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Stiko empfiehlt jetzt Corona-Impfung für 12- bis 17-Jährige

Foto: dts Nachrichtenagentur

Die Ständige Impfkommission (Stiko) aktualisiert ihre Covid-19-Impfempfehlungen und spricht künftig eine Empfehlung für alle 12- bis 17-Jährigen aus.

Das Experten-Gremium hatte Anfang Juni für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren eine Corona-Impfung nur bei bestimmten Indikationen empfohlen, so beispielsweise bei bestimmten Vorerkrankungen.

„Auf der Grundlage neuer Überwachungsdaten, insbesondere aus dem amerikanischen Impfprogramm mit nahezu 10 Millionen geimpften Kindern und Jugendlichen, können mögliche Risiken der Impfung für diese Altersgruppe jetzt zuverlässiger quantifiziert und beurteilt werden“, hieß es in einer Erklärung am Montag.

Die sehr seltenen, bevorzugt bei jungen männlichen Geimpften im Zusammenhang mit der Impfung beobachteten Herzmuskelentzündungen müssten als Impfnebenwirkungen gewertet werden. „In der Mehrzahl der Fälle wurden die Patienten mit diesen Herzmuskelentzündungen hospitalisiert, hatten jedoch unter der entsprechenden medizinischen Versorgung einen unkomplizierten Verlauf“, so die Stiko.

Umgekehrt wiesen neuere Untersuchungen aus dem Ausland aber darauf hin, dass Herzbeteiligungen durchaus auch bei Covid-19-Erkrankungen aufträten. „Zudem sind bisher keine Signale für weitere schwere Nebenwirkungen nach mRNA-Impfung aufgetreten, insbesondere auch nicht bei Kindern und Jugendlichen.“

Schließlich hätten aktuelle mathematische Modellierungen, die die nun dominierende Delta-Variante berücksichtigen, ergeben, dass für Kinder und Jugendliche ein deutlich höheres Risiko für eine SARS-CoV-2-Infektion in einer möglichen 4. Infektionswelle bestehe. „Unsicher bleibt, ob und wie häufig Long-Covid bei Kindern und Jugendlichen auftritt“, so die Stiko. „Nach sorgfältiger Bewertung dieser neuen wissenschaftlichen Beobachtungen und Daten kommt die Stiko zu der Einschätzung, dass nach gegenwärtigem Wissensstand die Vorteile der Impfung gegenüber dem Risiko von sehr seltenen Impfnebenwirkungen überwiegen.“

Das Gremium spricht sich aber ausdrücklich dagegen aus, dass bei Kindern und Jugendlichen eine Impfung zur Voraussetzung sozialer Teilhabe gemacht werde.

Der formale Beschluss für die neue Empfehlung steht noch aus, gilt aber als Formsache. Laut Daten vom Montagmorgen haben fast ein Viertel der 12- bis 17-Jährigen schon mindestens eine Impfspritze gegen Corona bekommen, rund 15 Prozent haben bereits den vollen Schutz. (dts Nachrichtenagentur)

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