilfunk oder Internet.

Das hat nicht wenige Windener Bürger besorgt. Was soll man tun, wenn es einen Notfall gibt, einen Brand beispielsweise oder ein medizinischer Zwischenfall, bei dem man dringend den Notarzt rufen müsste?

„Seit das Telefon über das reguläre Stromnetz gespeist wird und die Mobilfunkmasten wohl auch, ist bei einem großflächigen Stromausfall keinerlei Fernmitteilungs-System mehr verfügbar“, so ein Windener Bürger, „außer möglicherweise UKW- und CB-Funk. Solange die Batterien halten und auch die Umsetzer (Funkmasten) arbeiten.“

Zu Feuerwehr, Polizei oder in ein Krankenhaus zu fahren – das würde wohl deutlich zu lange dauern.

Auf Nachfrage des Pfalz-Express bei Ortsürgermeister Peter Beutel sagte dieser, man sei im Kontakt mit dem Pfalzwerken, die dafür zuständig sind. Der Fehler liegt offenbar im Umspannwerk in Kandel. Derzeit forscht ein Ingenieur dort nach der Ursache. Die Gemeinde erwartet in Kürze eine Stellungnahme der Pfalzwerke.

Das D2-Netz habe aber funktioniert, sagte Beutel, da die Telekom einen Verstärker auf dem Umspannhäuschen in Winden stehen habe. Das klappt allerdings auch nur, solange die Akkus der Mobiltelefone aufgeladen sind.

Winden fällt in das Einspeisungsgebiet der Stadtwerke Bad Bergzabern. Diese kaufen den Strom ein und speisen ihn ins Netz. Die Stadtwerke seien verpflichtet, ordnungsgemäß Strom zu liefern, sagte Verbandsbürgermeister Volker Poß. Peter Beutel indes ist sich nicht sicher, ob Winden möglicherweise vernachlässigt würde, weil man nicht zu Bad Bergzabern gehöre: „Das wissen wir nicht genau.“

Die Stadwerke Bad Bergzabern verwiesen bei einer früheren Nachfrage ebenfalls auf die Pfalzwerke. Wenn von dort kein Strom geliefert werde, könne man auch keinen einspeisen.

Laut Auskunft von Landrat Dr. Fritz Brechtel hat es auch im Kreis Bad Dürkheim mehrmals Probleme mit der Stromversorgung der Pfalzwerke gegeben. Ursache soll dort ein überlastetes Stromnetz gewesen sein.

Was im Notfall zu tun ist, ist weiterhin offen. Bleibt zu hoffen, dass der beauftrage Kraftwerkstechnik-Ingenieur zügig die Ursache für die Blackouts findet und beheben kann.

Bürger haben Ideen

Der Vorschlag eines Windener Bürgers: Man könnte die Telefonverteiler und die Mobilfunk-Masten mit Solarpanels und Batterien ausstatten, so wie das bei Parkscheinautomaten, Solar-Carports und ähnlichen schon passiert. Es gebe also unterbrechungsfreie Stromversorgungen (USV) mit entsprechenden Kapazitäten.

Von der Kommunalpolitik wünscht er sich mehr Druck auf die Anbieter, um Lösungen zu erarbeiten. Laut des Bürgers ist vom Mittwoch etwa 18 Uhr bis Donnerstag 11 Uhr in Winden wieder das komplette Telefonnetz und das Handynetz ausgefallen, inklusive des Internets. Strom sei aber vorhanden gewesen.

Ein weiterer Pfalz-Express-Leser macht darauf aufmerksam, dass sich das Innenministerium sehr wohl bereits Gedanken gemacht habe, was man bei einem Stromausfall tun sollte.

So beispielsweise, dass Feuerwehrleute abmachen sollten, nach 30 Minuten Stromausfall automatisch und ohne Alarmierung die Feuerwehrgerätehäuser zu besetzen. Die Feuerwehr Haßloch hat dafür eine Checkliste [2].

Für die Bürger bestehe so die Möglichkeit, Hilfe zu organisieren, wenn Telefon und Mobilfunk nicht mehr funktionieren. Die Feuerwehr kann mit ihren Funkgeräten Polizei und Rettungsdienste zu Hilfe rufen. Stehen in einem Feuerwehrhaus mehrere Fahrzeuge zur Verfügung, könnten auch zentrale Punkte wie Rathäuser angefahren werden oder Erkundungsfahrten durchgeführt werden.

Aber: „Die ausreichende Notversorgung des BOS-Digitalfunks ist eine aktuelle Baustelle des Bundes bzw. der Länder.“  (cli)

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