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Speyerer Schüler von Pegida-Demonstranten bedroht – Linke: geiferndem Hass entgegentreten

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Archivbild: Pegida-Demonstration in Dresden.
Foto: Dts nachrichtenagentur

Speyer/Dresden – Im Rahmen des Festivals „Schultheater der Länder – Forschendes Theater“ reisten in der vergangenen Woche Speyerer Schüler nach Dresden.

Dort beteiligte sich die Theatergruppe mit dem selbst erarbeiteten Stück „Asyl – Ein Spiel des Überlebens“ am Festival, das die Themen Flucht und Asyl behandelte. Am Montag (21. September) gerieten die Schüler dann ins Visier der „Pegida“.

Wie die Partei „Die Linke Speyer/Germersheim“ mitteilte, folgten verbale Beleidigungen, aber auch eindeutige körperliche Bedrohungen. So sollen brennende Zigaretten auf die Jugendlichen geworfen und ihnen schlimmste Dinge angedroht worden sein.

Auch das sächsische Kultusministerium äußerte sich beschämt und „entsetzt“ über die Vorkommnisse. Es spricht in einem offenen Brief [2]von Beleidigungen und Bedrohungen gegen die Jugendlichen.

Wie eine Schülerin berichtete, sei es „eine entsetzliche und aufwühlende Erfahrung, wenn Menschen, die auch meine lieben Großeltern hätten sein können, mir den Mittelfinger zeigen. Dies alles, während sie nur wenige Meter vor uns standen“. Auch zwei junge Syrer, die in der Theatergruppe mitspielten sollen, dabei gewesen sein.

Dieses Geschehnis sei exemplarisch für die radikale Rechte und reiche weit hinein ins Lager der bürgerlichen Mitte, sagt Sebastian Frech, Sprecher der „Linke“ in Speyer.

Der rechte Mob mache „in seinem Wahn vor niemandem Halt“, so Frech weiter und fordert die Bürger auf, diesen Tendenzen entschlossen entgegenzutreten, „damit solche Verhältnisse in Rheinland-Pfalz gar nicht erst entstehen können.“

Frech selbst ist kompromisslos: Zuletzt habe man an der Debatte bei der Bürgerversammlung in Speyer-Nord zur Einrichtung einer künftigen Erstaufnahme-Einrichtung in der Kurpfalz-Kaserne deutlich erkennen können, „wie dünn der zivilisatorische Firnis auch in Speyer ist. Geifernde Hass-Posts auf Facebook über Flüchtlinge im Luxushotel und hanebüchenen Sorgen um längere Wartezeiten an der Kasse des Netto-Markts in Speyer-Nord ist zu entnehmen, dass die Menschlichkeit zu vieler Menschen, wie stets in dieser Nation, vor der eigenen Haustür endet.“ (red)

 

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