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Storchenzentrum Bornheim: Rückkehr der Kurzstreckenzieher unter den Störchen

Ein früher Rückkehrer besetzte das große Nest bei der Storchenscheune. Foto: hilsendegen [1]

Ein früher Rückkehrer besetzte das große Nest bei der Storchenscheune.
Foto: hilsendegen

Bornheim. Fünf Störche sind wieder aus ihrem Überwinterungsgebiet in Bornheim angekommen. Einzelne von diesen wurden bereits um Weihnachten auf den Nestern gesehen.

Einige wenige Rückkehrer zu Weihnachten oder spätestens um Neujahr werden schon seit vielen Jahren beobachtet.
In anderen Gemeinden beobachtet man sogar echte Überwinterer. Insgesamt bleiben in ganz Rheinland-Pfalz aber nur 16 Vögel das ganze Jahr über bei ihrem Nest. In Bornheim ziehen alle bis spätestens Ende August ab.

Aber seit Sonntag wird es lebendiger in Bornheim. Die Partner vom Sportplatznest und vom Nest an der Außenseite der Voliere sind ebenfalls zurück. Das ist durchaus normal bei Storchens. Meistens kommt das Männchen zuerst am Nest an und verteidigt es. Da die Weibchen gewöhnlich später eintreffen, nimmt man an, dass die Partner den Winter nicht zusammen verbracht haben. Aber es soll da auch Ausnahmen geben!

Bei den Frühheimkehrern vermutet man an, dass sie im nahe gelegenen Elsass oder in Süddeutschland den Winter verbringen. Diese sogenannten Kurzstreckenzieher fliegen immer dem jeweiligen Nahrungsangebot hinterher, wie z. B. Regenwürmer auf nassen Wiesen an der Queich, die sie gut aus der weichen Erde picken können.

Auch Mäuse gehören zu ihrem Nahrungsspektrum. Falls das natürliche Nahrungsangebot nicht mehr ausreicht, weichen sie auch Müllplätze aus. Von der nahegelegenen Deponie bei Wintzenbach im Elsass sind auch einige Pfälzer Störche als zeitweilige Nahrungsgäste bekannt.

Eine interessante Beobachtung konnte die Leiterin des Rheinland-Pfälzischen Storchenzentrums, Christiane Hilsendegen, mit einem Fernglas aus dem Fenster des Zentrums machen. Ein Storch landetete mit lautem Klappern auf dem Nest vor dem Storchenzentrum. Anhand der von ihr abgelesenen Ringnummer konnte sie ihn als den männlichen Brutstorch vom Haus gegenüber identifizieren, der nun alle Anstalten machte, das Storchenzentrumsnest zu besetzen.

Wenige Minuten später ertappte sie ihn mittels der Nestkamera, als er Nistmaterial vom Nest auf der ev. Kirche stibitzte.

Weitere solch spannender Neuigkeiten kann man mittwochs ab 15 Uhr bei der „Kleinen Storchentour“ erfahren, die in der Kirchstr. 1 startet.

Diese Führung beginnt mit den Highlights der Storchenausstellung und geht vorbei an den Nestern bis zur Pflegestation (Winterpreis 5 Euro). Bei schlechter Witterung kann der Schwerpunkt auf Wunsch auch nur auf die Attraktionen im Haus verlegt werden.

Nistmaterial wird gebraucht um das Nest für eine zukünftige Herzensdame herzurichten. Foto: hilsendegen [2]

Nistmaterial wird gebraucht um das Nest für eine zukünftige Herzensdame herzurichten.
Foto: hilsendegen

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