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SPD-Bundestagsabgeordnete besuchen libanesisches Flüchtlingslager – Thomas Hitschler: Katastrophale Zustände – mehr Engagement erforderlich

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Im libanesisch-syrische Grenzgebiet in der Bekaa Ebene. Ein Zelt und ein Ofen sind die Ausnahme.
Fotos: v. privat

Die drei SPD-Bundestagsabgeordneten Thomas Hitschler, Christina Kampmann und Dr. Jens Zimmermann informierten sich in einem palästinensischen Flüchtlingscamp und syrischen Zeltstädten im Libanon über die aktuelle Situation der Flüchtlinge vor Ort.

Sie kamen zu Gesprächen mit libanesischen Regierungsvertretern zusammen und nutzen auch die Gelegenheit, mit Bundeswehrsoldaten zu sprechen.

„Wir wollten uns auf Ursachensuche begeben“, so der südpfälzische Abgeordnete Thomas Hitschler.

Weltweit sind rund 50 Millionen Menschen auf der Flucht, so viele wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Auch die Kommunen in der Bundesrepublik sind häufig mit dem Ansturm überfordert, Unterkünfte werden dringend gesucht. Der massive Anstieg von Flüchtlingen liegt hauptsächlich im Syrienkrieg begründet, der über 2,5 Millionen Menschen zur Flucht zwingt und 6,5 Millionen zu sogenannten Binnenvertriebenen macht.

Die Aufnahmeländer in der dortigen Region stehen vor einem Kollaps. Allein im Libanon kommen auf rund vier Millionen Einwohner etwa 1,2 Millionen Flüchtlinge.

Ich bin noch immer sehr bewegt“, sagte Hitschler. Der Besuch habe seine Spuren hinterlassen – die Lager seien oft illegal errichtet, die Menschen bauten sich mit primitivsten Mitteln Unterkünfte: „Bei dieser Kälte Kinder ohne Schuhe oder nur in Sandalen zu sehen, das ist bitter“, so Hitschler.

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Matsch, Kälte und Plastikzelte: Die Menschen im Flüchtligslager versuchen, irgendwie im Winter zu überleben.

Die Abgeordneten sprachen auch jeweils mit dem libanesischen Außenminister Gebran Bassil und mit Sozialminister Rachid Derbas.

Man beobachte, mit welcher Kraft und Ausdauer Bundeskanzlerin Angela Merkel im Ulraine-Konflikt zu vermitteln versucht und wünsche sich im Libanon von Deutschland ein ähnlich starkes Engagement im nahen Osten. Das habe der Außenminister mit auf den Weg gegeben, berichtet Hitschler: „In Deutschland sollte die Möglichkeit geschaffen werden, noch weitere syrische Flüchtlinge aufzunehmen und die humanitäre Hilfe weiter auszubauen.“ (red/cli)

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Gespräch mit dem libanesischen Außenminister Gebran Brassil.

 

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